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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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war. Eine ebenfalls von den Siganesen entwickelte spezielle Transmitterschaltung erlaubte das Halten einer Funkverbindung und den Austausch von Personen oder Material zwischen beiden Schiffen auch dann, wenn ein TSUNAMI das Mini-ATG aktiviert hatte und sich bis zu zwei Sekunden in der Zukunft befand.
    Einziger Nachteil dieser besonderen Transmitterverbindung war, dass sie nur über die relativ kurze Distanz von 31,5 Kilometern funktionierte. Ein TSUNAMI-Team musste also stets in großer Nähe zueinander agieren.
    Eine weitere Besonderheit war das positronische System dieser Schiffe. Neben der eigentlichen Schiffspositronik gab es eine zweite, den Koko-Interpreter, der lapidar als Koko bezeichnet wurde. Seine Aufgabe bestand vor allem darin, permanent alle Arbeiten unter dem Aspekt der entgegengesetzt angenommenen Voraussetzungen zu überprüfen. Dadurch ergab sich eine nie zuvor erreichte Flexibilität. Der Koko rechnete stets mit dem Unwahrscheinlichsten und bereitete für den akuten Fall entsprechende Widerstände vor. Solange alles normal verlief, schwieg der Koko-Interpreter. Erst wenn im routinemäßigen Ablauf einer Operation Handlungen aufgrund von gefährlichen Unwahrscheinlichkeiten erforderlich wurden, meldete sich der Koko, stufte jede Tatsache zunächst als Unwahrheit ein und zog daraus die Folgerungen. Für die Interpretation dieser Warnungen war ein Spezialist erforderlich, den man offiziell Koko-Interpreter nannte. Im Sprachgebrauch der TSUNAMI-Besatzung hieß diese Person scherzhaft der Lügendoktor.
    Die Spezialflotte TSUNAMI war nur wenigen Eingeweihten bekannt.
    Im Fall Marcel Boulmeester sah Julian Tifflor die Notwendigkeit eines TSUNAMI-Einsatzes. Der Erste Terraner erhielt von Perry Rhodan die Freigabe für zwei Schiffe.
    Für die Augen eines unbedarften Beobachters hob ein terranisches Schiff der STAR-Klasse vom Raumhafen auf Ferrol im Wegasystem ab und verschwand kurz darauf im Linearraum.
     
    Ich dachte noch einmal darüber nach, was der Erste Terraner gesagt hatte. Verflixt knapp waren seine Äußerungen geblieben, und womöglich war mein »Kapiert« etwas zu früh gefallen.
    Nach einer Weile schaltete ich die Bildverbindung wieder ein und sah mich in der Höhle um. Im ersten Moment erkannte ich Boulmeester gar nicht wieder. Die Kleidung hing zerschlissen an ihm, der größte Teil des Stoffes hatte sich aufgelöst.
    Der sichtbar gewordene Körper schimmerte in einem sanften blauen Schein, der nicht nur von der Beleuchtung in der Pilzhöhle kam, vielmehr hatte ehemalige Haut einen metallischen Glanz angenommen.
    Gerade riss sich der Fünfte Bote die Kleidungsfetzen vom Leib. Er sah jetzt aus wie ein halborganischer Roboter, und er bewegte sich mit einer Schnelligkeit, der ich kaum folgen konnte. Schließlich blickte er geradewegs in die Aufnahmeoptik.
    »Deininger!« Seine Stimme klang blechern, drohend hob er die Fäuste. »Ich weiß, dass du mich beobachtest, ich kontrolliere durch ein Subsystem deine Kamera. Wann kommt das Raumschiff, das mich zum Mond bringt?«
    Er hatte also einige Brutzellen aus dem Körper entlassen. Dass er meine Beobachtungsmöglichkeiten damit prüfte, störte mich nicht. Über die Funkverbindung gab es bestimmt keine Infektionsgefahr.
    Was mir hingegen Sorgen machte, war Quiupu. Ich konnte ihn nirgends entdecken.
    »Ich habe ein Schiff angefordert, und mir wurde von Terra zugesichert, dass du freien Flug hast. Nur darf Quiupu nichts geschehen. Wo ist er?«
    Der positronische Mensch lachte höhnisch. Er verschwand hinter einer Felssäule, und als er wieder zum Vorschein kam, hielt er Quiupu unter dem Arm. Angesichts der Schwerelosigkeit in der Höhle war das keine besondere Leistung, mich verblüffte nur erneut die Schnelligkeit, mit der Boulmeester agierte.
    Der Fünfte Bote fasste in Quiupus schwarzes Haar und zog seinen Kopf zurück. Ich sah ein Halsband, das aus Metall sein musste und allem Anschein nach sehr straff saß.
    »Die Manschette besteht aus einer Ansammlung von meinen Zellen«, sagte Boulmeester. »Sie zieht sich zusammen, wenn ich es will oder wenn mir etwas zustößt.«
    Ich hätte damit rechnen müssen, dass er jeden Vorteil suchte.
    »Das Raumschiff, das mich zum Mond bringt, darf keine Besatzung haben«, forderte er weiter. »Ich will ein positronisch gelenktes Schiff. Quiupu wird mich begleiten. Sobald du jemanden über die Manschette informierst, wird er vernichtet.«
    »In Ordnung. Ich melde mich, sobald das Schiff eintrifft.« Etwas Besseres

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