So reich, so sexy … (Baccara) (German Edition)
kleine Samtschachtel aus der Tasche und nahm einen Ring heraus. Die Schmuckdesignerin in ihr verliebte sich augenblicklich in das wundervolle Ensemble aus Diamanten und Smaragden. Der Ring war einfach atemberaubend schön.
Und Zane wollte sie offensichtlich heiraten.
Nur mühsam gelang es ihr, nicht sofort Ja zu sagen. „Du hast genau gewusst, dass ich diesem Ring nicht widerstehen kann.“
„Ich tue, was ich tun muss, um dich zu bekommen“, sagte er nüchtern.
„Und wenn ich Nein sage?“, fragte sie herausfordernd.
„Dann frage ich weiter“, entgegnete er gelassen.
Da traf Lilah die Erkenntnis wie ein Blitzschlag.
Den größten Teil seiner Kindheit hatte Zane auf der Straße gelebt. Er hatte mit einer Gang zurechtkommen müssen, mit der Polizei, mit Sozialarbeitern vom Jugendamt, die ihn immer wieder an neue Orte gebracht hatten. Und nicht zuletzt war da noch seine Mutter gewesen, die sich allerdings nur gelegentlich dazu herabgelassen hatte, nach ihrem Sohn zu sehen.
Es war nicht so, dass Zane nichts fühlte – ganz im Gegenteil. Er wirkte so unnahbar, weil er seine Gefühle sorgfältig schützte, weil er so besonders viel empfand.
Er war blass, als er nach ihrer Hand griff und sie mit einer unbeholfenen Bewegung umfasste. Jetzt sah sie seine wahren Gefühle – in seinem Blick. Als sie ihm die Hand nicht entzog, wirkte er so erleichtert, dass Lilah die Tränen zurückdrängen musste.
Er streifte ihr den Ring über. Er saß perfekt.
Lilah starrte auf die funkelnden Diamanten und das klare Grün der Smaragde, mit denen das zeitlos schöne, antike Schmuckstück besetzt war. Nur am Rande nahm sie wahr, dass es sich um den Ring aus dem Illium-Schatz handelte, der sich schon seit Jahrhunderten im Besitz der Familie Atraeus befand. Viel wertvoller kam ihr das andere Geschenk vor, das Zane ihr gemacht hatte: Er hatte ihr trotz seiner Furcht sein Herz anvertraut.
Der Ring war das Pendant zu dem Armband, das er ihr neulich schon schenken wollte. Sie schluckte. Er hatte versucht, ihr seine Gefühle zu offenbaren. Es handelte sich um Hochzeitsschmuck, und als Designerin wusste sie um die Bedeutung der Edelsteine. Sie versinnbildlichten Reinheit, Ewigkeit und Liebe.
Sie sah Zane in die Augen, und die Verletzlichkeit in seinem Blick ließ ihr Herz schier überfließen. „Dieser Ring gehört deiner Familie.“
„Und er wird in der Familie bleiben, wenn du dich dazu entschließt, mich zu heiraten.“ Für einen Moment wirkte er so atemberaubend ungezähmt wie sein seeräuberischer Vorfahr auf dem Ölgemälde.
Zane verschränkte seine Finger mit ihren und zog sie eng an sich. „Eigentlich habe ich ihn dir heute Abend vor der Eröffnungszeremonie geben wollen. Deswegen musste ich vorhin weg. Constantine bewahrt den Schmuck in einem Safe auf.“
Er hatte ihr also den Ring vor den Augen aller Gäste und vor seiner Familie geben wollen, dachte Lilah überglücklich. Nur aus diesem Grund war er so lange fort gewesen, als sie ihn vergeblich gesucht hatte.
„Er ist wunderschön.“ Der Ring war mehr, als sie sich jemals erträumt hatte. Aber er war nichts verglichen mit dem, was Zane ihr anbot: sein Herz.
Der Schmerz war verschwunden, den sie so lange empfunden hatte, als sie dachte, dass Zane sie niemals lieben würde. Aus reinem Selbstschutz hatte sie an dem Image festgehalten, das die Medien ihm verpasst hatten, aber dieses Image war genauso wenig wahr wie all das, was man Lilah angedichtet hatte.
Zane war alles, wonach sie immer gesucht hatte – und noch viel mehr. „Ja, ich heirate dich.“
Leise murmelte er etwas auf Medinisch, bevor er sanft ihr Gesicht umfasste. „Gott sei Dank. Ich hätte nämlich nicht gewusst, was ich sonst getan hätte.“ Er schmiegte seine Wange an ihr Haar. „Ich liebe dich“, sagte er heiser.
Unendlich erleichtert schlang sie die Arme um seinen Nacken und hielt ihn einfach nur fest umschlungen. Seit zwei Jahren waren sie auf diesen Moment zugesteuert. Es war nicht ohne Verletzungen abgegangen, und sie beide hatten Fehler begangen.
Zane zog sie so dicht an sich, dass sie kurz glaubte, nicht mehr atmen zu können. Doch es störte sie nicht. Für sie zählte im Augenblick allein die Gewissheit, dass Zane sie liebte .
Wenig später lockerte Zane seine Umarmung ein wenig. Er gestand ihr, wie sehr er befürchtet hatte, sie zu verlieren. Wie schwer es ihm gefallen war, endlich zu begreifen, dass Lilah ihn wirklich liebte, dass sie tatsächlich aufrichtig war. Er
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