Freude am Durchblick
Einführung
Vorwort
Kennen Sie das: Sie suchen Antworten auf Fragen? Sie stellen Dinge infrage, immer und immer wieder? Es vergehen vielleicht Jahre oder gar Jahrzehnte, bis Sie Antworten finden – und dann erscheint Ihnen das wie ein »Zufall«: Ganz unerwartet fallen Ihnen diese Antworten zu. Und Sie erkennen: Das ist der Schlüssel zu den Fragen, nach denen Sie so lange gesucht haben.
So ist es mir mit meinen Erkenntnissen zu meiner »systemisch integrativen Sehtherapie« und zu diesem Buch ergangen.
Seit Langem beobachte ich, wie psychische Belastungen oder körperliche Beschwerden sich im Auge zeigen und Einfluss auf die Sehleistung haben. Eine optische Korrektur gleicht einer Symptombehandlung, wie wir sie vielfach in der klassischen Schulmedizin wiederfinden. Die Sehleistung wird wieder hergestellt, aber es wird weder nach den Ursachen gefragt noch wird der Mensch in seiner Ganzheitlichkeit wahrgenommen. Werden fernöstliche Heilmethoden wie Akupunktur und Homöopathie inzwischen von vielen Ärzten aktiv praktiziert, so fehlt dieser Ansatz häufig in der klassischen Sehkraftbestimmung, der Optometrie.
Das Wissen um diese Ganzheitlichkeit und meine persönliche Entwicklung haben mir die Möglichkeit gegeben, mein Wissen um die klassische Optometrie zu erweitern und meine eigene Therapieform zu entwickeln, die ich inzwischen mit viel Erfolg bei meinen Klienten anwende. Meine positiven Erfahrungen möchte ich in diesem Buch weitergeben und alle Interessierten dazu motivieren, diesen Weg mitzugehen.
Wissenschaftliche Darstellungen habe ich, soweit möglich, auf einfache Erklärungsmodelle reduziert, um komplexe Sachverhalte möglichst praxisorientiert zu erläutern und den Leser auf unkomplizierte Weise in den Genuss meiner spannenden Erkenntnisse und Praxisberichte kommen zu lassen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.
Ursula Büchler
München, im August 2011
Ursula Büchler: Mein spannender Weg zur Sehtherapeutin
Besser ein Licht anzünden, als sich über Dunkelheit zu beklagen.
Die Entwicklung meiner »systemisch integrativen Sehtherapie« begann offiziell mit meiner Ausbildung zur Augenoptikerin im Jahre 1965. Aber eigentlich ist sie die Geschichte meines Lebens.
Ich wurde 1949 geboren. Meine Familie stammt aus Breslau/Schlesien, sie wurde jedoch gegen Kriegsende aus der Heimat verschlagen. Was meine Mutter auf der Flucht erlebte, muss dramatisch gewesen sein, während mein Vater die Kriegszeit als Bodenpersonal einer Fliegereinheit ohne einschneidende Erlebnisse verbrachte.
Wir waren vier Kinder zu Hause und wir hatten alle ähnliche Sehprobleme. Ich hatte einen Höhen- und Seitenschielfehler und war zudem noch weit- und winkelfehlsichtig. Ohne spezielle prismatische Brille sah ich alles doppelt, mit entsprechender Brille konnte ich jedoch alles gut erkennen.
Nach Abschluss der mittleren Reife begann ich meine Ausbildung zur Augenoptikerin. Danach führte mich mein starker Wissensdrang in die Fachakademie für Augenoptik nach München, wo ich nach fünfsemestrigem Studium meinen Abschluss als Optometristin und Augenoptikermeisterin machte. Ich wusste damals noch nicht, welch nachhaltige Weichenstellung das Schicksal damals für mich geschaffen hatte.
In meinem Beruf hatte ich gelernt, Brillengläser zu schleifen, sie einzupassen, Brillen zu verkaufen und sie anzupassen. Auch wenn es sich hierbei um ein Handwerk handelt, interessierte mich schon in frühen Jahren der Mensch, der hinter der Brille steckt. Es dauerte nicht lange, da eröffnete ich mein eigenes Geschäft. Ich hatte dabei das Ziel, meine Kunden so umfassend wie möglich zu beraten.
Ich machte eine Ausbildung zur Farbberaterin nach Prof. Johannes Itten und lernte, dass es Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Wintertypen gibt. Im Zuge dessen begann ich meine eigenen, typgerechten Brillen zu entwerfen. Wenn ein Kunde in »Fehlfarben« mein Geschäft betrat (zum Beispiel ein eher kühler Wintertyp kleidete sich in warmen Herbstfarben), fiel mir auf, dass dahinter oftmals – unabhängig von Modetrends – ein psychisches Problem stand. Einige
meiner Kunden öffneten sich mir gegenüber im Gespräch und so bekam ich einen noch stärkeren Zugang zur Psyche und den Bedürfnissen meiner Kunden.
Es waren meine Kunden, die mich dazu veranlassten, mich immer tiefer mit den psychischen Hintergründen hinter der Erscheinung zu beschäftigen. Jeder, der zu mir kam, war eine neue Herausforderung. Seine Stimmungen, meine
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