Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)
Leos teurem Kaffee und Gebäck, Waffenöl und Munition und leicht nach Pferden. Ich lächelte. Er lächelte vorsichtig zurück. »Seid ihr zusammen? Du und Dumas?«
»Ich glaube nicht. Er gehört Leo. Und ich teile nicht gern, vor allem nicht mit einem Vamp.«
»Ich habe Pferde, vier Hunde, eine Katze oder drei in meiner Scheune, meine Eltern wohnen in der Nähe, und ich habe viel zu viele Schwestern, die mir das Leben zur Hölle machen. Keine Frau, keine Freundin, keinen Vampmaster.«
Ich spürte, wie erst mein Bauch warm wurde und sich die Wärme dann weiter ausbreitete. »Ist das ein Angebot?« Ich hakte die Daumen in die Taschen meiner Lederhose und verlagerte mein Gewicht auf eine Hüfte. »Und wofür?«
»Für … « Er hielt inne, seine Mundwinkel hoben sich und entblößten den schiefen Zahn im Unterkiefer. »Für alles, wonach dir ist. Wir könnten mit wildem Sex anfangen und sehen, was sich dann so ergibt.«
Hitze schoss durch meinen Körper, heftig und stark, als würde man den Motor eines Bikes hochjagen und mit den Asphalt radierenden Reifen durchstarten. »Ich brauche eine Dusche. Und ich habe das ganze Haus voller Gäste.«
Ricks Lächeln wurde tiefer. »Ich habe eine Dusche. Und einen Whirlpool mit Blick auf die Sterne. Ich wohne nämlich in einem Trailer. Das ist vielleicht nicht dein Niveau.«
»Lass dich nicht von dem schicken Haus täuschen. Das gehört Katie. Zu Hause wohne ich in einer kleinen möblierten Einzimmerwohnung bei Old Lady Pierson. Ich habe eine Dusche, aber keinen Whirlpool, und falls ich einen hätte, würde Old Lady Pierson sich sicher zu uns gesellen wollen.«
»Scharf auf einen Dreier?«
»Nur neugierig.«
»Dann also zu mir. Ich bringe dich zu deiner Maschine. Kannst du dann hinter mir herfahren?«
»Klar.«
Er berührte mich nicht. Drehte sich einfach um und ging voran, Jodi zuwinkend, als er an ihr vorbeiging. Ich folgte ihm und setzte mich auf den Beifahrersitz des Zivilfahrzeugs. Er kletterte auf den Fahrersitz und ließ den Motor an. Und fuhr langsam an den Wagen vorbei, die am Straßenrand parkten.
Auf dem Bürgersteig stand Bruiser und starrte uns nach. Er fing meinen Blick auf. Hielt ihn fest. In seinen Augen lag keine Frage, kein Vorwurf. Nur traurige Geduld und stille Kraft. Aber ich hatte meine Wahl getroffen. Ich wollte keinen Blutdiener, gleichgültig wie stark und sinnlich er war … Nein. Keinen Blutdiener. Ich wollte einen Menschen. Ich wollte diesen Menschen. Und vor allem wollte ich nicht teilen. Das alles hatte er wohl in meinen Augen gelesen, denn im Rückspiegel sah ich, wie sein Blick uns folgte, als wir davonfuhren, und er den Mundwinkel hochzog.
Als die Nacht vorbei war, war ich müde und glücklich und zufrieden und machte mich in Ricks Bett breit. Sobald würde ich nicht nach Hause gehen. Die Familie Trueblood sollte ruhig noch ein wenig allein Wiedersehen feiern. Laut Bruiser, der mich kurz nach Sonnenaufgang auf dem Handy angerufen hatte, hatte Leo, nachdem er tatsächlich von Adrianna noch einiges hatte erfahren können, kein Blutbad unter den Vamps angerichtet, doch weit davon entfernt war er wohl nicht gewesen. Und der Rat – zumindest die Mitglieder, die nach Leos Rachefeldzug noch übrig waren – war in ziemlichem Aufruhr. Nicht, dass mich das gekümmert hätte. Der Blutmeister der Stadt war fest entschlossen, andere Saiten aufzuziehen, und sie mussten wohl oder übel mitmachen. Das bedeutete auch, dass der Kalte Krieg zwischen Vamps und Hexen der Vergangenheit angehörte und neue Bedingungen verhandelt wurden. Es blieb ihnen ja keine Wahl. Kinder zu töten – selbst wenn es sich um Hexenkinder handelte – , wurde laut Vampira Carta mit dem Tode bestraft. Leo würde das Gesetz respektieren und eine neue Säuberung durchführen. Und dieses Mal würde es keine Begnadigungen geben.
Mit Kopf und Schultern über dem Bettrand hängend, die Beine mit Ricks verschränkt, während seine Finger träge Kreise auf meinen Schenkel malten, lauschte ich Bruisers wortreicher Rede.
»Dir droht vermutlich noch eine Zeit lang Gefahr. Die Abtrünnigen, die Leo bisher nicht hat finden können, haben dir Blutrache geschworen.« Er klang besorgt. »Sei bitte vorsichtig.«
Ich lachte säuerlich. »Ich habe den Auftrag erledigt, für den der Rat mich engagiert hat, nebenbei noch einen Vampkrieg verhindert und die Hexen dazu gebracht, dass sie sich noch einmal auf die uralten Vertragsverhandlungen der Vamps einlassen. Alles in einer Nacht. Ich finde,
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