Skandal im Ballsaal
müssen, glaube ieh wohl, aber sie wird ihn niemals gedankenlos sehen, wenn es Ihr Wohlbefinden betrifft."
Phoebe, sagte errötend: „Ma'am - Sie irren! Ich - er ..."
„Hat er sich jede Verzeihung verscherzt?", forschte die Herzogin spöttisch. „Er erzählte mir, er hätte das, aber ich hoffte, dass er übertreibe."
„Er möchte mich nicht heiraten, Ma'am. Nicht aus inners-tem Herzen!", sagte Phoebe. „Er wollte nur, dass ich es bedaure, vor ihm davongelaufen zu sein, und dass ich mich in ihn verliebe, wenn es zu spät wäre. Er konnte es nicht ertragen, gedemütigt zu werden, und machte mir ganz gegen seinen Willen einen Antrag - er sagte es mir selbst! und dann, glaube ich, war er zu stolz, ihn zurückzuziehen."
„In der Tat, ich schäme mich wirklich seinetwegen!", rief die Herzogin aus. „Er sagte mir, er hätte alles falsch gemacht, und das ist, wie ich sehe, weit weniger als die Wahrheit! Ich wundere mich nicht, dass du ihm eine Abfuhr erteilt hast, aber ich bin erfreut zu hören, dass seine ganze berühmte Lebensart ihn verließ, als er dir einen Heiratsantrag machte! Meiner Erfahrung nach hält ein Mann kaum anmutige Reden, wenn er es sehr ernst meint, sei er auch noch so ein vollendeter Hofmacher!"
„Aber er will mich nicht heiraten, Ma'am!", behauptete Phoebe und schnäuzte sich in ihr feuchtes Taschentuch. „Er sagte mir, dass er es wolle, aber als ich erwiderte, ich glaubte ihm nicht - meinte er, es wäre offenkundig nutzlos, mit mir zu streiten!"
„Gütiger Himmel, was für ein Einfaltspinsel!"
„Und dann sagte ich, er wäre sch-schlechter als Ugolino, und er sagte ü-überhaupt nichts!", eröffnete Phoebe tragisch.
„Das gibt der Sache den Rest!", erklärte die Herzogin mit unmerklichem Beben in der Stimme. „Ich wasche meine Hände in Unschuld wegen solch eines Dummkopfes! Nachdem ihm all diese Ermutigung gegeben worden ist, was tut er, als in mutloser Verzweiflung heimzukommen und zu sagen, du wollest ihn nicht anhören? Er fragte mich sogar, was er tun sollte! Ich bin sicher, es war das erste Mal in seinem Leben!"
„M-mutloseVerzweiflung?", wiederholte Phoebe zwischen Hoffnung und Zweifel. „Oh nein!"
„Ich versichere dir! Und es machte ihn auch sehr unglücklich. Er brachte Mr Orde herauf, damit er nach dem Dinner den Tee mit mir nehme, und selbst die Geschichte von Sir Nugent und dem Knopf konnte ihm kaum mehr als ein schwaches Lächeln entlocken!"
„Er - er ist vielleicht gekränkt - oh, ich weiß, dass er es ist!
Aber er mag mich nicht einmal, Ma'am! Wenn Sie die Dinge gehört hätten, die er mir sagte! Und dann - gerade im nächsten Augenblick - machte er mir einen Antrag!"
„Er ist offenbar vollkommen durcheinander. Freilich hattest du nicht die Absicht, ihn in diesen traurigen Zustand zu versetzen, aber ich fühle, du solltest ihm zumindest aus Barmherzigkeit erlauben, sich wenigstens zu erklären. Sehr wahrscheinlich würde es sein Gemüt beruhigen, und es geht für einen Salford nicht an, den Verstand zu verlieren, wie du weißt! Überleg dir bloß die Bestürzung der Familie, meine Liebe!"
„Oh, Ma'am!", protestierte Phoebe halb lächernd.
„Und was das betrifft, dass er dich nicht mag", fuhr die Herzogin fort, „ich weiß nicht, wie das geschehen kann, aber ich kann mich nicht erinnern, dass er mir je zuvor ein Mädchen als , Schatz' beschrieben hat!"
Phoebe starrte sie ungläubig an. Sie versuchte zu sprechen, aber es gelang ihr nur, einen erstickten Laut auszustoßen.
„Unterdessen", sagte die Herzogin und streckte die Hand nach dem bestickten Klingelzug aus, „hat er wahrscheinlich seine Nägel bis ins Fleisch hinunter zerbissen oder den armen Mr Orde ermordet. Ich denke, du tätest besser daran, ihn zu sehen, meine Liebe, und ihm irgendetwas Besänftigendes zu sagen!"
Phoebe, die die Bänder ihres Hutes in einem jämmerlich schiefen Knoten befestigte, sagte in großer Erregung: „Oh nein! Oh , bitte! "
Die Herzogin lächelte sie an. „Nun, er wartet voll Angst, meine Liebe. Wenn ich diese Glocke einmal läute, wird er als Antwort darauf sofort heraufkommen. Wenn ich sie zweimal läute, wird Reeth kommen und Sylvester wird wissen, dass du nicht einmal mit ihm sprechen willst. Wie soll es sein?"
„Oh!", schrie Phoebe mit dunkelroten Wangen und völlig verwirrt. „Ich kann nicht - aber ich will nicht, dass er - oh, Liebe, was soll ich tun?"
„Genau das, was du tun willst, meine Liebe - aber was du ihm sagen musst, ist deine eigene Sache",
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