So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
der Schale. „Lilah hat Flugangst. Ich hatte gehofft, dass du sie mitnehmen kannst, wenn du nach Medinos fliegst. Vielleicht beruhigt es sie ja, dass du die Maschine fliegst.“
Es gefiel Zane nicht, dass Lucas wohl ganz selbstverständlich annahm, sein Halbbruder würde ihm bereitwillig Lilah ins Bett liefern. Allerdings verwirrte ihn der erste Teil von Lucas’ Aussage. Ihm hatte Lilah nie erzählt, dass sie unter Flugangst litt. „Nur so aus Neugier , wie lange kennst du Lilah eigentlich schon?“ Lucas hatte zwar einige Zeit in Sydney verbracht, aber längst nicht so viel wie Zane. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Lilah überhaupt einmal Lucas’ Namen erwähnt hatte.
„Eine Woche, mehr oder weniger.“
„Warum nimmst du Lilah nicht selbst mit nach Medinos?“
Plötzlich schien Lucas wahnsinnig fasziniert von den Erdbeeren zu sein. „Das kann ich nicht so einfach beantworten“, erwiderte er ausweichend.
Da begann Zane zu begreifen. „Das ist euer erstes Date.“
„Ich habe kurzfristig eine Begleitung gebraucht“, entgegnete Lucas beinahe entschuldigend. „Und ich bin überzeugt, dass Lilah die Richtige für mich ist. Sie ist talentiert, sportlich, hat einen guten Geschäftssinn und ist sogar …“
„Was ist mit Carla?“
Lucas ließ die reife Erdbeere wieder fallen, als hätte er sich daran verbrannt.
Das letzte Puzzleteilchen fügte sich ein, als Zane den verzweifelten Ausdruck im Blick seines älteren Bruders erkannte. „Du bist immer noch mit Carla zusammen!“, rief er wütend.
„Woher weißt du das? Nein, sag nichts. Elena.“ Lucas stellte die Schüssel zurück in den Kühlschrank und schloss die Tür. „Carla und ich sind nicht länger zusammen.“
Bestimmt hatte Lucas gerade erst mit ihr Schluss gemacht. Jetzt ergab die plötzliche Verbindung mit Lilah einen Sinn. Wenn Sienna Constantine heiratete, dann gehörte Carla praktisch zur Familie. Falls herauskam, dass Lucas eine Affäre mit ihr hatte, würde er unter Druck geraten. Trotz seines harten Äußeren hatte Lucas nämlich einen weichen Kern, wenn es um Frauen ging.
Lucas brauchte Lilah also als eine Art Puffer, erkannte Zane. Sie war Lucas’ Versicherung, damit die impulsive Carla ihm keine öffentliche Szene machte und ihn letztendlich dazu zwingen würde, ihre geheime Beziehung mit einem Heiratsantrag zu krönen.
Das wiederum bedeutete, dass zumindest bei Lucas keine Liebe im Spiel war.
Falls sein Bruder Lilah wirklich begehrte, würde Zane sich zurückhalten. Doch das schien nicht der Fall zu sein. Trotz ihrer Berechnung, wenn es um ihren Ehewunsch ging, hatte Lilah es nicht verdient, in die Fronten des Beziehungskrieges zwischen Lucas und Carla zu geraten.
Zane atmete erleichtert durch. Lilah hatte sicher noch keine Gelegenheit gehabt, mit Lucas zu schlafen. Aus irgendeinem Grund erschien ihm das sehr bedeutsam. „Okay“, sagte er. „Ich mache es.“
Auch Lucas wirkte erleichtert. „Du wirst es nicht bereuen.“
Da war Zane sich nicht so sicher. Er fragte sich, ob Lucas überhaupt eine Ahnung davon hatte, dass er seinem jüngeren Bruder gerade die größte Versuchung seines Lebens sozusagen auf dem Silbertablett präsentierte.
2. KAPITEL
Lilah Coles Herz klopfte wie wild, als sie an Bord des schlanken Privatjets ging, der dem neuen Eigentümer von Ambrosi-Pearls gehörte: der Atraeus-Group. Sie war im Begriff, sich auf das erste relativ ungeplante Date in zwölf Jahren voller gut vorbereiteter, aber fruchtloser Verabredungen einzulassen.
Ihre Nervosität legte sich ein wenig, nachdem sie von der hübschen blonden Flugbegleiterin Jasmine zu ihrem Sitzplatz geführt worden war.
Lilah stellte ihre große weiße Ledertasche, die gut zu ihrer weißen Jeans und dem lässigen weißen Shirt passte, auf den Boden und zog einen ebenfalls weißen, in Leder gebundenen Ordner hervor. Somit war sie bestens gewappnet für eine weitere angespannte Begegnung mit dem attraktiven Zane, dem jüngsten und wildesten der Atraeus-Brüder. Oder war sie etwa die einzige Passagierin in der luxuriös ausgestatteten Kabine?
Fünfzehn Minuten später erwachten die Maschinen des Jets dröhnend zum Leben, und Lilah war immer noch allein. Kein Zane. Mit zitternden Fingern befestigte sie ihren Gurt und versuchte sich einzureden, dass sie eigentlich ganz froh darüber war.
Fliegen gehörte nicht unbedingt zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen – überhaupt ging sie nicht gerne Risiken ein. Wie bei ihren Beziehungen
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