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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kalender wäre in diesem Augenblick schon nichts mehr wert. Wer weiß, wie sich die Verhältnisse seit dem Durchgang durch den Schlund geändert haben. Da bleibe ich lieber bei dem Altgewohnten. Drei-fünf-acht-zwo, das ist das Jahr. Januar haben wir, und der Siebenundzwanzigste ist heute!«
    Tingmer grinste ihn freundschaftlich an. »Ich höre, dass du zeit deines Lebens kein überzeugter Sohn der reinen Vernunft warst, Bruder.«
    Baldwin Tingmer hatte den Hovercraft inspiziert und eine kurze Probefahrt gemacht. Er lobte das Fahrzeug und begeisterte sich an der Vorstellung, dass sie tatsächlich innerhalb weniger Tage nach Terrania City gelangen konnten.
    »Theoretisch schon«, bestätigte Walik. »Aber in der Praxis mangelt es uns an Benzin.«
    »Benzin …?«
    »Das ist der benötigte Treibstoff.«
    Tingmer winkte ab, um Kauk am weiteren Reden zu hindern. Er schien angestrengt nachzudenken. »Benzin … richtig!«, rief er schließlich aus. »Ich wusste, dass ich das Wort irgendwo schon einmal gehört habe.« Er strahlte übers ganze Gesicht. »Wegen des Benzins brauchst du dir keine Sorgen zu machen, Bruder.«
    Walik musterte ihn mit fragendem Blick.
    »Bei Doherty findest du das Zeug fässerweise!«, erläuterte Tingmer.
    »Wer ist Doherty?«
    »Wer war Doherty«, verbesserte ihn Baldwin Tingmer. »Er war ein Wissenschaftler, der in dieser Gegend den Boden analysierte und herauszufinden versuchte, welche Teile des Landes in der Vergangenheit starkem hyperenergetischem Einfluss ausgesetzt waren.«
    »Ich verstehe kein Wort«, bemerkte Walik sarkastisch.
    »Macht nichts. Doherty wanderte in der Gegend herum und entnahm dem Boden winzige Proben, die er zum Teil selbst analysierte, aber auch zur Untersuchung einsandte. Er hatte seine eigene Vorstellung davon, wo es sich lohnte, Proben zu nehmen. Er war immer nur im Sommer unterwegs, weil da die Erde weich ist. Und weil er oft dort Proben holen wollte, wo das Unkraut einen Meter hoch wuchs, trug er einen Brenner mit sich herum, mit dem er den Gewächsen zu Leibe rückte. Und der Brenner …«
    »… arbeitete mit Benzin«, vollendete Walik Kauk den angefangenen Satz.
    »Ebendrum«, bestätigte Baldwin Tingmer mit gut gelauntem Grinsen.
    Sie suchten Dohertys ehemaliges Quartier auf und fanden in einem Lagerraum fässerweise Benzin. Die Fässer waren moderne Fünfhundertliterbehälter, und es gab ein Dutzend davon.
    Die Weiterfahrt des Hovercraft war mit diesem Fund gesichert. Fünf der Behälter wurden an Bord genommen. Mehr schaffte das Fahrzeug nicht. Mit zweieinhalbtausend Litern hochwertigen Benzins, schätzte Walik, würden sie ein Drittel der Strecke nach Terrania City zurücklegen können.
    Unterwegs freilich mussten sie die Augen offen halten und nach weiteren Benzinvorräten suchen.
    Am nächsten Morgen beluden sie das Fahrzeug. Baldwin Tingmer hatte eine Menge technischen Geräts, von dem er sich nicht trennen wollte. Als sie fertig waren, bot die Fahrgastkabine den Anblick einer bis in den hintersten Winkel voll gestopften Rumpelkammer.
    Bei Sonnenaufgang ließ Walik Kauk das Triebwerk anlaufen. Der Hovercraft hob vom Boden ab und glitt über den glitzernden Schnee hinab zum Strand.
    Die Eisschollen trieben dicht an dicht auf der grauen See. Die Erde ging dem Frühling entgegen, aber bevor sie ihn erreichte, würde die Beringstraße zugefroren sein.
    Der Hovercraft hatte erst in der Nähe von Wales die Küste hinter sich gelassen. Von dort bis zum östlichsten Punkt des Erdteils Asien betrug die Entfernung rund fünfundachtzig Kilometer. Etwa auf halber Strecke lagen die Diomedesinseln, die düster und abweisend über das helle Flimmern der See und des Treibeises emporragten.
    Der Himmel bewölkte sich. Die Periode schönen Wetters, die nach dem Ende des Schneesturms zwei Wochen lang angehalten hatte, neigte sich dem Ende zu. Nicht zuletzt deswegen wagte es Walik Kauk zum ersten Mal, das Fahrzeug bis auf Höchstgeschwindigkeit zu beschleunigen. Er wollte von dem herannahenden Sturm nicht auf offener See überrascht werden.
    Er steuerte nördlich um die Diomedesinseln herum. Das Ziel der Etappe war Uelen, eine kleine Stadt in unmittelbarer Nähe des Ostkaps, des Mys-Deschnewa, wie es bei den Einwohnern des Bereichs Nordostasien geheißen hatte.
    Der Hovercraft hatte die größere, östlich gelegene Diomedesinsel hinter sich gelassen, als Augustus einen merkwürdigen Laut ausstieß. Er klang wie ein räusperndes Knarren, die Nachahmung des Geräuschs, mit

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