So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
fern.
Ihr Urteilsvermögen in Bezug auf Männer schien also nicht besser zu sein als das ihrer Mutter und Großmutter zuvor. Doch obwohl sie nun gewarnt war, wusste sie, dass sie sich in großer Gefahr befand. Denn die Gefühle, die Zane in ihr auslöste, könnten all ihre sorgfältig ausgearbeiteten Zukunftspläne über den Haufen werfen.
Das durfte sie auf keinen Fall zulassen. Auf gar keinen Fall würde sie ihre Zukunft aufs Spiel setzen. Und dann auch noch für einen jüngeren Mann.
Zane war höchstens fünfundzwanzig, und er machte nicht die geringsten Anstalten, seinen extravaganten Lebensstil gegen eine Ehefrau und Familie eintauschen zu wollen. Gleichgültig, was er über seinen Bruder sagte, auf dem Papier war Lucas perfekt. Er war älter, gesetzter, bereit, sesshaft zu werden, und er hatte einen einwandfreien Ruf.
Die Minuten auf der Couch mit Zane, in denen sie die Kontrolle verloren hatte und danach auch noch feststellen musste, dass er sich nichts aus ihr machte, waren heilsam gewesen. Jetzt wusste sie über ihre Schwäche Bescheid. Sie würde nicht dem leidenschaftlichen Verlangen nachgeben, dass sie in sich aufbranden spürte. Und erst recht nicht dem mahnenden Ticken ihrer biologischen Uhr.
Der Gedanke, von Zane schwanger zu werden, fesselte sie einen Moment lang ungemein, bevor es ihr wieder gelang, an etwas anderes zu denken.
Zane hatte eindeutig nicht das Zeug zum Ehemann. Alles, was sie tun musste, war lediglich, die überwältigende Anziehungskraft zwischen ihnen zu ignorieren, den Aufstand ihrer Hormone zu beherrschen – und den brennenden Wunsch, sich Zane nackt an den Hals zu werfen.
3. KAPITEL
Nach dem formellen Familiendinner im Castello der Familie Atraeus auf Medinos entschuldigte Lilah sich, als der Kaffee aufgetragen wurde. Lucas war bereits zwanzig Minuten zuvor während des Desserts aufgestanden und hatte den Tisch verlassen. Das überraschte Lilah schon nicht mehr sonderlich, denn während des Abends hatte sich ihr Verdacht erhärtet, dass er eigentlich mit einer anderen Frau liiert war.
Nachdem sie das Personal nach dem Weg gefragt hatte, stand sie schließlich vor der imposanten Tür zu Lucas’ Privaträumen. Sie wollte gerade energisch anklopfen, da spürte sie, wie ihr Handgelenk umfasst wurde. „Ich würde an Ihrer Stelle nicht dort reingehen.“
Überrascht wandte sie sich um und sah Zane, der ihr offenbar gefolgt war, ohne dass sie es bemerkt hatte. Sie entzog ihm ihre Hand und versuchte, nicht wie gebannt auf sein zu langes schwarzes Haar und die drei Silberstecker in seinem Ohrläppchen zu starren. Sie war sich seiner Nähe bewusster, als ihr lieb war. Seit ihrer Ankunft im Castello, als sie Lucas in den Armen von Carla Ambrosi gesehen hatte, war sie übermäßig angespannt.
Sie wusste, dass Lucas und Carla eine kurze Affäre gehabt hatten, die damals von den Medien ausgeschlachtet worden war. Fälschlicherweise hatte Lilah angenommen, dass die Presse wie gewöhnlich übertrieben hatte. Es machte die Sache auch nicht einfacher, dass Carla ihre direkte Vorgesetzte war.
Zane deutete auf die verschlossene Tür. „Haben Sie es denn noch nicht mitbekommen? Lucas ist im Moment … beschäftigt.“
Erst in diesem Moment wurde Lilah bewusst, welches Risiko sie auf sich genommen hatte, indem sie sich Tausende von Meilen von zu Hause entfernt auf ein erstes Date mit einem Mann eingelassen hatte, an dessen Liebesleben die Klatschpresse überaus interessiert war. Dabei schien er auf dem Papier all ihre Anforderungen zu erfüllen. Trotzdem hatten die Ereignisse mittlerweile eine völlig unerwartete Richtung eingeschlagen.
Aus der Entfernung waren Schritte zu hören – vermutlich Gäste, die nach dem Dinner auf der Suche nach den Waschräumen waren.
„Sie wollen doch bestimmt nicht, dass man Sie dabei erwischt, wie Sie an Lucas’ Schlafzimmertür klopfen, oder?“, fragte Zane.
„Nein“, entgegnete sie beschämt.
„Wenigstens zeigen Sie etwas Vernunft.“ Ein weiteres Mal umfasste Zane ihre Hand.
Die Geste ließ Lilah vor Erregung wohlig erschauern, und nur Sekunden später fand sie sich an Zanes Seite in einem versteckten Alkoven außer Sicht der anderen Gäste wieder. Sie atmete tief ein und wappnete sich innerlich gegen die betörende Wirkung seines Duftes. Außerdem kämpfte sie gegen den mädchenhaften Drang an, nervös zu kichern.
Obwohl der Abend bisher ziemlich unerfreulich verlaufen war, konnte sie sich nicht helfen: Es schmeichelte ihr, dass Zane
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