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SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

Titel: SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa McMann
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Gründe auszudenken, warum das Krankenhaus sie nicht anruft und auch Carrie nicht, um sie auf dem Laufenden zu halten.
    »Wir könnten Captain anrufen«, schlägt Carl vor.
    »Was soll das denn bringen?«
    »Die Polizeichefin? Sie kann von jedem Beliebigen Informationen bekommen.«
    »Stimmt. Aber …« Janie seufzt. »Ich will nicht … meine Mutter … egal. Nein, ich will Captain nicht anrufen.«
    »Warum nicht? Dann wärst du wenigstens beruhigt.«
    »Carl …«
    »Im Ernst, Janie, du solltest sie anrufen. Gönn es dir. Und falls du dir Sorgen machst, ob das zu viel verlangt wäre, sie würde es auf jeden Fall für dich tun.«
    »Nein, danke.«
    »Soll ich sie anrufen?«
    »Nein, klar? Ich will nicht, dass sie das weiß.«
    Carl seufzt gereizt. »Ich kapier’s nicht.«
    Janie presst die Kiefer aufeinander und sieht aus dem Fenster. Sie spürt die Hitze in den Wangen, die brennenden Tränen. Die Scham. Leise sagt sie: »Es ist peinlich, verstehst du? Meine Mutter ist eine alte Säuferin, die im Garten rumrennt und schreit, okay? Mein Gott. Das muss Captain nicht unbedingt sehen. Von diesem Teil meines Lebens muss sie nichts wissen. Das ist privat. Es gibt Dinge, über die rede ich mit Captain und andere, die sind privat. Lass es einfach.«
    Carl schweigt. Nur der Radiomoderator quasselt weiter. Nach ein paar Minuten steckt er seinen iPod in die Stereoanlage des Autos. Josh Schickers »Feels like Rain« erklingt. Als der Song zu Ende ist und die ersten Töne des nächsten beginnen, erstarrt er und schaltet das Gerät schnell aus, denn er weiß, was als Nächstes kommt. »Good Mothers, don’t leave.«
    Sie fahren eine weitere Stunde in östlicher Richtung durch Michigan und lassen die untergehende Sonne in strahlendem Orange hinter sich. Es herrscht nicht viel Verkehr. Janie lehnt den Kopf ans Fenster, beobachtet, wie die verwischten tiefgrünen Schatten der Bäume und gelb gefleckte Felder vorbeiziehen. In der Dämmerung steht ein Reh auf einer Grasfläche – vielleicht ist es aber auch nur wieder ein abgebrannter Baumstumpf, der sie in die Irre führt.
    Sie fragt sich, wie oft sie Szenen wie diese noch sehen wird. Versucht, sich alles einzuprägen, was sie sieht, für später. Wenn alles, was ihr bleibt, Dunkelheit und Träume sind.
    Sie versucht es erneut im Krankenhaus. Immer noch nichts über Dorothea Hannagan. Das ist ein gutes Zeichen, glaubt Janie … außer dass Carrie immer noch nicht anruft. »Wo steckt sie?« Sie lässt den Kopf an die Kopfstütze zurückfallen.
    Carl sieht sie von der Seite her an. »Carrie? Hatte sie nicht gesagt, ihr Akku sei leer?«
    »Sie sagte, sie hätte nicht mehr viel Batterie. Aber es gibt doch auch noch andere Telefone …«
    Carl tippt sich nachdenklich ans Kinn. »Kennt sie deine Handynummer denn auswendig oder hat sie sie im Kurzwahlspeicher?«
    »Ah. Guter Gedanke. Kurzwahl.«
    »Darum hat sie also noch nicht angerufen. Sie kennt deine Telefonnummer nicht, die ist in ihrem Handy und ohne Akku kommt sie nicht dran.«
    Janie lächelt und stößt einen gequälten Seufzer aus. »Ja … wahrscheinlich hast du recht.«
    »Hast du es bei dir zu Hause versucht, um zu sehen, ob deine Mum da ist?«
    »Ja, aber es nimmt niemand ab.«
    »Hast du Stus Nummer? Oder Carries Festnetznummer?«
    »Ich hab es bei Carrie zu Hause versucht, es geht niemand ran. Und Stus Nummer habe ich nicht. Ich sollte sie haben. Ich wollte immer …«
    »Was ist mit Melinda?«
    »Ja klar«, schnaubt Janie. »Genau das, was ich brauche, dass die Snobs vom Hügel die Geschichte verbreiten.« Sie wendet sich wieder dem Fenster zu. »Es tut mir leid, dass ich so zickig war. Du weißt schon … vorhin.«
    Carl lächelt im Dunkeln. »Schon okay.« Er greift nach ihrer Hand und drückt sie sanft. »Ich habe nicht nachgedacht. Meine Schuld.« Er hält inne. »Weißt du, niemand denkt schlecht über dich, wenn Dinge passieren, die du nicht kontrollieren kannst, zum Beispiel das, was deine Mutter tut.«
    »Niemand?« Janie runzelt die Stirn. »Klar. Sie haben alle ihre Meinung zu der Durbin-Angelegenheit.«
    »Niemand, der wichtig ist.«
    Janie legt den Kopf schief. »Na ja, Carl, vielleicht ist das, was die Nachbarn oder auch ganz Fieldridge denken, für mich tatsächlich wichtig? Ich meine … Gott. Vergiss es. Ich bin es einfach alles so leid. Verdammt, was kommt wohl als Nächstes?«
    Nach einer Pause bricht Carl das Schweigen. »Dann also direkt ins Krankenhaus, ja?«
    »Ja. Ich glaube, das ist das Beste, was

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