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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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solcherart Flüsterpropaganda. Wir können diese Schmach nicht auf uns sitzen lassen.«
    »Natürlich nicht«, stimmte der Lare zu. Seine Stimme klang ungehalten. Es gefiel ihm nicht, dass Maylpancer ihn zu überstürztem Handeln drängen wollte.
    Hotrenor-Taak hatte den Überschweren an Bord seines SVE-Raumers gerufen, nachdem er Maylpancers Bitte um eine Unterredung mehrere Tage lang unbeantwortet gelassen hatte. Er ahnte, dass sich im Konzil etwas zusammenbraute, was viel bedeutender war als die Vorgänge in der Milchstraße. Große überregionale Ereignisse warfen ihre Schatten voraus.
    »Was gedenken Sie zu tun?«, fragte Maylpancer.
    »Atlan und das NEI sind im Augenblick nicht so wichtig für uns wie Perry Rhodan«, erklärte der Lare. »Sein Erscheinen kann uns zu schaffen machen. Deshalb muss es unsere vordringliche Aufgabe sein, ihn zur Strecke zu bringen. Was haben Sie in dieser Sache bisher erreicht, Maylpancer?«
    Der Erste Hetran der Milchstraße wollte aufbrausen, besann sich aber noch rechtzeitig. Für die Laren war nicht einmal ein Mann wie er unersetzlich.
    »Sie versuchen, mir auszuweichen, Hotrenor-Taak«, erwiderte Maylpancer mit nur mühsam unterdrücktem Ärger. »Rhodan ist auf seinem Gigantschiff nicht so leicht zu fassen. Und in der kurzen Zeit, die mir zur Verfügung stand, war mit einem Erfolg nicht zu rechnen. Es gibt nur einen Weg, an den Terraner heranzukommen – und der führt über Atlan.«
    »Wir haben den Arkoniden aber nicht!«, rief Hotrenor-Taak ärgerlich.
    »Wir besitzen genügend Druckmittel, die wir gegen Atlan anwenden können. Sie haben ihm bei der Konferenz auf Tutoron ein eindeutiges Ultimatum gestellt: Wenn er Rhodan nicht ausliefert, werden die Gettos und Strafplaneten für die Menschen wieder eingeführt. Das war eindeutig. Warum stehen Sie nicht zu Ihrem Wort, Hotrenor-Taak? Wann gedenken Sie, die angekündigten Repressalien aufzunehmen?«
    Der Lare antwortete nicht sofort. Er begann eine ruhelose Wanderung durch den Raum. Maylpancer ließ ihn nicht aus den Augen und versuchte dabei zu ergründen, was für eine Ursache das Zögern des Laren haben konnte. Es hatte beinahe den Anschein, dass Hotrenor-Taak sich von der Aufrechterhaltung des bisherigen Zustands noch mehr versprach als Atlan. Wie sonst sollte man sein Zögern werten?
    Der Lare erschien ihm plötzlich als überaus fremdartig – und das nicht nur in seiner Mentalität, sondern auch in seinem Äußeren. Die dunkle, fast schwarze Hautfarbe, die gelben Lippen, der rote Haarkranz und die grünen Augen – sie boten einen beinahe grotesken Farbkontrast. Maylpancer hatte sich schon so an die Laren gewöhnt, dass er ihrem Aussehen keinerlei Aufmerksamkeit mehr schenkte. Es geschah zum ersten Mal seit langer Zeit, dass er Hotrenor-Taak genauer betrachtete. Wenn er von dessen exotischem Aussehen auf seine Mentalität schloss, dann war klar, dass der Verkünder der Hetosonen in völlig fremdartigen Bahnen denken musste. Dennoch – bisher hatte sich Maylpancer immer ausgezeichnet mit den Laren verstanden. So fremd konnte ihr Wesen also nicht sein.
    Der Grund war demnach bei Hotrenor-Taaks Person zu suchen. Was hatte ihn nur so verändert, dass Maylpancer ihn kaum verstehen konnte?
    »Sie haben es leicht«, sagte der Lare endlich. »Sie brauchen bei Ihren Handlungen und Beschlüssen nur die galaktische Lage zu berücksichtigen …«
    »Und die Wünsche der Laren«, warf Maylpancer ein.
    Der Verkünder der Hetosonen fuhr ungerührt fort: »Ich dagegen muss mich an der kosmischen Situation orientieren. Jede Handlung muss auf das Hetos der Sieben abgestimmt sein. Ich bin den anderen Konzilsvölkern Rechenschaft schuldig. Die Milchstraße spielt im Großen und Ganzen nur eine untergeordnete Rolle.«
    »Dennoch ist es Ihre Aufgabe, die Milchstraße dem Hetos der Sieben zu unterwerfen. Auf dieses Ziel müssen Ihre Aktionen letztendlich ausgerichtet sein. Ich meine, dass Repressalien gegen das NEI Sie dem einen großen Schritt näher bringen könnten. Rhodan ist in der Milchstraße nicht mehr so beliebt, dass sich nicht einer finden würde, der ihn opfert. Aus dem Kreis der potenziellen Verräter schließe ich Atlan nicht aus. Handeln Sie endlich, Hotrenor-Taak!«
    »So frei, wie Sie annehmen, bin ich keineswegs«, gab der Lare zu bedenken. »Ich bin auf strategische Pläne der Kelosker angewiesen, die längst überfällig sind.«
    »Trotzdem bleibe ich dabei, dass Maßnahmen gegen das NEI und Perry Rhodan weder gegen

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