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Sinnliche Maskerade

Sinnliche Maskerade

Titel: Sinnliche Maskerade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Geduld, die Marcus aufbrachte, war eindeutig von Zuneigung getragen; Perry wurde bewusst, dass ein kleines bisschen Neid in ihm aufkeimte. Sebastian und er waren unzertrennlich gewesen, als sie aufgewachsen waren, und Jasper war ihr Mentor gewesen, ihr Beschützer und ihre Inspiration. Ihr Vater war verstorben, kaum dass die Zwillinge aus den Windeln gewesen waren, und ihre Mutter hatte eine eigene Wohnung bezogen und wenig bis gar kein Interesse an ihren Sprösslingen bekundet.
    »Nun, eine kleine Spazierfahrt könnte vielleicht nicht schaden«, sagte Eliza besänftigt. »Vielleicht sollte ich ein paar Vorräte einpacken und die Kalbsfußsülze von Mistress Baker zur Pfarrersfrau bringen. Sie erwartet ihr nächstes Kind, die arme Frau. Inzwischen muss sie doch schon ein ganzes Dutzend haben.«
    »Noch nicht mal ein halbes Dutzend, Mama«, erwiderte Marcus lachend. »Aber ich würde mich freuen, Sie begleiten zu dürfen. Was ist mir dir, Perry? Möchtest du uns auch begleiten, oder hast du heute Nachmittag schon etwas anderes vor?«
    »Ich habe Korrespondenz zu erledigen«, erklärte Perry, »bitte entschuldige mich.«
    »Natürlich, mein lieber Junge.« Marcus nickte verständnisvoll.
    Sein Gast war schließlich nicht verpflichtet, Marcus bei der Erfüllung seiner Sohnespflichten zu unterstützen. »Heute Abend sind wir in der Abbey zum Dinner geladen. Wenn dir danach ist ...«
    Ein weiterer Abend in der Gesellschaft dieser faszinierenden Mistress Hathaway? Ganz bestimmt war ihm danach.
    »Ich bin höchst erfreut.« Perry erhob sich und verbeugte sich vor seiner Gastgeberin. »Lady Douglas. Ich wünsche Ihnen einen vergnüglichen Nachmittag.«
    »Ich wage die Behauptung, dass mein Nachmittag sehr angenehm verlaufen wird«, erwiderte die Lady, »aber ich hatte meine Verabredung mit Lady Lucas heute Abend vollkommen vergessen. Vielleicht sollte ich den Nachmittag im Bett verbringen, denn sonst könnte mir die Kraft zum Abend fehlen. Roddy soll die Vorräte einpacken und die Kalbsfußsülze in die Pfarrei bringen. Marcus, du kümmerst dich darum, nicht wahr?«
    »Sofort, Ma’am.« Marcus half seiner Mutter auf und begleitete sie nach oben in ihr Boudoir.
    Peregrine lachte leise. Bestimmt war es nicht einfach, sein Leben mit solch einer kränklichen Person teilen zu müssen. Aber bei einem kurzen Besuch konnten die Allüren der Lady recht amüsant sein. Er stieg die Treppe hinauf in seine eigene Kammer und freute sich auf einen einsamen Nachmittag in Gesellschaft seiner Bücher und Briefe.
    Alexandra schob ihrem Dienstherrn, der ihr gegenübersaß und mit den Fingerspitzen auf die Schreibtischplatte trommelte, ein Pergament zu.
    »Sir Stephen, hier sehen Sie«, sie zeigte mit der Federspitze auf die Stelle, »dass diese Wertpapiere in den letzten zwei Monaten an Wert verloren haben. Aber die Wolle aus Flandern hat zugelegt, und ich glaube, wenn Sie jetzt kaufen, können Sie in ungefähr einem halben Jahr mit beachtlichem Profit verkaufen.«
    Sir Stephen betrachtete die Zahlenreihen, die Spalten mit Gewinnen und Verlusten. Seiner Beraterin konnte er keinen Vorwurf machen. Mistress Hathaway hatte ihn in den drei Monaten, in denen sie bei ihm in Diensten stand, gut gesteuert.
    »Sie würden mir also raten, die Anteile an der Mine in Burnley zu verkaufen und Anteile an schottischer Wolle zu kaufen?«
    »Ja, Sir.« Alexandra lehnte sich zurück und lockerte verstohlen ihre Schultern. Es konnte recht anstrengend sein, stundenlang die Schultern anzuspannen, damit das Kissen nicht verrutschte. »Aber für das Wichtigste halte ich, dass Sie Ihre Anteile an dem neuen Bridgewater Canal aufstocken. Nachdem der Kanal im vergangenen Jahr eröffnet wurde, hat sich der Verkehr verzehnfacht. Wenn Sie sich außerdem in die neuen Turnpike Companies einkaufen, die die Rechte an den Straßen von und nach Liverpool und Leeds halten, kassieren Sie Zinsen an allem, was mit dem Transport zwischen den beiden Städten zu tun hat. Anzahl und Vielfalt der Waren, die über die Straßen und Wasserwege transportiert werden, können nur ansteigen. Ich kann wirklich nicht erkennen, warum dies keine kluge Investition sein sollte.«
    Nachdenklich strich Sir Stephen sich über das Kinn.
    »Mit welcher Profitrate rechnen Sie, Mistress Hathaway?«
    Alex kalkulierte rasch. Wenn sie Sir Stephen sechstausend Guineas versprach und die Transaktion schließlich mit acht über die Bühne brachte, hätte sie zweitausend Guineas, die sie auf eigene Rechnung

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