Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 099 - Treibgut der Sterne

Titel: Silberband 099 - Treibgut der Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
können Sie nur so von mir denken, Bran? Ich bin kein Mörder, und wenn ich töte, dann nur aus Selbstschutz. Was Sie betrifft: Ich liebe Sie wie einen Bruder.«
    Zweifellos meinte Boyt das ernst, aber für Bran Howatzer klangen die Worte wie Hohn.
    Boyt Margor baute seine Macht weiter aus. Zwischendurch betrieb er Nachforschungen über Bran Howatzer, aber der Mutant hatte gelernt und lebte im Untergrund.
    Howatzer tauchte mal hier und mal dort auf, ohne nennenswerte Spuren zu hinterlassen. Margor setzte seine einflussreichsten Paratender auf ihn an, doch Bran Howatzer konnte sie stets mit seiner Gabe der Erlebnis-Rekonstruktion entlarven. Boyt Margor prägte für ihn den Begriff Pastsensor.
    Im August des Jahres 3567 trugen ihm seine Paratender zu, dass Howatzer seit einiger Zeit mit einem jungen Burschen namens Dun Vapido zusammensteckte. Vapido hatte Durchschnittsbürger als Eltern, dementsprechend war sein Lebenslauf. Nur eine Tatsache erschien Boyt Margor bemerkenswert, obwohl sie nicht von Bedeutung sein musste: Dun Vapido war an jenem Tag im Jahr 3548 geboren worden, als Boyt auf dem Dachgarten die entscheidende Auseinandersetzung mit Howatzer gehabt hatte.
    Ob Zufall oder nicht, er nahm sich vor, auch Dun Vapido im Auge zu behalten. Tatsächlich gab es bald Hinweise darauf, dass Vapido ebenfalls parapsychisch begabt war. Freunde und Bekannte von Dun rühmten sein grandioses Gedächtnis und sprachen andeutungsweise von einer gewissen Wetterfühligkeit. Ob er das Wetter voraussagen oder beeinflussen konnte, darüber gingen die Meinungen auseinander.
    Zwei Ereignisse waren allerdings dazu angetan, dass Boyt Margor die zweite Möglichkeit für wahrscheinlicher hielt.
    Einer seiner Paratender berichtete ihm, Bran Howatzer und Dun Vapido in einem Außenbezirk von Sol-Town gesehen zu haben. Boyt bestieg seinen Gleiter und ließ sich in dieses Gebiet fliegen. Es war ein lauer Abend, kaum ein Wölkchen am Himmel. Boyt ließ sich absetzen und nahm die Spur der beiden Männer auf. Plötzlich brach ein Sturm los, der ihn fast von den Beinen gerissen hätte. Während er sich noch an einem Alleebaum festklammerte, kam dichter Nebel auf, sodass er nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen konnte.
    Minuten später war alles wieder vorüber. Die Spur der Verfolgten fand er allerdings nicht mehr. Und als er zum Gleiter zurückkehrte, versicherte ihm der in dem Fahrzeug zurückgebliebene Paratender, dass die ganze Zeit über bestes Wetter geherrscht hätte.
    Tags darauf schlug auf unerklärliche Weise ein Blitz in den Dachgarten der ›Apollo Forschungsgemeinschaft‹ ein. Boyt Margor schloss nicht aus, dass es sich um ein Attentat auf ihn gehandelt hatte.
    Danach fand er von Bran Howatzer zwölf Jahre lang kein Lebenszeichen mehr. Erst im Jahr 3579 stießen seine Paratender auf eine neue Spur. Sie führte zu einer Insel im Ganglos-Archipel, der einer Bucht von Mittel-Fatron vorgelagert war.
    Die Insel schien unbewohnt zu sein. Die Paratender berichteten jedoch von einer Festung im Norden und Anzeichen dafür, dass hier seit Kurzem jemand lebte. Sie installierten einen Materietransmitter, durch den Boyt Margor auf die Insel gelangte.
    Er unterschätzte Howatzer nicht, vermutete sogar, dass die Spur bewusst gelegt worden war.
    Boyt übernachtete auf der Insel. Erst am nächsten Tag kamen Paratender mit einem Gleiter, und es sah so als, als sei er selbst eben erst gelandet. Boyt machte sich in Begleitung zweier Paratender zur Festung auf, erreichte sie aber nie, denn auf halbem Weg kam ihm Bran Howatzer mit ebenfalls zwei Begleitern entgegen, einem Mädchen von vielleicht zwölf Jahren, das leicht verwahrlost wirkte, und einem an die zwei Meter großen schlaksigen Mann, der beim Gehen mit den Armen schlenkerte.
    »Sie haben uns also doch gefunden, Boyt«, sagte Howatzer mit schiefem Grinsen. »Ich interpretiere das so, dass Sie unsere Herausforderung annehmen.«
    Boyt hob beschwichtigend die Hände. »Ich bin gekommen, um mit Ihnen Frieden zu schließen, Bran«, sagte er begütigend. »Ich halte mein Angebot zur Zusammenarbeit aufrecht – und erweitere es auf Ihre beiden Gefährten. Ich vermute, dass sie von der gleichen Art sind wie wir beide.«
    »Kommt darauf an, was man darunter versteht. Sie sind Mutanten wie ich – aber mit Ihnen haben wir alle drei nichts gemeinsam.«
    »Ich hoffe dennoch, dass wir uns gütlich einigen«, sagte Boyt überzeugt. »Ich verstehe Sie nicht, Bran. Wie kann sich ein Mann mit Ihrem Talent

Weitere Kostenlose Bücher