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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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euch über Rätsel, die ihr nicht lösen könnt.«
    Doc Ming fuhr herum. »Ysabel!«, rief er.
    »Scoutie ist bei mir«, antwortete die alte Jägerin. »Wir bringen Neuigkeiten mit.«
     
    Als Surfo Mallagan Scoutie in die Arme schloss, empfand er grenzenlose Erleichterung. Zwar vertraute er dem Schnüffeltierchen, aber er fragte sich doch, ob Tollpatsch mit fremdartigen weißen Schiffen, die vom Himmel herabstiegen, etwas anzufangen wusste.
    Scoutie wich ihm nicht aus. Sie würde sich eines Tages für Mallagan oder Faddon entscheiden. Mitunter machte sie sich einen Spaß daraus, sie gegeneinander auszuspielen, was sie ihr jedoch nicht übel nahmen.
    »Die Fremden halten die Chircools in der südlichen Schlucht fest«, sagte sie ein wenig atemlos. »Es scheint dort unsichtbare Wände zu geben. Die Bestien können die Schlucht nicht verlassen, bei Einbruch der Dunkelheit begannen sie, auf dem Grund nach Norden zu ziehen.«
    »Die Fremden könnten die Tiere mit ihren furchtbaren Waffen töten«, sagte Mallagan nachdenklich. »Warum tun sie es nicht? Was haben sie mit den Chircools vor?«
    »Sie haben keinen Anlass, die Tiere umzubringen«, bemerkte Doc Ming nüchtern. »Wahrscheinlich wollen sie nur verhindern, dass die Chircools unser Dorf überrennen.«
    »Vielleicht sind sie gar nicht so schlimm, wie wir denken«, wandte Ysabel ein.
    »Du hast nicht gesehen, was im Dorf geschehen ist«, entgegnete der Heiler. »Sie haben mittlerweile alle Betschiden eingefangen. Nur wer sich in den Wald zurückgezogen hat, ist noch frei.« Doc Ming schüttelte sich. »Die Fremden haben offenbar die Absicht, uns Betschiden mit Parasiten auszustatten.«
    »Parasiten?«, fragte Ysabel. »Was soll das?«
    »St. Vain behauptet das. Der Fremde, dessen Kopf unser Kapitän so eingehend bestaunen durfte, hatte ein kleines Tier unter seiner Kopfhaut. Die Pelzwesen, deretwegen der Kapitän schließlich floh, wollten ihm ebenfalls so ein Ding einsetzen.«
    »Wenn sie selbst von Parasiten geplagt werden – warum sehen sie nicht zu, dass sie die Biester loswerden?« Scoutie schüttelte sich. »Für mich ergibt das alles keinen Sinn.«
    »Ich kann es dir nicht genau erklären.« Der Heiler seufzte. »Manche Parasiten sind eben fähig, ihren Wirt zu steuern.«
    »Du meinst, die Fremden werden von diesen winzigen Biestern beherrscht?« Mallagan winkte ab. »Doc, irgendetwas stimmt da nicht.«
    Sie waren weitergegangen. Das lauter werdende Heulen der Chircools zeigte an, dass sie sich der Schlucht näherten. Mallagan bedeutete den anderen, dass sie zunächst warten sollten. Sie waren dem Versteck der Jäger bereits nahe und mussten damit rechnen, auf Wachen zu stoßen. In dieser Nacht war mancher nervöser und hatte den Bogen schneller gespannt als für gewöhnlich.
     
    Das Versteck war ein uralter Weißrindenbaum. Vor Jahren hatte er sein Längenwachstum eingestellt und ging seither in die Breite wie alle Bäume dieser Art. Da er bereits weit über die anderen Wipfel hinausragte, benötigte er für die Stürme der Regenzeit ein besonders hohes Maß an Stabilität.
    Sobald sie ihre größte Höhe erreichten, lösten die Stämme sich im Kern auf, und eine Röhre entstand. Die verbleibende Schicht wuchs dicht über dem Boden wesentlich schneller als in der Gipfelregion, gleichzeitig zerfielen mehr innere Holzschichten. Auf diese Weise entstand allmählich ein spitzer Hohlkegel mit hölzernen Wänden, und es blieb nicht aus, dass zahlreiche Öffnungen aufrissen. Alte Bäume dieser Art boten unzähligen Tieren Unterschlupf, und wenn die Jäger keine andere Möglichkeit mehr sahen, an eine Beute zu kommen, dann räucherten sie einen solchen Baum aus.
    In diesem Fall waren allerdings solche Anstrengungen nicht nötig gewesen, um ungebetene Untermieter in die Flucht zu schlagen. Der Baum starb. Äußerlich war ihm noch nichts anzusehen, aber innen hausten die Scouts. Sie bohrten ihre langen Saugrüssel ins junge Holz und entzogen die Säfte, die für die Wipfelregion bestimmt waren.
    Die Scouts mochten keine anderen Tiere, die in ihren Bäumen herumkletterten. Sie teilten sehr schmerzhafte Stiche aus und vertrieben so alles Raubgesindel aus ihrer Nähe. Kleinere Tiere fraßen sie sogar auf, denn sie besaßen unterhalb ihres Saugrüssels auch kräftige Kieferzangen.
    Wer im Dschungel von Chircool einen hohlen Baum fand, in dessen Innerem sich die staubfeinen, glitzernden Absonderungen der Scouts sammelten, der konnte sicher sein, dass es in der Höhlung

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