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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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falsch.«
    Innerlich gab Boulmeester ihr recht. Er war von einem einzigen Gedanken beseelt: Er musste zum Mond, zu NATHAN. Immer wieder redete er sich ein, dass dies sein eigener Wille war und dass NATHAN ihm helfen konnte, die Parasiten in seinem Körper zu entfernen. Aber schon machten sich wieder dumpfe, wirre Gedanken in ihm breit. Er schrieb sie dem Einfluss der Brutzellen zu. Der Begriff trojanisches Pferd stieg in seinen Überlegungen auf, und er murmelte die Worte mehrmals leise vor sich hin und lauschte ihrem Klang, bis er Adelaies sorgenvollen Blick sah.
    Die Hyperinpotronik NATHAN konnte ihn heilen. Er würde es niemals so weit kommen lassen, dass sich die Cyber-Brutzellen auf das wichtigste Rechnersystem stürzen konnten, das Terra zur Verfügung stand. NATHAN war für die Liga Freier Terraner und die Kosmische Hanse unersetzlich.
    In dem Moment erkannte Marcel Boulmeester deutlich, was geschah. Er ließ den Gleiter absinken und landete in einem Parkgelände. Die Idee, dass NATHAN ihm helfen würde, stammte von den Brutzellen, nicht von ihm selbst. Ihr Ziel war es, NATHAN zu manipulieren. »Adelaie«, sagte er schwer atmend. »Die Wahrheit ...«
    Ich bin eine positronisch-biologische Vernichtungswaffe, wollte er der Laborantin eingestehen. Ich darf auf keinen Fall den Mond erreichen, denn dann werden Milliarden von Cyber-Brutzellen NATHAN infiltrieren. Statt dieses Eingeständnisses fuhr er drängend fort: »Wir müssen uns beeilen, bevor ich die letzte Kontrolle über mich verliere.«
    Er sah die Zukunft deutlich vor sich. Am Ende würde sein Tod stehen. Sobald sich die Brutzellen aus seinem Körper lösten, war er nicht mehr lebensfähig.
    »Wir müssen zum Mond gelangen, schnell und ohne aufgehalten zu werden«, sagte Marcel Boulmeester. »Du musst mit Mortimer reden – nicht aus der Distanz, sondern persönlich ...«
     
    Adelaie war diese Entwicklung nur recht. Wenn sie Glück hatte, konnte sie eine Warnung weitergeben. Eine falsche Hoffnung? Sie wusste nicht, ob das Subsystem der Brutzellen, das sie in sich trug, das verhindern würde. Momentan hatte sie jedenfalls nicht den Eindruck.
    »Ich erwarte dich in spätestens vier Stunden zurück!«, rief Boulmeester ihr nach, als sie den Gleiter verließ.
    Mit der Rohrbahn gelangte sie schnell in die Nähe von Mortimer Skands Wohnung und rief im Institut an. »Wie sieht es im Labor aus?«, fragte sie.
    Mortimer schüttelte den Kopf. »Was geht eigentlich vor, Adelaie? Wo bist du mit dem Chef?«
    »Unterwegs«, sagte sie ärgerlich. »Mehr wirst du vorerst nicht erfahren. Was ist mit dem Labor?«
    Skands typisches Achselzucken verriet ihr genug. »Die Roboter haben keine Brutzellen aufgespürt, aber einen Blutfleck mit toten Polizeizellen«, sagte er. »Das Blut stammt von Marcel, und eine der registrierten Brutzellen fehlt. Das ist alles. Noch einmal: Was ist geschehen?«
    Adelaie setzte an, alles zu berichten, doch ein jäher stechender Schmerz in der Herzgegend raubte ihr den Atem.
    »Fühlst du dich nicht gut?«, fragte Mortimer besorgt.
    »Kein Problem«, versicherte sie. »Alles in Ordnung. Ich bin nur übermüdet.«
    Offensichtlich spielte die Entfernung zwischen Boulmeester und ihr keine Rolle. Oder das System der Brutzellen in ihrer Brust kontrollierte bereits ihre Gedanken. »Der Chef hat einen Versuch mit der fehlenden Brutzelle eingeleitet«, erläuterte sie. »Ihr müsst also nicht nach ihr suchen. Das Blut hat er sich selbst abgenommen und mit den Polizisten experimentiert. Alles verläuft bestens.«
    Skand war damit keineswegs schon zufrieden. Er wechselte einige Worte mit Franzlin, der kurz im Hintergrund zu sehen war. »Ich verstehe das alles nicht, Adelaie«, sagte er dann eindringlich. »Franzlin ist ebenfalls der Ansicht, dass wir die Liga alarmieren müssen.«
    »Dafür gibt es keinen Anlass, und Marcel will das auch nicht. Ein Alarm würde sein Vorhaben gefährden.«
    »Dann musst du uns schon einige Fragen beantworten.« Franzlin trat in den Vordergrund. »Solange Boulmeester nicht hier ist, bin ich der Verantwortliche.«
    »Wie du meinst.« Eigentlich hoffte Adelaie, dass sie sich in Widersprüche verwickeln würde, weil sie nur so auf die eigentliche Bedrohung aufmerksam machen konnte.
    »Mortimer sagt, dass er dich bewusstlos im Labor liegen sah.«
    »Ein harmloser Unfall ohne Folgen.« Sie konnte das schlecht leugnen.
    »Ich verstehe die Geheimnistuerei nicht. Wie habt ihr es überhaupt geschafft, das Labor zu

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