Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 05 - Die alte Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
 „Ach Silberstern, mein Süßer.“ Annit schlang die Arme  um seinen Hals und drückte ihr Gesicht ganz fest gegen  sein Fell. Zärtlich liebkoste sie seine samtenen Nüstern.  „Wünschst du dir auch, du wärst wieder in Lilienthal? Zu  Hause, bei Carolin und Sternentänzer?“
   „Guten Morgen“, hörte sie plötzlich eine tiefe Stimme  hinter sich.
        Annit fuhr herum und blickte in die dunklen Augen des  Stammesfürsten. „Guten Morgen“, lächelte sie freundlich.
    Doch der alte Beduine schien sie kaum mehr wahrzunehmen. Sein Blick haftete an Silberstern, und in seinen Augen blitzte und funkelte es geheimnisvoll. Wie in Trance ging er mit kleinen Schritten auf den schwarzen Hengst zu. Sekundenlang starrte er wie gebannt auf den kleinen hellen Stern auf Silbersterns zierlichem schwarzem Kopf. Plötzlich verkrampfte er sich wie unter einem stechenden Schmerz, drehte sich um und verschwand wortlos.
    Völlig verwundert schaute ihm Annit nach. Dann schnaufte sie tief durch und legte ihre Arme wieder um den weichen Hals ihres Pferdes. „Hast du gesehen, wie komisch der dich angeguckt hat, Silberstern? Wie einen Geist. Wie eine Erscheinung. Komischer Vogel, oder?“
    Als sie erneut Schritte hinter sich hörte, fuhr sie mit klopfendem Herzen herum. Doch diesmal war es nur Mannito.
    „Guten Morgen, gut geschlafen?“, fragte er vergnügt. Seine blonden kurzen Haare standen wild in alle Himmelsrichtungen.
    „Geht schon“, murmelte Annit.
    „Ich war in einem Zelt mit mindestens fünf Beduinen“, erzählte Mannito munter drauflos. „Zwei davon haben so laut geschnarcht, dass die Zeltwände gewackelt haben. Zum Glück war ich total müde und bin sofort eingeschlafen.“ Er stutzte, als ihm Annits nachdenkliche Miene auffiel. „Was ist denn mit dir los? Du guckst so merkwürdig. Ist was passiert?“
    „Ich weiß auch nicht so genau“, antwortete Annit. „Grad eben war dieser Stammesfürst da, du weißt schon, der Typ von gestern Abend. Er stand plötzlich wie ein Geist hinter mir, und dann benahm er sich auch noch so merkwürdig.“
    „Ja und?“ Mannito grinste verschmitzt. „Im Anschleichen sind die hier halt Profis. Schätze, das lernt man im Wüstenalltag.“
    „Als er dann Silbersterns Abzeichen erblickte, blitzten seine Augen total merkwürdig. Ganz seltsam.“
    Mannito zog eine Grimasse. „Ach was, das bildest du dir bestimmt nur ein. Was kann er schon von Silberstern wollen?“
    „Und wenn er wie der blinde Alte denkt, Silberstern sei ein Asil-Araber? Und er will ihn für seine Zucht?“ Annit legte ihre Wange gegen Silbersterns weiches Fell. „Dieser Beduinenfürst ist mir unheimlich, Mannito. Er macht mir richtig Angst.“
    Mannito griff nach ihrer Hand. „Beduinen sind den meisten Menschen unheimlich. Weil sie so ..." Er suchte nach den richtigen Worten, fand sie aber nicht. „Weil sie so total anders sind. So anders leben.“
    Silberstern drehte seinen Kopf und schnupperte über Annits Gesicht. Seine schwarzen Tasthaare kitzelten sie. „Ihhh, lass das!“, wehrte Annit Kichernd ab.
    „Siehst du!“, nickte Mannito schmunzelnd. „Dein magisches Pferd sieht das auch so. Entwarnung! Keine Gefahr!“
    „Hier bist du.“ Etwas außer Atem stand Alisha plötzlich vor den beiden. Als sie Mannito bemerkte, griff sie rasch nach einem Ende ihres Kopftuches und zog es bis weit über die Nase - sodass nur noch ihre dunklen Augen zu sehen waren. Dann zupfte sie energisch an Annits T-Shirt. „Komm mit, Annit, arbeiten.“
    Verständnislos blickte Annit zu Mannito. Der verschränkte mit einem breiten Grinsen die Arme. „Tja, so ist das nun mal in arabischen Ländern. Dort arbeiten die Frauen, nicht die Männer.“
    Annit streckte ihm die Zunge heraus und ließ sich dann von Alisha mitziehen. Sie folgte der jungen Frau bis zu einem Gehege, das ein wackeliger Holzzaun umfasste und in dem etwa zwei Dutzend magere Ziegen meckerten. Alisha öffnete das Gatter, schob Annit hinein und schloss die Tür wieder hinter ihnen.
    „Was sollen wir hier?“, wunderte sich Annit.
    Geschäftig drückte Alisha Annit einen Besen in die Hand. „Sauber machen“, nickte sie auffordernd. Sie nahm selbst auch einen Besen und begann, die Häufchen der Ziegen aus dem Sand zu fegen. Annit beobachtete das Mädchen kurz, dann folgte sie ihrem Beispiel. Als alle Häufchen entfernt waren, nahm Alisha ihr den Besen aus der Hand und drückte ihr stattdessen ein

Weitere Kostenlose Bücher