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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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verharren.
    Die Fremden räumten das Dorf leer. Ming verließ noch einmal sein Versteck und zählte die Betschiden, die auf einer Platte lagen. Er kam zu dem Schluss, dass die Fremden knapp die Hälfte der Bevölkerung in ihre Gewalt bekommen hatten – und das in einer einzigen Nacht.
    Er wartete, bis die Fremden das Dorf verlassen hatten. Dann schlich er von einer Hütte zur nächsten, aber er fand niemanden mehr. Auch sein eigenes Haus war leer. Die Fremden hatten sich nicht gescheut, sogar die Kranken davonzuschleppen.
    Er musste die im Wald verstreuten Betschiden suchen und sie dazu bringen, dass sie diese Gegend verließen und sich versteckten. Irgendwann würde das fremde Schiff starten und den Planeten verlassen. Dann konnten alle wieder ins Dorf zurückkehren.
    Den spontanen Gedanken, ins Schiff zu schleichen und die Gefangenen zu befreien, schob der Heiler energisch von sich. Wenn er nicht an der unsichtbaren Mauer vor der Schleuse scheiterte, würde man ihn im Innern erwischen und ihm ebenfalls einen Parasiten unter die Haut setzen.
    Er vernahm ein leises Zischen und antwortete auf dieselbe Weise. Ein Schatten löste sich von einem Gebüsch.
    »Ich bin es, Mallagan«, flüsterte der Schatten. »Wir dachten schon, es hätte dich erwischt.«
    »Hast du gesehen, was passiert ist?«, fragte Ming bedrückt.
    »Wir haben alles beobachtet. Zuerst wollten wir die Fremden angreifen.«
    »Ein Glück, dass ihr es nicht getan habt! Sie haben Waffen, mit denen sie uns betäuben können.«
    »Ich weiß, und diese Waffen reichen weiter als ein Pfeil. Zwei von uns waren im Dorf, als die Fremden sie angriffen. Sie versuchten zu fliehen und hatten den Wald schon fast erreicht. Da zischte und summte es, und die beiden Jäger fielen hin. Wir haben sie zu uns geholt, aber sie sind noch nicht aufgewacht.«
    »Haben die Fremden euch nicht bemerkt?«
    Mallagan hob die Schultern. »Ich glaube beinahe, sie sind an uns nicht interessiert«, murmelte er.
    »Jetzt vielleicht noch nicht. Sie haben genug Opfer gefunden. Aber morgen werden sie im Dschungel nach uns suchen.«
    »Das ist durchaus möglich. Komm, wir haben ein gutes Versteck gefunden.«
    Doc Ming dachte flüchtig an Lars O'Marn und die anderen, entschied aber, dass es ausreichte, wenn er sich am nächsten Morgen um sie kümmerte. Lars würde noch für einige Zeit betäubt sein. St. Vain und die anderen waren ohnehin in Sicherheit, solange sie keine Streifzüge auf eigene Faust unternahmen, und das würden sie bestimmt nicht tun. Ihre Angst vor dem Dschungel war zu ausgeprägt.
    »Die Fremden haben nicht nur Waffen, die betäuben«, berichtete Mallagan, während sie über die Felder liefen. »Nach Einbruch der Dämmerung kamen einige Chircools nahe an das Dorf heran. Es muss sich um Tiere gehandelt haben, die weiter nördlich lebten und den anderen entgegenzogen. Wir wollten gerade eingreifen, da löste sich vom Schiff ein Lichtstrahl. Er traf die Chircools, und sie waren verschwunden. Wir haben nachgesehen – von den Tieren ist nur ein Hauch Asche übrig geblieben.«
    »Sie haben alles, was auch unseren Vorfahren in der SOL zur Verfügung stand«, sagt der Heiler. »Weißt du, Surfo, manchmal habe ich die alten Berichte für übertrieben gehalten. Ich hatte ja das alte Zeug ständig vor Augen, die Geräte, die nichts mehr taugen, vor allem aber den Roboter. In den Überlieferungen sind die Wesen aus Metall unverwundbar und unsterblich, und trotzdem ist der, den ich in meinem Haus aufbewahre, tot und zu nichts mehr nütze. Ich habe oft überlegt, ob es mit der SOL und all den großartigen Dingen, die es in ihr geben soll, genauso ist. Ich habe angenommen, dass die SOL vielleicht schon nicht mehr existiert.«
    Surfo Mallagan schwieg lange Zeit.
    »Wir wissen zu wenig«, stellte er dann fest. »Ich glaube zwar daran, dass Chircool ein Planet ist, eine Welt, die um eine Sonne kreist und deren Kurs niemand verändern kann. Aber wenn ich versuche, mir das vorzustellen, dann stoße ich auf unzählige Dinge, die ich nicht verstehe. Noch viel weniger kann ich mir vorstellen, dass es andere Sonnen und andere Planeten geben soll. Man hat mir gesagt, dass es so ist, und ich glaube es – aber ich verstehe es nicht. Auf genau dieselbe Weise glaube ich, dass es die SOL gibt, aber ich kann mir nicht vorstellen, wo sie ist, was sie ist und warum sie nicht kommt.«
    »Ihr seid mir zwei Jäger!« Spöttisch erklang eine Stimme in der Finsternis. »Steht mitten im Dschungel und unterhaltet

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