Söhne der Erde 08 - Sucher der Zukunft
Geheimnis machen wollte. Über den Bord-Kommunikator des vierten Jets hatten sie die drei anderen Fahrzeuge aus der Wüste zurückgerufen. Sie rechneten nicht mehr mit einer Suchaktion der Marsianer, und von jetzt an konnten sie die Jets ohnehin in dem geheimnisvollen Zeitkanal verbergen.
Charru sah zu, wie der Gleiter der Verwaltung langsam auf den Torbogen in der roten Mauer zuschwebte.
Camelo lenkte ihn. Jetzt hatte er das Tor passiert und...
Von einer Sekunde zur anderen schien er sich in Luft aufzulösen.
Charru hielt den Atem an. Neben ihm schüttelte Helder Kerr den Kopf. Er hatte bis zur letzten Sekunde gezweifelt.
»Es funktioniert«, murmelte er. »Es funktioniert tatsächlich!«
Charru gab dem Lenker des nächsten Jets ein Zeichen.
Alle vier Fahrzeuge waren mit Energiezellen und Ersatzteilen beladen. Eins nach dem anderen glitt durch den Mauerbogen -und verschwand. Charru atmete tief durch und warf den anderen einen Blick zu.
»Dann los!«
Er ging als erster auf das Tor zu.
Ein kurzes Schwindelgefühl - und er konnte die wartenden Jets wieder sehen. Helder Kerr, Beryl von Schun und Jarlon erschienen eine Sekunde später. Ungläubig sahen sie sich um, und dann begannen ihre Augen triumphierend zu funkeln.
Charru übernahm das Steuer des vordersten Fahrzeugs.
Jetzt begriff er auch, wieso Ktaramon gesagt hatte, sie könnten den Zeitkanal nicht verfehlen. Dort, wo er weiterführte, flimmerte die Luft, als staue sich Hitze unter einem unsichtbaren Schleier. Charru legte den Finger auf die Beschleunigungstaste. Der Zeitkanal führte schnurgerade vorwärts. Trotzdem hatten sie sich auf eine Geschwindigkeit geeinigt, die es erlaubte, jederzeit die Übersicht zu behalten. Der Gleiter setzte sich in Bewegung, die drei anderen Fahrzeuge folgten ihm jeweils im Abstand von einigen Sekunden.
Bis zur »Terra« brauchten sie auf diese Weise eine knappe Stunde. Es war bereits dunkel, als die Kuppen der Garrathon-Berge vor ihnen auftauchten. Schon konnten sie die Spitze des Raumschiffs über den Felsen sehen. Und dann die silbernen Polizeijets, die wie hell schimmernde Flecken im Gelände verteilt waren.
Die Marsianer hatten es nicht nötig, ihre Fahrzeuge zu verlassen. Von Helder Kerr wußte Charru, daß sie über Nachtsicht-Geräte verfügten und das gesamte Gelände um das Schiff kontrollieren konnten. Der Gleiter schwebte auf eine Lücke in der Felsenbarriere zu. Charru biß die Zähne zusammen. Neben ihm hielt Camelo den Atem an. Im Abstand glitten sie an einem der marsianischen Jets vorbei - und nichts passierte.
Charru konnte sogar das Gesicht des Vollzugsbeamten hinter der Kuppel erkennen. Augen, die durch ihn hindurchsahen. Jetzt hob der Mann ein metallisch schimmerndes Gerät, blickte hindurch, und nach einigen Sekunden ließ er es völlig gleichmütig wieder sinken.
Der Gleiter verschwand im Schatten des Einschnitts.
Der Platz um die »Terra« öffnete sich vor dem Fahrzeug. Düster und massig ragte das zylinderförmige Schiff in den Nachthimmel. Die metallenen Stützstreben blinkten, die Sichtschirme über der Pilotenkanzel spiegelten das Sternenlicht. Und rings um das Schiff, im Abstand von zehn, zwölf Schritten, lag ein Bereich, in dem die Luft genauso flimmerte wie im Inneren des Zeitkanals.
Charta landete den Jet neben einer der Metallstreben.
Sein Blick glitt in die Runde, erfaßte die Trümmer der Felsenbarriere im Süden, die sie damals mit dem Energiewerfer zerstört hatten, um die anrückende marsianische Armee zu warnen. Auch die Waffen der »Terra« würden wieder funktionieren. Und es waren starke Waffen, nicht weniger zerstörerisch als die Laserkanonen der Marsianer.
Die drei anderen Fahrzeuge hielten neben dem Gleiter.
Schweigend stiegen die Männer aus, schweigend begannen sie, die Jets zu entladen. Auch innerhalb der »Terra« sprachen sie nur gedämpft. Ihre Augen leuchteten. Nach so langer Zeit näherten sie sich nun endlich dem Ziel, taten die ersten Schritte, und selbst Helder Kerr wurde von der seltsamen Feierlichkeit des Augenblicks ergriffen.
Eine halbe Stunde später war nur wenig davon zu spüren.
Das Schiff verfügte über keinerlei Energie mehr, also mußten sie im Licht von Batterielampen arbeiten. Auch die Transportschächte funktionierten nicht. Die Kletterei über die eisernen Notleitern, meist auch noch mit Gepäck beladen, war mühsam und schweißtreibend. Helder Kerr gab die notwendigen Anweisungen, erläuterte Einzelheiten, demonstrierte den
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