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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Zentrale. In der Zentrale hielt ich mich am liebsten auf, von dort konnte ich das faszinierende Panorama der Milchstraße überblicken. Einer der winzigen Sterne war die Sonne, in deren fahlem Licht ich vor 93 Jahren auf dem kleinen Jupitermond Lysithea geboren wurde. Meine Heimatwelt war nur um weniges größer als der einsame Felsbrocken, auf dem die Liga Freier Terraner Outpost-4271 erbaut hatte.
    Als ich den Transmitterraum erreichte, standen da zwei Typen, die ich nie zuvor gesehen hatte – und einer von beiden war bestimmt kein Mensch. »Wer seid ihr?«, fragte ich.
    »Ich bin der Fünfte Bote«, antwortete der andere. »Quiupu begleitet mich; er ist mein ... Diener.«
    Ich zuckte höchstens noch zusammen, zu mehr war ich nicht fähig. Der Fünfte Bote entwickelte jedenfalls eine unglaubliche Geschwindigkeit, er schnellte auf mich zu und entriss mir die Waffe, bevor ich überhaupt verstand, was sich da abspielte.
    »Wie nennt sich diese biologische Einheit?«, fragte mich der Mensch und deutete auf mich. Also nahm ich an, dass er mich meinte.
    »Diese biologische Einheit ist der Mensch Deininger«, sagte ich. »Das ändert aber nichts daran, dass mir dein Benehmen überhaupt nicht ...«
    »Beantworte nur meine Fragen! Wie komme ich schnellstens zu NATHAN?«
    Trotz der verwirrenden Situation lachte ich. Nach der jahrelangen Einsamkeit konnte mich so leicht nichts erschüttern. Mit diesem Verrückten würde ich schon fertig werden.
    »Luna ist weit«, sagte ich. »NATHAN ebenfalls.«
    Eine steile Falte entstand auf der Stirn des Mannes. »Du lügst, Deininger«, stellte er harsch fest.
    Ich ignorierte die Waffe in seiner Hand. »Komm mit!«, forderte ich ihn auf und drehte mich einfach um. Tatsächlich folgten der Fünfte Bote und Quiupu mir zum Antigravschacht und in die Zentrale.
    Ich deutete auf die Transparentkuppel über uns. Die Milchstraße war ein Bild, an dem ich mich niemals sattsehen konnte. Felsige Anhöhen des Asteroiden ragten in der Nähe auf.
    »Du wirst nicht behaupten, dass dies Luna sein könnte.« Die Ironie ließ mich spöttisch lächeln.
    Der Typ sagte etwas, das sich wie »Beiwischnarr« anhörte, ich konnte nichts damit anfangen. Schweigend sah er sich dann alle Instrumente an.
    Ich hatte mich immer näher an Quiupu herangeschoben, weil mir ein untrügliches Gefühl verriet, dass er auf meiner Seite stand.
    »Was ist mit dem los?«, fragte ich leise. Der Fremde reichte mir gerade bis zur Schulter, er war nicht allzu groß.
    »Vorsicht«, flüsterte Quiupu schrill. »Das ist kein Mensch, sondern eine positronische Maschine.«
    »Du meinst, er ist ein Roboter?«
    »So ungefähr. Er will NATHAN vernichten. – Hast du schon von Cyber-Brutzellen gehört?«
    Ich bestätigte, denn ich studierte alle Berichte und Warnmeldungen, die vom HQ Hanse kamen.
    »Er ist eine Ansammlung von Brutzellen«, erläuterte Quiupu. »Er will NATHAN mit seinen Zellen zu einem Feind der Menschheit machen.«
    Ich verstand, schließlich hatte ich erst vor Kurzem von den Ereignissen auf Mardi-Gras gelesen.
    Der Brutzellenmensch blickte mich durchdringend an. »Du wirst den Transmitter auf Luna justieren!«, befahl er mir. »Falls du dich weigerst, werden dich meine Subsysteme zwingen; ich habe es eilig.«
    »Ich habe Zeit.« Vielleicht war es falsch, ihn zu reizen. Allerdings hatte ich genügend Erfahrung im Umgang mit Positroniken, und viel anders konnte der Fünfte Bote auch nicht reagieren.
    »Was meint er mit seinen Subsystemen?«, fragte ich Quiupu.
    »Er kann seine Brutzellen aussenden, und ihnen wirst du nicht widerstehen. Eigentlich ist er auf Hilfe nicht angewiesen.«
    Ich verstand. Vor allem, dass ich schnell handeln musste.
    »Stationspositronik: Vorbereitung Eins-Alpha-2009«, sagte ich.
    »Erledigt.« Die Meldung kam sofort.
    »Ausführung 2009!«
    Eine schwache Erschütterung durchlief die Station, begleitet von einem kurzen Grollen.
    »Was geht da vor?«, herrschte mich der Fünfte Bote an.
    »Ich habe den Transmitter in die Luft gesprengt; er war der einzige Weg, der von hier wegführte.«
    Ich sah seine Faust heranzucken, konnte dem kräftigen Hieb aber nicht ausweichen. Ein greller Schmerz raubte mir die Besinnung.
     
    Als ich wieder zu mir kam, saß ich ebenso gefesselt in einem Sessel wie Quiupu. Der positronische Mensch hatte die Zentrale verlassen.
    »Erzähl mir mehr über den Fünften Boten«, forderte ich den Fremden auf. »Nur wenn ich alles weiß, kann ich gegen ihn vorgehen.«
    »Gibt es

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