Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
er sich in groben Zügen zusammenreimen.
    Er bat den Roboter, ihn in das andere Labor zu führen.
    Während sie durch die tief unter der Oberfläche liegenden Korridore gingen, fragte sich Quiupu, warum er das eigentlich tat. Er fand keine zufriedenstellende Antwort, denn nach wie vor lag ein Teil seiner Vergangenheit im Dunkeln. Er konnte nicht einmal beantworten, ob er aus persönlichem Antrieb handelte oder ob es eine fremde Kraft gab, die ihn lenkte.
    Die Kosmokraten?
    Oder war er in den Einfluss des Viren-Imperiums geraten? Gab es das Imperium überhaupt noch?
    Franzlin erwartete ihn bereits, und er gab sich keine Mühe, sein Interesse an ihm zu verbergen. »Du bist mir willkommen, Quiupu«, sagte der Wissenschaftler. »Ich habe versucht, mehr über dich zu erfahren – viel scheint niemandem bekannt zu sein.«
    »Ich bin überzeugt davon, dass die erteilten Auskünfte ausreichend sind«, bemerkte Quiupu. »Mich treibt das wissenschaftliche Interesse hierher. Ich wüsste gern mehr über die Polizeizellen, die du entwickelst.«
    Franzlin zeigte ihm die Behälter, in denen die künstlichen Zellen ruhten. Sie unterschieden sich nicht von denen, die Quiupu zuvor gesehen hatte.
    »Befand sich die erste Generation auch in solchen Containern?«
    »Du fragst wegen des Unfalls?«, stellte der Forscher die Gegenfrage und beantwortete sie auch gleich selbst. »Die erste Generation war schlechter geschützt, es gab nur einfache positronische Schlösser an den Behältern. Wir vermuten, dass es den Polizisten gelungen sein muss, den Kode der Schlösser zu knacken. Obwohl ein Rätsel bestehen bleibt: Die Polizisten waren in den Behältern, die Schlösser sind von innen nicht zugänglich.«
    Quiupu bat darum, einige Polizisten sehen zu dürfen. Franzlin zeigte ihm in der Wiedergabe eines Positronenrastermikroskops etwa ein Dutzend der Winzlinge. Die neue Generation der Polizeizellen war den Brutzellen deutlich ähnlicher. Und sie bewegten sich, also entwickelten sie eigenes Leben.
    Franzlin erläuterte die Entwicklungszyklen. Quiupu erfuhr, dass die inzwischen vernichtete erste Generation zunächst leblos gewesen war. Das deckte sich mit seinen Beobachtungen an der entführten Zelle.
    Der Verdacht ließ sich nicht mehr von der Hand weisen, dass er mit der entführten Zelle die Befreiung der ersten Generation der Polizeizellen erst bewirkt hatte. Aber Quiupu schwieg dazu.
    Er zog einen kleinen Behälter aus seiner Kombination, sich durchaus bewusst, dass er ein unvertretbares Risiko einging, sobald er das Rastermikroskop öffnete. Er besaß in solchen Dingen jedoch eine enorme Geschicklichkeit. Ohne dass nur einer der Anwesenden aufmerksam geworden wäre, verschwand der kleine Behälter im Sockel des Mikroskops. Es hatte lediglich den Anschein, als betätige Quiupu die Steuerelemente.
    Nach Sekunden kam der kleine Behälter wieder zum Vorschein, und Quiupu nahm ihn unbemerkt an sich.
    Später, in dem Labor, das ihm auf seine Bitte hin von Perry Rhodan zugewiesen worden war, registrierte Quiupu zufrieden, dass sich zwei Winzlinge in dem Behälter gefangen hatten. Den Verlust würde vermutlich niemand bemerken, denn es war eine Vielzahl von Zellen der zweiten Generation vorhanden gewesen.
    Quiupu konnte in aller Ruhe darangehen, die winzig kleinen Maschinchen zu untersuchen. Er fürchtete, dass sich die Terraner mit diesen Zellen selbst ein Bein gestellt hatten.
     
    Adelaie Bletz trat von hinten an Boulmeester heran. »Guten Abend, Marcel«, sagte sie mit leicht amüsiertem Unterton.
    Der Wissenschaftler drehte sich langsam um. Er begrüßte Adelaie und Mortimer Skand ohne jedes Erstaunen. »Es freut mich, Mortimer, dass du doch mitgekommen bist«, sagte er. »Es soll hier sogar eine Münzausstellung geben. Vielleicht kann ich ein historisches Stück erwerben.«
    »Das klingt interessant.« Adelaie machte eine auffordernde Geste. »Warum sehen wir uns das nicht gleich an?«
    »Ich habe nichts dagegen.« Boulmeester machte einen frischen Eindruck. Am Morgen hatte Adelaie ihn noch völlig erschöpft gesehen. Auch diese Veränderung machte sie stutzig.
    Die Münzen waren eine einzigartige Sammlung. Sehr viele Stücke stammten von der Erde selbst, aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Das am meisten bestaunte Objekt war zweifellos eine Gedenkmünze von 1971. Auf einer Seite zeigte sie das Mondraumschiff STARDUST, auf der anderen die Köpfe von vier Männern.
    »Perry Rhodan und Reginald Bull«, erläuterte Mortimer. »Beide erkenne ich.

Weitere Kostenlose Bücher