Söhne der Rose - Die Zeit ist aus den Fugen- (Gay Phantasy) (German Edition)
Vergangenheit ist etwas ganz anderes, als mal eben die Raumzeit anzuhalten, oder sie zu beschleunigen. Ohne eure Hilfe hätte ich gar nichts tun können.“
„Das heißt also, Daxx hat sich dadurch gerettet, dass er ist, was er ist.“
„Er hat sich und mich und uns durch seinen guten Charakter gerettet. Und durch deine Liebe zu ihm. Wären deine Gefühle ihm gegenüber nicht so stark gewesen, wären wir gescheitert.“
„Mit anderen Worten: Hätte ich mich besonders in den letzten drei Tagen nicht so sehr in ihn verliebt, hätten wir niemals die Chance gehabt, die Geschichte zu ändern?“
„Du hast es verstanden, Schätzchen. Ich bin eine alte Frau, und meine Mittel sind beschränkt. Ihr sechs habt es zustande gebracht, die Geschichte – die Vergangenheit – zu ändern. Das ist ein schwieriger Prozess. Fast unmöglich. Durch euch gibt es nun eine weitere Existenz mit sämtlichen Dimensionen. Eine, in der zahllose Leben gerettet wurden.“
„Und wie viele Alains gibt es jetzt?“
„Nur die drei, die dir bekannt sind: Der vergangene, für seinen Vorgänger, der gegenwärtige, für sein normales Leben – jetzt als Physiker tätig – und der zukünftige, der sein Leben mit einem von deinen dreien verbringen wird.“
„Dr. Robert?“
„Existiert nicht. Nur noch in unserer Erinnerung.“
„Oh, Mann. Das ist alles echt kompliziert.“
„Nicht wirklich, mein Junge. Ihr habt alle meine Erwartungen erfüllt und übertroffen. Nun genießt die Früchte eurer Arbeit.“
Ich dachte nach.
„Gibt es sonst noch etwas, das du wissen möchtest, Liebling?“
Es gab eindeutig tausend Dinge, die ich hätte fragen können oder wollen, aber nicht eines davon fiel mir im Moment ein. Ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass dies sicherlich nicht mein letztes Treffen mit Rose sein würde.
„Dann geh jetzt wieder zu deinen Freunden. Die Jahre des Wartens liegen nun hinter dir. Genieß eure gemeinsame Zeit hier in der Villa und freu dich auf den Tag, an dem du sie verlässt und mit Alain, den Zwillingen und deiner Mom den Rest deiner drei Leben verbringen wirst.“
„Ich danke dir für alles, Rose“, sagte ich, stand auf und küsste sie auf die Wange.
„Wir danken euch“, sagte Rose und erwiderte den Kuss. Dann verließ ich ihr Zimmer.
Die Korridore wurden nur durch fahles Mondlicht erhellt. Auf dem Weg zu Rose hatte ich keine Lampen eingeschaltet; ich hatte mich zu sehr auf Dina konzentriert. Außerdem konnte ich mich nach fünfzehn Jahren hier mit geschlossenen Augen absolut sicher bewegen. Jetzt erst bemerkte ich, dass mich die Dunkelheit nicht störte. Sinh hatte recht behalten: Ein schönes Ereignis genügt, um vier Wände in ein Zuhause zu verwandeln.
Ich betrat leise unser Schlafzimmer, schlüpfte vorsichtig zwischen Sinh und Daxx unter die Decke, genoss es, wie sie verträumt ihre Arme um mich legten und schlief wieder ein.
Montag, 02. Juli 2012 – 9:07 Uhr
Die Villa
Allgemeine Raumzeit
Das hereinscheinende Licht war warm und goldgelb. Die Sonne küsste mich wach und ich tat dasselbe mit Sinh. Er lächelte, als er seine wunderschön geschwungenen Augen öffnete. Ich fuhr mit meiner Hand über seine leicht stoppelige Wange. Genau wie ich, hatte er eine Morgenerektion. Wir rieben sie ein wenig aneinander, dann drehte ich mich zu Daxx um, löste seine Hand aus der seltsam verwinkelten Stellung unter seinem Kinn und küsste ihn ebenfalls.
„Guten Morgen, dunkler Prinz.“
Genau wie Sinh schlug auch er die Augen auf und lächelte. Das Leben mit Zwillingen ist ein Déjà Vu.
Sinh stütze sich auf seinen Ellenbogen, so dass er über mich hinwegreichen konnte und legte seine Hand auf Daxx‘ Hals. Ich tastete mit meiner etwas tiefer. Auch Daxx war vom männlichen Fluch des frühen Blutstaus betroffen.
„Dagegen sollten wir etwas tun“, sagte ich.
„Das sehe ich genau so“, meinte Daxx. „Ich will schließlich nicht, dass sich jemand an diesem harten, großen Teil verletzt.“
„Eingebildet bist du gar nicht“, murmelte Sinh fröhlich.
„Sei vorsichtig“, mahnte Daxx. „Sonst haue ich ihn dir um die Ohren.“
Ich genoss ihre verbalen Balgereien. Ihre bernsteinfarbene, weiche Haut an meiner, den unergründlich tiefen, dunklen Blick ihrer Augen. Den warmen, nach Jack Daniels duftenden Atem auf meinem Gesicht, gleich einem lauen Sommerwind. Ihren Geruch nach Lagerfeld und Armani, süß, herb und sinnlich zugleich. Unsere Pläne für die Zukunft. Die Tatsache,
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