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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschwinden.«
    »Das ist mir klar«, erwiderte Tschubai und entmaterialisierte.
    Perry Rhodan wies die Hyperkomzentrale an, eine neue Verbindung mit Taatlon herzustellen. Zu seinem Erstaunen erhielt er innerhalb weniger Sekunden Kontakt. Bevor er sprechen konnte, stieß Ghaner Vreik voller Panik hervor: »Wir sind verraten! Alle haben uns verraten. Ihr habt uns verraten, und die Laren schießen unsere Wachschiffe ab. Das Gros ihrer Flotte liegt auf Angriffskurs.«
    »Dann tun Sie endlich etwas zu Ihrer Rettung!«, schrie Rhodan. »Wenn Sie nur eine Minute länger warten, wird es zu spät sein. Ich versuche, die Laren auf mein Schiff zu ziehen, aber viel wird es nicht nützen.«
    Doch Ghaner Vreik schien ihn gar nicht zu hören. »Verraten!«, jammerte er. »Niemand will uns als Menschen anerkennen. Alle wollen uns töten! Wir sind abscheuliche Monstren, vor denen alle echten Lebewesen sich ekeln.«
    »Nein, nein!«, schrie Rhodan. »Ghaner Vreik, hören Sie doch zu! Sie sind Menschen! Wir sind Ihre Freunde und bitten Sie, sich zu retten.«
    »Monstren«, sagte Vreik dumpf. »Abscheuliche Monstren.« Das Bild erlosch.
    Taatlon meldete sich nicht mehr …
    Bericht Tatcher a Hainu
    Aus einem Versteck nahe dem Mineneingang beobachtete ich die vier schwer bewaffneten Mucys, die Wache hielten.
    Plötzlich knisterte und rauschte etwas. Nach einem scharfen Knacken sagte die Stimme von Ghaner Vreik: »Bürger des Sternenreichs Yolschor! Freut euch, denn unser Pakt mit dem Konzil ist perfekt. Eine große Flotte der Laren befindet sich im Anflug auf die Yolschor-Dunstwolke, um die SOL zu vertreiben und uns gegen Übergriffe des NEI zu schützen. Ab sofort brauchen wir nicht mehr darum zu bangen, dass unsere Menschenwürde und Freiheit angezweifelt werden. Wir bereiten ein Freudenfest vor, das wir gemeinsam mit der Delegation des Konzils begehen, die ich in Kürze auf Taatlon erwarte. Weitere Meldungen folgen.«
    Die vier Wächter vor dem Minentor warfen die Arme in die Luft und stießen Freudenschreie aus. Ich wollte, ich hätte ihre Freude teilen können. Aber ich kannte die Laren besser.
    Falls die Flotte der Laren das Pseudo-NEI angriff, war die Besatzung der LYCKOLA in größter Gefahr. Wenn die Multi-Cyborgs sich nicht helfen lassen wollten, musste ich wenigstens den Frauen und Männern der LYCKOLA helfen.
    Ich musste die vier Wächter paralysieren, die Gefangenen befreien und sie zu einem der zahlreichen Großkampfschiffe bringen, die auf dem Raumhafen von Taatlon City standen. Wie es danach weiterging, wusste ich nicht, denn die Mucys würden uns kaum einfach entkommen lassen.
    Bevor ich angreifen konnte, ertönte abermals Vreiks Stimme. Diesmal klang sie ganz anders als wenige Minuten zuvor, Panik schwang unüberhörbar mit.
    »Wir sind verraten!«, schrie Ghaner Vreik. »Die Laren schießen unsere Robotschiffe ab und gehen mit dem Gros ihrer Flotte auf Angriffskurs. Sie wollen uns auslöschen, weil sie wie die NEI-Leute glauben, dass wir Monstren wären.«
    Die Stimme schwieg einige Sekunden lang. Danach überschlug sie sich schier vor Hysterie.
    »Es ist alles aus! Die Wahrheit ist tot. Wir haben einen Traum geträumt, der nicht in dieses schreckliche Universum gehört. Was kann uns hier noch halten? Nichts. Dieses Universum braucht uns nicht, und wir brauchen es nicht. Wir treten ab und nehmen alles mit, was wir geschaffen haben. Vielleicht stellt sich trotz allem irgendwann heraus, dass wir Menschen waren und beseelt. Dann werden unsere Seelen aufschreien, dass das Universum davon erschüttert wird.«
    Als die Stimme schwieg, sprang ich auf. Ghaner Vreik hatte zwar ganz richtig erkannt, dass die Mucys von den Laren verraten worden waren. Aber er hatte völlig falsch darauf reagiert.
    »Flieht!«, rief ich den vier Wächtern zu, die reglos vor dem Tor standen. »Flieht mit euren Raumschiffen, sonst seid ihr verloren! Ihr braucht nicht zu verzweifeln, denn auch ihr seid Menschen – und das NEI wird eure Heimat sein.«
    Die vier Männer gaben nicht zu erkennen, ob sie mich überhaupt gehört hatten. Sie wandten sich um und schritten mit gesenkten Köpfen den Berg hinunter.
    Ich blickte ihnen sekundenlang nach, dann schob ich den Paralysator ins Gürtelhalfter zurück, ging zum Tor und öffnete es. Das war leicht, da es auf einen einzigen Knopfdruck reagierte.
    Die Menschen in der Mine waren offenbar misstrauisch, denn niemand zeigte sich. Ich hatte keine Lust, hineinzugehen und niedergeschlagen zu

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