Die Maus im Rollladenkasten - Band 4
Komische Geräusche
Mimi war gerade eingeschlafen und hatte einen wunderschönen Traum. Aber wie es bei Mäusemamas nun mal so ist, schlief auch Mimi nur mit einem Auge. Oder mit einem Ohr?
Das andere Ohr, das gerade nicht schlief, hörte etwas.
„Grrrrk, grrrrrrrk, gruk gruk, grrrrrk“ machte es aus der Ferne.
Zack, da war der schöne Traum vorbei, und Mimi war wach. War es eins der Kinder? Sie lauschte, hörte aber nichts mehr. Vielleicht war es auch nur ein Traum gewesen. Vielleicht hatten ihre Ohren ihr einen Streich gespielt und so getan, als würden sie etwas hören. Oftmals kann man Traum und wahres Leben nicht auseinander halten.
Nun gut, sie legte sich wieder hin und schlief ganz schnell ein.
„Grrrrrk, grrrrk….“ Da ging es schon wieder los. Erneut wurde Mimi wach, und ihr Herz pochte ganz schnell. Wieder konnte sie nichts mehr hören, als sie richtig wach war. Doch jetzt, da, da war es wieder. Es kam von draußen, das war sicher. Die Kinder waren es auf keinen Fall. Aber um sicher zu gehen, schlich sie ganz leise in das Kinderzimmer. Jetzt konnte sie es ganz klar von draußen hören. Die Kinder konnte sie also ausschließen.
„Was kann das bloß sein?“, fragte sie sich. Wenn doch bloß nicht diese Neugierde wäre. Die Neugierde bohrte in ihr und sagte ihr ständig: „Sieh nach, was das ist. Vielleicht ist es ein Monster, das vor deiner Tür lauert.“ Das war natürlich Unsinn, das wusste sie genau.
Plötzlich stellten sich Mimi die Nackenhaare auf. Sie machte sich selbst Angst.
„So ein Unsinn!“, flüsterte sie sich zu. „Es gibt doch gar keine Monster.“
Schon wieder lockte das „Grrrk, grrrrk“ von draußen. Und die Neugierde in ihrem Kopf flüsterte ihr „Jetzt geh doch endlich raus und finde heraus, was es ist. Du willst es wissen. Schließlich bist du eine neugierige Maus.“
„Hast du eine Idee, was das für ein Geräusch sein kann, das von draußen hereinschallt?“
„Nein, keine Ahnung.“
„Gut“, antwortete die Maus sich selbst, „Ich werde rausgehen und herausfinden, wer oder was diese komischen Geräusche macht.“
Dann zog sie sich ihre Stiefel an. Die machten ihr mehr Mut. Und sie nahm einen Stock mit.
„Wer weiß, wofür der gut ist“, redete sie sich ein.
Treppe runter und raus auf die Straße war ihr nächster Gedanke. Doch so einfach war das nicht, denn von hinten wurde sie von einer unsichtbaren Hand festgehalten. Das war ihre Angst, die noch immer da war. Von vorn zog aber ihre Neugierde beharrlich in Richtung Ausgang.
Endlich draußen angekommen sah sie sich um, ob nicht eine räudige Katze herumschlich. Doch da war nichts. Die Luft war rein.
„Grrrrrk, grrrrrk“ erschallte es jetzt viel lauter durch die Luft. Jetzt wusste sie, woher das Geräusch kam. Von links vorn. Zielstrebig ging sie in die Richtung, aus der sie das Geräusch vermutete.
Plötzlich stand sie vor dem kleinen Tümpel am Ende des Weges. Er war nicht groß, aber groß genug, dass bestimmt ein ganzes Menschenauto da reinpassen würde. (Die Menschen nannten es „Pfütze“).
Da saß ein großer, graugrüner Haufen und bewegte sich. Und schon machte es wieder „grrrrk, grrrrk“. Dabei blies der Kerl die Backen zu dicken Blasen auf. Es machte einen fürchterlichen Krach. „Ein Frosch!“, lachte die Maus. „Ich bin doch tatsächlich auf einen Frosch hereingefallen. Maus, bin ich dumm. Jetzt muss ich aber aufpassen, dass ich nicht noch von einer Katze gefangen werde.“
Schnell schlich Mimi in Richtung Heimat. Immer wieder musste sie über sich lachen.
Als sie am nächsten Morgen aufwachte, erzählte sie ihren Kindern die komische Geschichte. Alle drei mussten ebenfalls herzlich über die Dummheit der Mami lachen.
„Die Geschichte ist jetzt zu Ende, und du darfst jetzt schlafen.“
Gute Nacht.
Läuse
Mimis Kinder hatten Läuse. Als Mimi nach Hause kam, saßen die Kinder auf dem Sofa und kratzten sich überall. Erst hatte sich Mimi nichts dabei gedacht, aber dann hatte sie die Kinder gefragt: „Warum kratzt Ihr Euch die ganze Zeit?“
„Ach, es juckt so furchtbar.“
Sie scheuerten hinter den Ohren und schließlich am ganzen Fell.
„Wo juckt es denn am meisten?“, fragte Mimi, weil sie schon einen Verdacht hatte.
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