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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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wenigen Minuten gegangen.« Er trat nervös zur Seite. Die Nachführung der Aufnahmeoptik folgte ihm.
    Nicht dorthin!
    Boulmeester überhörte den Befehl.
    Bleib stehen!
    »Ich bin ein gutes Stück weitergekommen«, fuhr er im Plauderton fort. »Adelaie hat mich bestens unterstützt, ich kann dir zu dieser Freundin nur gratulieren.«
    Er stand jetzt neben der am Boden liegenden Frau, und die Aufnahmeoptik erfasste sie zumindest teilweise.
    »Marcel!«, schrie Skand auf. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    Bevor der Kybernetiker antworten konnte, schlug der Brutzellenverbund in ihm zu. Die Bekämpfung der injizierten Polizeizellen war in ein Stadium getreten, das die Aufnahme anderer Funktionen bedenkenlos erlaubte.
    Die neu gebildeten Subsysteme in der Gehirnregion erwachten. Marcel Boulmeester wurde zu einem positronischen Menschen, seine Körperfunktionen gehorchten dem Multiparasiten, der sich in ihm ausgebreitet hatte.
    »Mortimer Skand, ich befehle dir, nichts zu unternehmen!«, sagte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Ich führe einen wichtigen Versuch durch. Adelaie wird unbehelligt bleiben. Verhalte dich ruhig, andernfalls würdest du ihr schaden.« Er griff nach einem schweren Gegenstand und schleuderte ihn auf den Interkomschirm. Anders ließ sich die Notverbindung nicht unterbrechen.
    Wie lange wird es dauern, bis Skand reagiert?
    Sein Bewusstsein drang noch einmal an die Oberfläche. Wieder empfand er den Gedanken der positronischen Zellen wie die Frage eines Fremden. »Skand ist ein Dummkopf«, murmelte er.
    Adelaie stöhnte verhalten. »Was ist geschehen?«, fragte sie Sekunden später bebend. »Ich wollte dir eine Injektion geben ...«
    »Die Polizeizellen haben gewirkt, ich bin wieder ich selbst«, sagte Boulmeester. »Allerdings hat die Durchleuchtung meines Körpers gezeigt, dass Reste vorhanden sind. Sie müssen beseitigt werden.«
    Er stockte kurz. »Bislang haben wir keineswegs alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um mich zu heilen. Du wirst mir weiter helfen.«
    »Wir haben genug experimentiert, und das Unheil ist vielleicht schon zu groß. Die Liga verfügt über beste Spezialisten, die eingreifen ...«
    »Wir werden uns niemandem stellen«, widersprach Boulmeester. »Es gibt einen Notausgang aus dem Labor, der nicht einmal der Zentralpositronik bekannt ist. Wir fliehen.«
    »Du kannst meine Hilfe nicht erzwingen, Marcel.«
    »Oh doch, wir können es.«
    Stöhnend fasste Adelaie sich an die linke Seite.
    »Ein Subsystem der Brutzellen sitzt bereits an deinem Herzen«, sagte er. »Wenn du nicht funktionierst, kannst du innerhalb von Sekunden tot sein.«
    Adelaie blickte ihn starr an. »Glaubst du wirklich, du hättest noch deinen freien Willen?«
    »Vielleicht nicht ständig«, antwortete der Kybernetiker. »Aber gerade deswegen müssen wir schnell handeln.«

3.
     
    Der Gleiter war unauffällig, ein sehr weitverbreiteter Fahrzeugtyp. Automatisch fädelte er sich in das Überwachungsnetz der Metropole Terrania ein, kaum dass er den Hangar verlassen hatte.
    »Du bist dir darüber im Klaren, dass man uns verfolgen wird?«, fragte Adelaie.
    Marcel Boulmeester wählte einen Kurs in Richtung des nördlichen Stadtrands. »Eine Warnung an das Institut ist sinnvoll«, sagte er verhalten. »Ich glaube zwar nicht, dass sich Brutzellen aus meinem Körper entfernt haben, aber Vorsicht ist geboten. Das Labor muss gereinigt werden.«
    Adelaie wählte den Anschluss des Deltacom-Instituts. Die Verbindung kam sofort zustande. »Ich brauche jemanden, der sich in der Nähe des Hauptlabors befindet«, verlangte sie.
    Ein Assistent blickte sie erstaunt an. »Mortimer ist der Ansicht, dass du mit dem Chef im Labor eingeschlossen bist.«
    »Wenn das so ist, verbinde mich mit ihm!«
    Das Bild wechselte. Mortimer Skand wirkte sichtlich verwirrt, er setzte zu einer Frage an, doch Adelaie unterbrach ihn sofort. »Hör zu, Mortimer!«, sagte sie energisch. »Der Chef und ich haben einen Versuch mit den Brutzellen durchgeführt. Möglicherweise befinden sich nun freie Zellen im Labor. Ihr müsst alles desinfizieren und so weiter, du weißt schon. Der Chef und ich werden für einige Zeit unterwegs sein, zur Besorgnis besteht kein Anlass.«
    »Wo bist du? Wo ist Marcel?«
    »Ich melde mich wieder.« Adelaie unterbrach die Verbindung.
    Boulmeester schenkte ihr ein verzerrtes Lächeln. »Gut gemacht«, sagte er.
    »Ich habe es nicht freiwillig getan«, widersprach ihm die Laborantin. »Was wir derzeit tun, ist

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