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Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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der Art jenes roten Gewandes, das der Knabe auf dem Gemälde von Reynolds trägt. Ich vergaß, wo ich es sah, aber ich dachte sofort, wie gut Edmund darin wirken würde, wenn es bloß nicht rot, sondern blau wäre!"
    „Würde für ihn kaum passen!", murmelte Sylvester.
    „Was hast du gesagt?", fragte Janthe argwöhnisch.
    „Nichts."
    „Ich vermute, es war irgendetwas Boshaftes. Ich habe natürlich niemals angenommen, dass du es für hübsch halten würdest!"
    „Du irrst. Das Bild, das ihr beide gewöhnlich bietet, wäre hübsch genug, einem den Atem zu rauben. Vorausgesetzt natürlich, Edmund könnte überredet werden, sich dementsprechend zu benehmen. In deinem Arm lehnend, mit diesem seelenvollen Ausdruck im Gesicht - nein, das geht nicht.
    Den hat er nur, wenn er auf Unfug sinnt. Nun ..."
    „Sylvester, willst du wohl still sein?", bat die Herzogin, bemüht, ein Lachen zu unterdrücken. „Achte nicht auf ihn, mein liebes Kind! Er neckt dich bloß!"
    „Oh, ich weiß das, Ma'am!", sagte Janthe, und ihre Farbe vertiefte sich merklich. „Ich weiß auch, wer es ist, der den armen kleinen Edmund lehrt, nicht auf mich zu hören!"
    „Oh, guter Gott, was denn noch alles?", rief Sylvester aus.
    „Das tust du!", beharrte sie. „Und es zeigt, wie wenig Zuneigung du für ihn empfindest! Wenn er dir nicht völlig gleichgültig wäre, würdest du ihn nicht ermutigen, in weiß der Himmel welche Gefahr zu laufen!"
    „Was für eine Gefahr?"
    „Irgendwas kann ihm doch geschehen!", erklärte sie. „Gerade in diesem Augenblick kann er auf dem Grunde des Sees liegen!"
    „Er ist keineswegs in der Nähe des Sees. Wenn du es unbedingt wissen willst: ich sah ihn zum Home-Wald rennen!"
    „Und du hast nicht die geringste Anstrengung unternommen, ihn zurückzurufen, schließe ich!"
    „Nein. Als ich mich das letzte Mal in Edmunds unerlaubte Vergnügungen einmischte, war ich für dich drei Tage lang ein Monster an Unmenschlichkeit."

    „Ich habe nie etwas dergleichen gesagt, außer dass - und überhaupt kann er seine Absicht ändern und am Ende doch zum See gehen!"
    „Sei unbesorgt: Er wird es nicht tun! Jedenfalls nicht, solange er weiß, dass ich zu Hause bin."
    Sie sagte verdrießlich: „Ich hätte wissen sollen, wie es kommen würde! Ich möchte nun überhaupt nicht mehr nach Grange fahren, und ich würde es auch nicht, hätte ich nicht die Pferde anspannen lassen. Aber ich werde nicht einen Augenblick des Seelenfriedens haben wegen der Ungewissheit, ob mein armes verwaistes Kind in Sicherheit ist oder auf dem Grund des Sees ruht!"
    „Sollte er verabsäumen, rechtzeitig zum Dinner zu erscheinen, werde ich den See mit Netzen absuchen lassen", versprach Sylvester, ging zur Tür und öffnete sie. „Inzwischen, wie unbesorgt ich wegen meines Neffen auch sein mag, wegen meiner Pferde bin ich nicht so nachlässig, und ich bitte dich inständig, wenn du ein Paar hast anspannen lassen, soll es bei dieser Witterung nicht stehen!"
    Diese Bitte erzürnte Janthe so sehr, dass sie in höchster Erregung aus dem Zimmer stürzte.
    „Erbaulich!", bemerkte Sylvester. „Obwohl sie ihren ver-waisten Sohn auf dem Grunde des Sees glaubte, fährt diese liebevolle Mutter auf eine Vergnügungsreise!"
    „Mein Lieber, sie weiß sehr gut, dass er nicht auf dem Grund des Sees liegt! Könnt ihr euch denn niemals begegnen, ohne aneinanderzugeraten? Ich muss schon sagen, du bist ebenso ungerecht zu ihr wie sie zu dir!"
    Er zuckte mit den Schultern. „Vielleicht. Wenn ich jemals eine Spur ihrer vielgerühmten Liebe zu Edmund bemerkt hätte, könnte ich sie geduldig ertragen, aber das war niemals der Fall! Wenn er ihre Liebkosungen artig erträgt, gefällt ihr die Vorstellung, in ihn vernarrt zu sein, wenn er aber laut wird, ist es geradezu eine Komödie, zu sehen, wie rasch sie Kopfschmerzen bekommt, damit Button geholt werden muss, um ihren Liebling zu entfernen! Sie mied seine Nähe, als er die Masern hatte, und als sie seine Zahnschmerzen zum Vorwand nahm, ihn nach London zu bringen, und dann den Zahn des Bengels eher in seinem Kopf verfaulen lassen wollte, als sich der Mühe zu vinterziehen, ihn zum Zahnziehen zu zwingen ..."
    „Ich wusste, wir würden darauf kommen!", unterbrach die Herzogin und hob die Hände. „Lass dir sagen, mein Sohn, es braucht sehr viel Mut, ein widerspenstiges Kind zum Zahnarzt zu schleppen! Ich brachte ihn nie auf! Es fiel Button zu, dieser schrecklichen Verpflichtung nachzukommen - so wäre es auch in Edmunds

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