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Silberband 108 - Grenze im Nichts

Silberband 108 - Grenze im Nichts

Titel: Silberband 108 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Plondfairs Freunde.«
    »Bringt sie zum Raumhafen, aber niemand darf sie sehen. Ich setze als sicher voraus, dass sie weder das Schiff kapern noch vor Erreichen Roschors flüchten. Denkt daran – sie sind geübte Raumfahrer, die sich durchzuschlagen wissen.«
    »Auch auf Roschor?«
    »Dort vermutlich nicht. Nie ist jemand zurückgekommen. Wir sind jedenfalls keine Mörder. Schafft sie weg!«
    Borl fühlte sich hochgehoben, herumgedreht und davongetragen. Nach Roschor. Offenbar ein Gefängnisplanet oder Schlimmeres. Er war verschnürt und wehrlos. Sein Ärger über die eigene Dummheit ließ ihn ohnmächtig mit den Zähnen knirschen.
    Er wurde abgesetzt. Offenbar im Ladebereich eines Gleiters. Wenig später umfing ihn der steril-technische Geruch eines Raumschiffs. War er allein? Vermutlich nicht, wenn auch weiterhin von Hamiller und Danton getrennt. In einer Kabine löste jemand seine Fesseln. Er bekam mehrmals zu essen und zu trinken. Wie viel Zeit verging, konnte er aber nur schätzen. Wahrscheinlich zwei Tage.
    Das Schiff setzte zur Landung an. Er hörte es an der sich verändernden Geräuschkulisse.
    Urplötzlich ein anderer Geruch. Borl spürte eine bleierne Müdigkeit, wieder wurde er besinnungslos.
    Als er aufwachte, lag er in einem flachen Tümpel mit stinkendem schwarzem Wasser. Es war schwül. Er schwitzte und fühlte sich unbeschreiblich elend. Mühsam setzte er sich auf und sah sich um.
    »Das ist wohl Roschor«, knurrte er heiser. »Ich kenne diesen Typ Planet besser, als die Kryn glauben.«
    Neben ihm, nass und verdreckt, lagen Hamiller und Danton.

27.
    Schlagartig war die Erinnerung an Vorcher Pool wieder da, die Welt, auf der er aufgewachsen war. Borl hatte den Ring der Gewalt überlebt, also würde er auch Roschor überleben. Er sah sich um.
    Eine riesige Sonne verwandelte triefenden Dschungel in einen kochenden Hexenkessel. Zwischen Baumkronen, Schlinggewächsen und Farnen hindurch sah Borl den Rand einer schwarzen Wolke, hinter der die rot lodernde Sonnenscheibe zur Hälfte verschwand. Er machte einige Schritte, packte Danton an den Schultern und zerrte ihn aus dem Tümpel. Der morastige Boden saugte sich an seinen Stiefeln fest. Danton schien eine Tonne zu wiegen. Borl lehnte ihn an einen Stamm und stapfte zurück zu Hamiller. Inzwischen kam Rhodans Sohn zu sich.
    »Wo sind wir? Auf Roschor? Offensichtlich eine Dschungelwelt.«
    »Ausgezeichnet getroffen«, krächzte Borl. »Bis hierher hat uns unsere Narretei gebracht. Sie haben also auch zugehört, was der Kryn mit seiner seidenweichen Stimme sagte.«
    »Ja. Verdammt heiße Gegend hier.«
    »Suchen Sie einen Stein, kappen Sie zwei Lianen an den Knoten. Darin finden Sie frisches, sauberes und kühles Wasser. Ich sehe mich inzwischen um.«
    Hamiller kauerte zusammengesunken am Baum. Danton nickte schweigend und begann zu arbeiten. Borl orientierte sich und verließ die winzige Lichtung. Im Zentrum bewiesen zusammengedrückte Büsche, dass hier ein Boot gelandet war und sie ausgesetzt hatte. Der Mann von Vorcher Pool suchte etwas, das sich als Waffe verwenden ließ, aber er fand nicht einmal einen brauchbaren Knüppel. Der Boden war sumpfig. Auf moderndem Holz wuchsen bleiche Schleimpilze. Borl schob sich an Büschen und kriechenden Ranken vorbei, und immer wieder lauschte er. Es gab keinerlei Bewegung rundum. Er schwitzte, es war mindestens vierzig Grad heiß, und die Luft war mit Feuchtigkeit gesättigt. Es roch nach betäubenden Blüten und Sumpfgas.
    Er glaubte, weit vor sich etwas zu sehen, was nicht in den Wall aus Grün passte. Borl lief schneller. Palmenähnliche Gewächse, von riesigen Insekten umschwirrt, hielten ihn auf.
    Zu seiner Linken erstreckte sich ein Sumpfgebiet. Aus der mit riesigen schwimmenden Blüten übersäten Fläche kochten Blasen hoch und zerplatzten. Ein zersplitterter Baum versank allmählich im Sumpf; offensichtlich hatte ihn ein Blitzschlag gefällt. Jenseits des Moores erkannte Borl ein dichtes Bambuswäldchen.
    Immerhin – Bambus. Das gibt Speere und gute Fackeln, sagte sich Borl und rannte weiter. Hinter einer Barriere aus gestürzten Farnen und verfilzten Gewächsen, die wie Mangroven aussahen, erkannte er den Umriss einer Hütte.
    Er bewegte sich vorsichtiger. Die Hütte aus lehmverschmiertem Flechtwerk war auf den Stelzen mehrerer kleiner Bäume errichtet. Eine grobe Holzleiter, mit Lianen oder Bast verbunden, führte hinauf. Als Borl näher kam, entdeckte er einen ausgetretenen Pfad, der an einigen Stellen

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