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Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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hinein.
    Während sie schweigend Richtung Wiese weitermarschierten, überschlugen sich die Gedanken in Annits Kopf.  Und ausgerechnet jetzt, wo ich mich hier so richtig wohl fühle,  soll ich wieder weiterziehen?Jetzt, wo ich endlich einen Draht  zu meinen Eltern gefunden hab! Ist das wirklich richtig, was ich  vorhabe? Achmed und Elena werden bestimmt enttäuscht sein,  wenn ich sie bald verlasse. Sie seufzte tief. Andererseits,  Mannito hat Recht. Ich werde nicht eher Ruhe finden, bis ich  weiß, ob es in Silbersterns Vergangenheit etwas Böses gibt. Es  gibt kein Zurück mehr. Auch wenn Silberstern mich nicht grund los abgeworfen hat, mein Entschluss steht fest: Ich muss nach  Syrien reisen. Carolin hat mich dort in ihrer Vision gesehen.  Auch wenn es mir noch so schwerfällt, aber es muss sein, ent schied sie mit schwerem Herzen.

    Am Abend saßen alle auf der kleinen Veranda zusammen. Achmed rauchte Wasserpfeife. Mannito mampfte eingelegte Oliven in einer Geschwindigkeit, als müsse er einen Weltrekord brechen. Annit kauerte neben Elena auf einem Sitzkissen. Ihre Gedanken kreisten wieder um ihre geplante Reise nach Syrien. Seit sie definitiv entschieden hatte zu gehen, plagte sie das schlechte Gewissen. Ich warte noch ein bisschen, bis ich es Elena und Achmed mitteile,  überlegte sie und schielte verstohlen hinüber zu den beiden.
       Elena blickte nachdenklich in den Himmel, an dem Tau sende von Sternen funkelten. „Erstaunlich, dass man diese  Sterne überall auf der Welt sieht, ganz egal, wo man ist“,  stellte sie fest.
    „Auch in Syrien?“ Annit schlug sich auf den Mund. Sie hatte das nicht sagen wollen, es war einfach so über ihre Lippen gerutscht.
    Elena begriff ihren Satz als Frage und nickte. „Ganz bestimmt auch in Syrien. Warum auch nicht?“
    Jetzt oder nie!, beschloss Annit spontan. Irgendwann muss ich es ihnen ja schließlich mitteilen. Dann hab ich's wenigstens hinter mich gebracht. Sie holte tief Luft, blickte zu Mannito, der ahnte, was sie vorhatte, und ihr daher aufmunternd zunickte.
    Annit schluckte. Dann begann sie zu sprechen. „Wir werden weiterreisen.“
    Elena begriff sofort. „Du willst uns verlassen?“, vergewisserte sie sich leise. Ihre Stimme zitterte ein wenig.
    „Nein, so ist das nicht.“
    „Lass sie doch, wenn es ihr hier nicht mehr gefällt“, fügte Achmed betont locker hinzu.
    „Das ist es nicht, es gefällt mir sehr gut bei euch“, gab Annit schnell zurück, und es war die Wahrheit.
    Betreten blickte Elena zu Boden, „Warum? Ist es wegen der Schwierigkeiten, die wir anfangs hatten?“, fragte sie dann.
    „Nein!“ Annit schüttelte den Kopf so heftig, dass sich das Samtband löste, mit dem sie ihre Haare zusammengebunden hatte, und ihre Locken in ihr Gesicht fielen. „Nein. Ganz sicher nicht! Ich fühle mich sehr wohl hier. Das darfst du nicht denken!“
    Elena hob den Kopf und blickte sie an. „Was ist dann der Grund, Tochter?“ Ihre Stimme klang belegt. „Was treibt dich weg von hier?“ Sie schloss die Augen. „Du willst nach Hause. Zu deinen Adoptiveltern?“, fügte sie dann leise hinzu.
    Etwas hilflos blickte Annit zu Mannito. Doch der zuckte nur die Achseln. Du musst selbst wissen, was du sagst, sollte das wohl heißen.
    „Nein ... es ist ... weil ...“, begann Annit, redete dann aber nicht weiter. Ich kann ihnen nichts von Silbersterns magischer Gabe erzählen. Jetzt nicht. Ich spüre, dass es nicht der richtige Zeitpunkt ist. Nicht jetzt. Irgendwann später vielleicht. Aber nicht jetzt. Sie beugte sich vor und schaute ihnen in die Augen. Erst ihrer Mutter, dann ihrem Vater. „Bitte, ihr müsst mir glauben. Es hat nichts mit euch zu tun oder mit uns. Ich muss nach Syrien, nicht nach Südholzen. Es gibt dort eine Sache, die ich erledigen muss. Bitte vertraut mir einfach und fragt nicht weiter.“
    Elena schnaufte tief durch und blickte zu Achmed. Als er nickte, nahm sie Annits Hand. „Wir vertrauen dir, Annit. Du bist unser Fleisch und Blut. Und wir spüren, dass wir  Vertrauen zu dir haben können, Tochter. Man muss im  Leben tun, was man tun muss.“
    Annit drückte die Hand ihrer Mutter ganz fest. „Danke.“ Dann griff sie nach der Hand ihres Vaters und drückte sie ebenfalls ganz fest.
    Eine Weile blickten alle vier schweigend in den Sternenhimmel. „Ihr müsst mir was versprechen“, begann Annit dann.
    Ein Lächeln huschte über Elenas Gesicht. Sie ahnte, was Annit sagen wollte.

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