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So schoen und kalt und tot

So schoen und kalt und tot

Titel: So schoen und kalt und tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Withcomb
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nach einem Scherz, doch der vorsichtige Unterton in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
       „Es ist alles in Ordnung“, versicherte Melanie hastig. „Ich werde noch ein bisschen lesen, bis wir in Glasgow sind. Dort haben wir eine Viertelstunde Aufenthalt. Ich werde mir dann ein paar Minuten die Beine vertreten. Du begleitest mich doch?“
       „Natürlich.“ Alanis lachte hell. „Ohne mich würdest du ohnehin nicht gehen aus Angst, es könnte jemand kommen, um mich zu stehlen.“
      „Frechdachs.“ Melanie vertiefte sich wieder in ihren Roman, der sehr spannend war. Doch immer wieder wanderten ihre Gedanken von der Handlung zu dem eigentlich winzigen Vorfall von eben, der doch ihre Ruhe ganz schön durcheinander gebracht hatte.
     
    * * *
       Traurig betrachtete die junge Frau ihre beiden gepackten Taschen, die fein säuberlich an der Türe aufgestellt waren. Ihr Herz war schwer, denn erst vor wenigen Stunden hatte sie erfahren, dass sie ihre große Reise nun doch allein antreten sollte.
      Einen Moment lang hatte sie noch gezögert, denn das war nicht in ihrem Sinn. Doch dann hatte der familieneigene Widerspruchsgeist der McGregors gesiegt, und die junge Frau hatte sich doch dazu entschlossen, diese Fahrt anzutreten.
       „Hast du alles eingepackt, Darling?“ Die angenehm tiefe Männerstimme kam aus dem oberen Stockwerk. „Ich bringe noch die letzte Tasche, dann kann ich dich zum Bahnhof fahren. Ich bin ja froh, dass wir den größten Teil deines Gepäcks bereits vorausgeschickt haben.“
       Mit raschen Schritten kam der gut aussehende Mann näher und stellte die Tasche auf den Boden. „In Glannagan wird dich Ian abholen, dann musst du gar nichts tragen. Versprochen. Ich habe alles bereits mit ihm ausgemacht.“ Er neigte sich zu seiner Frau hinunter, die fast einen ganzen Kopf kleiner war als er selbst. „Ich liebe dich, Daisy.“
       „Wie du meinst.“ Daisy drehte den Kopf ein wenig zur Seite, dass sein Kuss sie nur noch an der Wange streifte. „Dass du mich in diesem Zustand allein reisen lässt, verwundert mich doch sehr, Thomas. Das hätte ich  nie von dir gedacht.“ Ihre Stimme sollte hart klingen, doch man konnte die heimlichen Tränen durchaus heraus hören, wenn man sie gut genug kannte.
       „Bitte nicht weinen, Daisy. Ich verspreche dir auch, dass ich so rasch wie möglich nachkomme. Wir werden nicht so lange getrennt sein, wie du befürchtest. Diesen einen Fall muss ich noch bis zum Ende durchziehen, denn ich habe es versprochen. Aber dann werde ich dir sofort folgen.“ Thomas Stevenson, seit über zwei Jahren mit Daisy McGregor verheiratet, legte seine Hände an Daisys Arme und zog sie sanft an sich. „Pass gut auf unser Kind auf. Ich werde rechtzeitig zur Geburt da sein.“
       „Vielleicht sollte ich doch lieber hier bleiben“, überlegte Daisy, die sich auf einmal vor der langen Fahrt von Glasgow bis Rochester Castle, dem Wohnsitz ihres Bruders Ian, fürchtete. „Auf so einer Reise kann viel passieren.“
       „Ich dachte, du freust dich so sehr, deinen Bruder Ian und deine Schwägerin Angela wieder zu sehen“, gab Thomas zu bedenken. „Zwei Monate sind es noch bis zur Geburt. Wenn du also fahren willst, um dein Kind im Schoße deiner Familie zur Welt bringen zu können, musst du das jetzt tun und nicht erst, bis ich dich begleiten kann. Dann wäre es für diese beschwerliche Fahrt sicher zu spät.“
       „Du hast ja Recht, Thomas.“ Daisy seufzte auf. „Manchmal denke ich, die Idee, nach Rochester Castle zu fahren, war vielleicht doch nicht so gut. Ich kann noch immer absagen, wenn es dir lieber ist.“
       Thomas schüttelte den Kopf. „Du hast dich so gefreut, Darling“, wiederholte er und dachte insgeheim daran, was er sich für die nächsten Wochen alles vorgenommen hatte. Daisy und ihr erstes gemeinsames Kind sollten alles vorfinden, beim frisch renovierten Kinderzimmer angefangen bis hin zu den entsprechend kindgerechten Möbeln. Es sollte eine Überraschung für Daisy werden, die er neben dem großen Fall, den er unbedingt bearbeiten musste, vorbereiten wollte. „Wenn du nicht fährst, wird es dir spätestens, wenn das Kind kommt, sehr Leid tun. Aber ich will dich nicht drängen. Natürlich wäre ich glücklich, wenn ich dich hier behalten könnte. Du wirst mir sehr fehlen, Daisy.“
       „Aber…?“
       „Du weißt genau, was ich sagen will. Immerhin kenne ich dich bereits eine Reihe von Jahren. Wenn du jetzt nicht

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