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PR TB 241 Eine Sonne Entartet

PR TB 241 Eine Sonne Entartet

Titel: PR TB 241 Eine Sonne Entartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Der neunundzwanzig jährige Astronom und Physiker sah gar
nicht wie ein großer Entdecker aus, auch nicht wie ein
Teamchef. Mit seiner unglaublich phlegmatischen Haltung schuf er sich
unter seinen Kollegen keine Freunde. Leyden kehrte seine Autorität
als Teamchef nie heraus, er wandte nie Druck an und erreichte dennoch
seltsamerweise immer wieder das, was er wollte. Und er hielt strikt
seine Frühstückspause ein.
    Neben seiner Arbeit fand er immer wieder Zeit, einem eigenartigen
Drang nachzugeben. Dieser Drang zog ihn fast unwiderstehlich ins
Planetarium, gleichgültig ob dort gerade Kollegen tätig
waren oder nicht. Leyden konnte sich an diesem technischen Wunderwerk
nicht sattsehen, dessen konstruktiven Aufbau niemand begriff.
    Vor dem mächtigen Portal parkte er seinen Gleiter und legte
die nächsten hundert Meter zu Fuß zurück. Neben einem
Maschinensatz, der leise summte und nach mehr als einem Dutzend
Jahrmillionen immer noch einwandfrei zu funktionieren schien, betrat
er einen markierten Kreis. Ein unsichtbares Kraftfeld trug ihn in die
Höhe.
    Als er eine Sperre durchbrach, war er von unten nicht mehr zu
sehen. Über ihm erstrahlte jetzt das eigentliche Planetarium,
das fast den ganzen Felsendom ausfüllte. Obgleich Leyden schon
nicht mehr zählen konnte, wie oft er hier bereits aufgetaucht
war, hielt er immer wieder von neuem den Atem an, wenn er die
Sternenpracht unvermittelt vor sich sah.
    Eine Galaxisspirale!
    Ein Abbild unserer Milchstraße, vor Urzeiten von einem
Sternenvolk geschaffen, das spurlos verschwunden war. Nur ein
Standbild blieb zurück, das humanoid und doch auf irgendeine
Weise nicht menschlich war.
    Dieses Modell der Galaxis wurde von Antigravfeldern gehalten.
Helle Lichtpunkte in verschiedenen Farben und Größen
symbolisierten Sterne. Kleinere Punkte stellten die Planeten der
Sonnensysteme dar, Dunkelwolken waren Staubschleier in diesem
künstlichen Weltraum. Leyden hätte sich nicht sonderlich
gewundert, selbst Raumschiffe durch diese Milchstraße fliegen
zu
    sehen, aber dafür reichte der Maßstab nun doch nicht
mehr aus.
    Das Phantastischste war, daß dieses Modell über die
Jahrmillionen hinweg jede Veränderung der Milchstraße
mitmachte! Jeder Stern im bekannten Teil der Galaxis befand sich an
genau der Stelle, an der er auch in Wirklichkeit zu finden war.
Vergleiche mit modernsten Sternkarten bewiesen es. Den letzten Beweis
erbrachte Tyll Leyden selbst, als er mit einem Gedankenbefehl
forderte, die Galaxis so zu sehen, wie sie sich dem Betrachter vor
1,2 Millionen Jahren bot.
    Schlagartig setzte eine gegenläufige Rotation ein, und
Kollegen glaubten schon, daß Leyden mit seinem Gedankenbefehl
alles zerstörte, aber dann zeigte sich ihnen allen das Modell
der Galaxis in jenem Aussehen, wie es sich einst den Erbauern des
Planetariums bot.
    Das Planetarium, das auf Gedankenbefehle reagierte, konnte noch
mehr! Es zeigte Tyll Leyden, wie die Milchstraße von der Erde
aus betrachtet aussah!
    Die Erde selbst hatte er im Sternendschungel längst gefunden
und bewundert, aber weit mehr zog es Tyll Leyden in die unbekannten
Regionen.
    Wie schon öfters ließ er sich von einem Traktorstrahl
durch das Sternengewimmel transportieren und führte einen
Apparatesatz mit sich. Er wollte weitere Sternkarten anfertigen. Es
war zu einem Hobby geworden. Die Teams gingen systematisch vor.
Leyden entwickelte seine eigene Systematik, die niemand durchschaute,
und arbeitete im Alleingang, wenn seine sonstige Arbeit ihm Zeit dazu
ließ.
    Er bewunderte diese phantastische Supertechnik und vergaß
die Probleme außerhalb dieses Systems. An Schreckwürmer
und kahlgefressene Planeten verschwendete er nur wenige Gedanken.
    Drei Kollegen, die rund hundert Meter von ihm entfernt eine
Dunkelwolke vermaßen, sahen ihn scheinbar frei in der Luft
schweben. »Da knipst er wieder«, brummte Gaston Corbaire.
»Was er sich von diesem unsystematischen Vorgehen verspricht?«
    »Leyden ist ein Chaot!« behauptete sein Kollege, Dr.
Wurys.
    Die Dunkelwolke interessierte sie im Moment nicht mehr. Ihr
Auftrag lautete, die Ausdehnung dieser Wolke in Richtung Zentrum der
Milchstraße auszumessen, weil sich dorthin noch kein
Explorerschiff der Solaren Flotte gewagt hatte, und die Karten der
alten Arkoniden stimmten auch nicht in jedem Punkt mit der
Wirklichkeit überein.
    Das Planetarium schon!
    Irgendwann in den letzten Wochen hatte jemand die Behauptung
aufgestellt, die zehntausend Raumer starke Explorerflotte

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