So einfach kann das Leben sein
Ein Nachmittag im Hallenbad befreit mich von den Gedanken der Woche und erfrischt meine Seele gleich mit.
Fotos sortieren
„Auf alten Fotos sehen wir immer jünger aus“ – so ein Spruch eines Graffitis. Unbeachtet seit Jahren liegen sie unsortiert in Schuhkisten und Papiertaschen, in Regalen und Schränken. Urlaube und Familienfeiern, Schnappschüsse und Kinderscherze warten auf Beachtung. Heute nehme ich mir Zeit dafür. Beim Betrachten schwelge ich in Erinnerungen und sortiere mit den Bildern auch einige Phasen meines Lebens.
Mir selber helfen
Was uns gut täte, wissen wir selber am besten. Ich traue mich, endlich den aufgeschobenen Arzttermin festzumachen. Wollte ich nicht schon seit Wochen den Sperrmüll abholen lassen? Heute stelle ich mich selber in den Mittelpunkt meines Interesses – und packe an, was ich schon längst hätte tun sollen.
Mutig sein
Lange vor mir her geschoben: Ein Gespräch, ein ernstes Wort, eine Entschuldigung, ein erklärender Brief. Immer hat mir der Mut dazu gefehlt, auch wenn ich den Hörer schon in der Hand hatte, den Finger schon am Klingelknopf. Heute. Ich traue mich, heute mutig zu sein.
Liebeserklärung machen
Es gibt Menschen, die ich sehr liebe. Ich würde es ihnen gern sagen, aber ich fürchte die Folgen. Ein Nein wird mich kränken, ein Ja unplanbar verwandeln. Der heutige Abend soll es sein: Ich traue mich, mich dem Menschen, den ich liebe, zu offenbaren.
Hände halten
Das Leben ist flüchtig geworden. Selbst eng vertraute Menschen werden in die Hektik des Lebens integriert. Ich traue mich, heute dagegen zu steuern. Wir nehmen unsere Hände und erforschen sie in aller Ruhe. Wir kosten die Geborgenheit aus, die sie vermitteln. Im Gespräch vertiefen wir unsere Beziehung.
Bücher sichten
Mein Bücherregal ist eine wahre Fundgrube. Vieles hat sich angesammelt. Heute forste ich die Regale durch. Ich suche nach Büchern, die ich hinter die anderen gestellt habe. Ich nehme sie in die Hand und erinnere mich, wann sie zu mir kamen. Vielleicht finde ich alte Schätze wieder. Von manchem verabschiede ich mich und entschließe mich, sie an Freunde oder auf den Flohmarkt zu geben. Ganz so, wie es in der Bibel im ersten Brief des Apostel Paulus an die Thessalonicher steht: „Prüft alles, und behaltet das Gute!“
Ratschläge geben
Für manchen Mitmenschen liegt mir ein guter Rat auf der Zunge. Doch ungefragte Ratschläge kommen nicht immer wirklich gut an. Ich traue mich heute, einem Menschen ganz offen von meinen Überlegungen zu berichten. Dabei mache ich ihm deutlich, dass ich das einfach loswerden muss. Vielleicht komme ich damit an bei ihm, zumindest bringe ich ihn zum Nachdenken.
Wasser schätzen
Tief muss man graben, bis ein Brunnen daraus wird. Wasserhähne und Sprinkleranlagen machen vergessen, was für ein Schatz das klare Gold ist. Ich traue mich heute, wo ich auch bin, klares Wasser zu trinken. Beim Duschen drehe ich nicht voll auf. Beim Zähneputzen lasse ich es nicht unnütz laufen.
Füße pflegen
Mit meinem ganzen Gewicht belaste ich die Füße Tag für Tag. Heute nehme ich mir die Zeit, sie zu pflegen. Dankbar betrachte ich sie. Ich gönne ihnen ein entspannendes Fußbad. Dann pflege ich die Fußsohlen und Zehen mit Creme. Ich massiere sie sanft und betrachte dabei mit Dankbarkeit, dass ich „auf eigenen Füßen“ stehe.
Kuchen backen
Die Küche ist voll eingerichtet, doch wird sie wenig gebraucht. Ich traue mich heute, einen Kuchen zu backen. Eier, Mehl und Backpulver, das richtige Rezept und die richtige Form habe ich schon im Haus. Jetzt wird es Zeit, alles richtig zu vermengen, einzufüllen und in den Ofen zu schieben. Was für ein Fest für mich und für alle, die ich mit meinem Kuchen erfreue!
Müllecke reinigen
Die Wegwerfgesellschaft produziert ihre Müllecken. Hinterm Haus und auf dem Gehweg davor liegt schon lange allerlei Unrat herum. Ich traue mich, vor den Augen der erstaunten Nachbarn auch den Dreck zu beseitigen, der nicht der meine ist. Besen, Schaufel und Mülltonne sind heute meine Werkzeuge, mit denen ich etwas für alle tue.
Trauernde ansprechen
Der Alltag nimmt uns die Zeit selbst für die unaufschiebbaren Pflichten. Ich traue mich, mir heute Zeit für einen Trauernden in meiner Umgebung zu nehmen. Alle Einwände wie etwa: „Ich kenne ihn doch nicht so gut!“ oder: „Ob er das wirklich will?“, weise ich zurück. Im Blick auf das
Weitere Kostenlose Bücher