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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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heraus. Natürlich war ihm klar, dass sie ihre Meinung zum Thema nicht äußern durfte, nicht nach ihrer Begegnung in der Bibliothek. Aber warum konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen? Seine unsinnigen kleinen Spielchen machten es ihr noch schwieriger, ihre Scharade aufrechtzuerhalten. Ein falsches Wort, und sie wäre verloren. Alles wäre verloren.
    Was er natürlich nicht wusste.
    Marcus schien erschrocken über ihre Frage. Zahlreiche Interessen auf geistigem Gebiet teilte er mit Perry, zuerst und vor allem die Wissenschaft; aber er wäre auch der Erste, der eingestehen würde, dass sie dabei nicht immer dasselbe Glück empfanden. Perry, hatte er immer gedacht, spielt intellektuell noch eine ganze Klasse besser als ich.
    »Ich habe meine Zweifel, dass ich an einer Frau Freude hätte, die an geistigen Dingen überhaupt kein Vergnügen empfindet. Einen Blaustrumpf wünsche ich mir allerdings auch nicht.«
    »In der Tat. Mit ihrer Halsstarrigkeit können solche Ladys andere Menschen schier zur Weißglut treiben«, bemerkte Peregrine.
    Aus dem Blick, den Alexandra ihm zuwarf, sprach eine Mischung aus Zorn und Unglauben. Viel zu spät erkannte sie, dass er grinste, und bemerkte zu ihrem Leidwesen, dass er seinen Spott mit ihr trieb und dass sie nach allen Regeln der Kunst in die Falle getappt war. Und dann ging ihr auf, dass sein Spott sich gegen sie richtete - nein, nicht etwa gegen die Bibliothekarin Mistress Hathaway, sondern gegen sie persönlich. Hastig stürzte sie den Sherry hinunter und hustete, als sie einen Tropfen in den falschen Hals bekam.
    Peregrine nahm ihr das Glas ab, bevor sie sich den Inhalt über den Schoß kippte, und bot ihr eifrig ein Taschentuch an. Abwehrend schüttelte sie den Kopf, während sie mit geröteten Wangen nach ihrem eigenen fummelte.

»Oh, arme Mistress Hathaway«, rief Lady Douglas aus, »Marcus, hol sofort ein Glas Wasser, bevor sie noch mal husten muss.«
    »Nein, nein, Ma’am ... das geht vorüber.« Alex hustete in ihr Taschentuch. Es war einfach absurd. Sie fühlte sich kindisch und dumm, und es schien, als hätte der Panzer ihres sorgsam konstruierten Bühnencharakters gerade eben tausend Risse bekommen.
    Nachdem der Husten abgeebbt war und sie sich wieder im Griff hatte, stand sie auf.
    »Ich fürchte, ich muss wieder zurück zur Abbey, Ma’am. Sir Stephen sucht sicher schon nach mir. Heute Nachmittag haben wir einige Dinge zu erledigen, und ich habe meine Pflichten schon viel zu lange vernachlässigt.«
    »Oh, ich hatte gehofft, dass Sie bleiben und ein leichtes Mit-tagsmahl mit uns einnehmen.« Eliza zog einen enttäuschten Schmollmund. »Ich bin so ausgehungert nach Gesellschaft. Manchmal glaube ich sogar, dass ich Selbstgespräche führe. Und Sie wissen ja, dass das ein Anzeichen für Wahnsinn ist. Bestimmt werde ich meine Tage in Bedlam beschließen.«
    »Oh Ma’am, reden Sie keinen Unsinn«, warf Marcus halb lachend ein, »Sie wissen doch ganz genau, dass ich so etwas nicht dulden werde. Übrigens sind Sie heute Abend mit Lady Lucas, deren Schwester und ihrer Cousine zum Kartenspiel verabredet. Die drei werden Ihnen das Ohr abkauen, sofern Sie ihnen auch nur die geringste Chance dazu geben.«
    »Oh, schäm dich, Marcus. Wie ordinär du bist«, schimpfte seine Mutter.
    »Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft, Lady Douglas.« Alexandra knickste und eilte zur Tür.
    »Bitte gestatten Sie, dass ich Sie zur Tür begleite, Mistress Hathaway.« In seiner Eilfertigkeit war Peregrine vor ihr an der Tür angekommen und verbeugte sich, als sie hinausging.
    »Das ist nicht nötig, Sir. Der Weg ist mir sehr wohl bekannt«, lehnte Alex ab und neigte den Kopf so, wie sie es immer machte, wenn sie in die Rolle der Mistress Hathaway schlüpfte. Der Vorteil lag darin, dass sie ihre Augen verdecken konnte - denn sie wusste, dass in diesen Augen noch immer der Zorn auf ihn zu lesen war, den sie empfand, weil er seinen Spott mit ihr getrieben hatte -, wenngleich er auch nicht ahnte, was für sie auf dem Spiel stand.
    »Oh, ich hatte nicht vor, Ihnen den Weg zu weisen, Ma’am«, sagte er und nahm ihren Umhang vom Haken an der Tür. »Wenn Sie gestatten.« Als er ihn ihr über die Schultern legte, streiften seine Fingerspitzen kurz über ihren Nacken und jagten ihr einen elektrisierenden Schauder über den Rücken. »Aber ich habe vor, Sie vor Bären und anderen boshaften Kreaturen zu beschützen, die sich da draußen in den Wäldern herumtreiben.«
    »In Dorset gibt es keine

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