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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Entlüftungsschacht, ihr Aufzeichnungsmechanismus hatte alle Daten des Weges gespeichert. Trotzdem waren nahezu vierundzwanzig Stunden vergangen, bis der submikroskopisch kleine Apparat unter Ausnutzung thermischer Strömungen sein Ziel gefunden hatte.
    Die Polizeizelle arbeitete nur unvollständig, wusste aber, was sie zu tun hatte. Das winzige Scheinleben in ihr hatte sich bislang nicht voll entfaltet. Genau genommen handelte es sich um eine Fehlkonstruktion. Die Zelle gehörte zur ersten Generation, die in Franzlins Labor entstanden war, ihre Programmierung wirkte ungenau. Der größte Fehler lag in der Abhängigkeit zwischen der Entfaltung zu eigenem Leben und der Nähe der Artgenossen. Durch Quiupus Eingriff war diese eine Zelle von den anderen isoliert worden und erst deshalb erwacht.
    Nun brach in der Programmierung der vorgesehene Drang durch, doch auch dieser Faktor war mit Fehlern behaftet. Der Winzling wollte alles zerstören, was nach Positronik aussah. Dieser Trieb wurde nur von einem anderen überlagert: Die Zerstörung musste wirksam und nachhaltig sein. Das ließ sich von einer einzelnen Zelle nicht erreichen.
    Die eingesperrten Artgenossen mussten also befreit und ebenfalls aktiviert werden, damit das Zerstörungswerk Erfolg haben würde.
    Dieser Trieb lenkte die Polizeizelle auf dem Weg zurück, auf dem sie entführt worden war.
    Als der Morgen graute, befand sie sich in Franzlins Labor. Die Zerstörung der positronischen Schlösser war eine Kleinigkeit. Schwieriger wurde es schon, die Strukturen der anderen, bislang leblosen Polizeizellen zu verändern. Nachdem sie ihre mechanisch-genetische Information der nächsten Zelle übermittelt hatte, ging es schnell weiter.
    Die erste der bislang eingesperrten Zellen erwachte, arbeitete sofort nach dem Programm ihres Befreiers und informierte die nächste Zelle.
    Keine zehn Minuten später war aus fünfhundert Polizeizellen ein quirlender Haufen gieriger Mechanismen geworden. Nach ihrer Befreiung setzte sich das Zerstörungsprogramm durch. Die Polizisten stürzten sich auf die Laboreinrichtungen. In praktisch jedem Gerät existierten positronische Elemente.
    Bevor die Überwachung den Schaden bemerkte und das Labor hermetisch abriegelte, waren bereits drei Viertel der kostbaren Einrichtung zerstört. Der Alarm schrillte durch das Institut, Boulmeester wurde geweckt.
     
    Eine dunkle Ahnung sagte dem Kybernetiker, dass die verschwundene Zelle den Alarm ausgelöst haben könnte. Er meldete sich über Funk im Labor. Der Zufall wollte es, dass Marcel Boulmeester den Leiter der Entwicklungsabteilung erwischte.
    »Wir haben eine kleine Katastrophe, Chef«, sagte Franzlin aufgeregt. »Das Labor mit den Polizeizellen wurde abgeriegelt. Wir können nicht hinein, und von der Positronik erhalten wir keine Informationen. Sie behauptet, alle Verbindungen seien unterbrochen. Ich vermute, dass mit der ersten Generation der Polizisten einiges nicht stimmt.«
    »Ich bin in fünf Minuten da. Informiert die Liga, Julian Tifflor hat das ausdrücklich verlangt.«
    Boulmeesters Aufregung legte sich ein wenig, denn die verschwundene Brutzelle konnte nichts mit diesem Vorfall zu tun haben. Er bestieg eine Röhrenkapsel, die ihn schnell zum unterirdisch angelegten Institut brachte.
    Franzlin stand vor dem verschlossenen Haupteingang. Auch Adelaie und die Chefpositronikerin Cholm sowie ein Dutzend weiterer Mitarbeiter waren da.
    »Keine Ahnung, was geschehen ist.« Franzlin gehörte zu der Sorte Wissenschaftlern, die sich so leicht nicht erschüttern ließen, nun war seine Unsicherheit jedoch deutlich zu spüren.
    Über sein Kombiarmband sendete Boulmeester ein kodiertes Signal, das eine Kontrollsonde aktivierte. Die Sonde drang über eine kleine Notfallschleuse ins Labor ein. Die Bildübermittlung funktionierte nur wenige Sekunden. Sie fiel aus, als die Sonde den Bereich des Innenschotts passierte.
    »Wir sind so schlau wie zuvor«, schimpfte Boulmeester. »Ist die Liga informiert?«
    »Wenigstens das hat funktioniert.« Ein hochgewachsener Mann, der die kleine Gruppe aufmerksam musterte, trat aus einem Seitengang hervor. Unter dem Arm trug er einen schweren Schutzanzug.
    »Wer ist das?«, entfuhr es Adelaie.
    Nachdenklich massierte Boulmeester sich das Kinn. »Das ist Perry Rhodan«, sagte er.
     
    Das Vorgefallene war schnell erklärt, Rhodan hörte den Wissenschaftlern aufmerksam zu. »Haltet ihr es für möglich, dass die Polizeizellen durchgedreht haben?«, fragte er

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