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Söldnerehre (German Edition)

Söldnerehre (German Edition)

Titel: Söldnerehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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fahler. Er zitterte am ganzen Leib und vergaß vor Angst sogar, das Blut mit den Händen aufzuhalten, das aus seiner Nase lief.
    »Verschwinde, du miese kleine Kröte!«, wandte sich Kilian wieder an den Moyri-Offizier. »Tritt mir nie wieder unter die Augen oder ich töte dich!«
    Um die Worte des Söldneranführers zu unterstreichen, setzte Darian seine blutbeschmierte Axt mit lautem Schmatzen neben Lestrades Kopf ab. Das war zu viel für den Mann. Ohne Rücksicht, wie würdelos einem Offizier eine Flucht zu Gesicht stand, stürmte er durch die Tür.
    Nachdem das erledigt war, hatte Kilian endlich Zeit, sich um Lyra und ihre Begleiter zu kümmern. Diese hatte sich schon wieder aufgerappelt und kümmerte sich – ungeachtet ihrer eigenen Blessuren – rührend um das Mädchen, das beinahe den Moyri zum Opfer gefallen wäre. Silas hielt das zitternde Ding im Arm und wich nicht von ihrer Seite.
    Der alte Mann und die Kinder versammelten sich um die beiden Frauen, als wollten sie in der Gruppe Schutz suchen. Lyra überließ das Mädchen der Fürsorge ihres älteren Begleiters und trat zu den Söldnern.
    »Danke, dass ihr uns gerettet habt«, sagte sie ein wenig kleinlaut, aber immer noch voller Stolz. »Vor allem wegen Miriam. Diese Moyri sind wie Tiere.«
    »Gern geschehen«, sagte Kilian, der nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen.
    Unsicher sah er sich zwischen seinen Männern um. Darians Gesicht war wie üblich wie in Stein gemeißelt. Die Mienen auf Kurtas, Jonas’, Vekals und Silas’ Gesichtern spiegelten aber eine einhellige Meinung wider. Seine Truppe hatte die Entscheidung wohl schon ohne ihn gefällt. Ergeben seufzte er auf.
    »Also schön«, sagte er. »Ihr habt eure Schutztruppe. Wir bringen euch nach Erys.«
        
     

2
     
    Die Schlacht um Eriakum war bereits seit drei Tagen vorbei, doch die Trümmer des Palasts schwelten immer noch. Dünne Rauchfäden tänzelten durch die Luft und verloren sich langsam im Nachthimmel.
    Nur wenige Moyri-Soldaten hielten sich hier auf, und das aus gutem Grund. In den Trümmern des Palasts hatte Coyle Pollok seine Zelte aufgeschlagen. Die einzigen Moyri hier oben gehörten den Eisernen Schakalen an. Sie standen in den Schatten zwischen den Ruinen auf Posten und beobachteten Logan misstrauisch, als er sie passierte.
    Sie kümmerten ihn wenig und er beachtete sie noch weniger. Er war auf direkte Einladung des Kriegsherrn hier, und das wussten sie. Natürlich. Andernfalls hätte er es nicht bis hierher geschafft.
    Er lächelte bei dem Gedanken, was geschehen wäre, wenn sie tatsächlich versucht hätten, ihn aufzuhalten. Mit Sicherheit wäre er ihrer Übermacht früher oder später erlegen, aber vorher hätte er eine stattliche Anzahl von ihnen ins Jenseits befördert. Beinahe wünschte er, sie würden es versuchen. Er verachtete die Fanatiker, die Coyle Pollok um sich geschart hatte, zutiefst. Dies galt insbesondere für die Eisernen Schakale.
    Logan schritt durch die Überreste einer großen Halle. Es war gerade genug übrig, um an den einstigen Prunk zu erinnern. Der Marmorboden war geschwärzt und verbrannt, die edlen Wandteppiche verunstaltet und geschändet, die kunstvollen Mosaike zerstört. Die Ruinen einiger Säulen standen noch. Das Dach, das sie einst getragen hatten, existierte aber nicht mehr. Der Kopfgeldjäger spürte einen Anflug von Wehmut. Als jemand, der so oft mit dem Tod konfrontiert war, hatte er ein Faible für Schönheit. Diesen Palast dem Erdboden gleichzumachen, glich einem Sakrileg.
    Die Moyri sind und bleiben Barbaren, ganz gleich, wie viele Völker sie noch unterwerfen.
    Er durchschritt die Ruinen und betrat eine weitere Halle, die noch größer war als die zuvor. Der Audienzsaal von Eriakum war in ähnlich schlechtem Zustand wie der Rest des Palastes. Einen Unterschied gab es allerdings: Ein riesiges Zelt war in der Mitte aufgestellt worden und füllte den Großteil des Thronsaals aus.
    Zwei Eiserne Schakale standen am einzigen Eingang Wache. Die beiden Leibgardisten trugen außer den üblichen Schwertern auf dem Rücken noch lange Speere in den Händen, die sie vor dem Zugang kreuzten.
    Logan baute sich mit seiner beeindruckenden Gestalt vor den beiden auf und fixierte jeden von ihnen mit seinen tiefblauen Augen. Sie wechselten einen schnellen Blick und gaben den Weg frei. Nur sehr widerwillig, wie er registrierte.
    Als er die Plane zurückschlug, um das Zelt zu betreten, setzte er seinen Fuß in eine völlig andere Welt. Das ganze

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