Sohn der Dunkelheit
ausstiegen und ihm folgten, während er bereits die Stufen hochsprang. Er riss die große Eingangstür auf, durchquerte die Vorhalle und schob sein Gesicht vor die Kamera.
Hinter sich hörte er die Stimmen der Brüder …
Seiner Brüder, um genau zu sein.
Sie drängten sich um ihn und blödelten herum, bis Fritz die Tür zur Eingangshalle öffnete.
Qhuinn rempelte den Butler beinahe um, als er in die Eingangshalle drängte. Viele lächelnde Gesichter begegneten ihm, Shellans der Brüder, die Königin, überall Doggen … iAm und Trez, Rehv und Ehlena …
Doch Qhuinn suchte nach einem bestimmten Rotschopf. Er suchte im Esszimmer, dann im Billardzimmer. Wo war …
Qhuinn blieb stehen.
Auf der Couch hinter dem Pooltisch saßen Saxton und Blay. Sie saßen Seite an Seite, hielten Gläser mit Gin Tonic in den Händen und schienen tief in ein Gespräch versunken.
Plötzlich lachte Blay, legte den Kopf in den Nacken …
Und sein Blick fiel auf Qhuinn.
Sofort verhärtete sich sein Gesicht.
» Gratulation! «
Laylas Stimme brachte Qhuinn völlig aus dem Konzept, und er drehte sich blind nach ihr um. In seinem Kopf herrschte Chaos, obwohl es das nicht sollte: Er hatte die ganze Zeit über gewusst, dass Saxton irgendwann zurückkommen würde.
» Ich freue mich so für dich! « Als Layla ihn umarmte, legte er reflexartig die Arme um sie.
» Danke. « Er löste sich von ihr und rieb sich den Kopf. » So, äh, wie fühlst du dich? «
» Mir ist übel, aber ich bin so glücklich! «
Qhuinn sank innerlich in sich zusammen und versuchte, Freude ob der Schwangerschaft zu finden. » Ich bin so froh. Ich bin wirklich … froh. «
32
Sola knallte gegen den Herd, als sie den Mann in ihr Haus brachte. Und während sie ihren Kurs korrigierte, rempelte sie auch noch den Stuhl, auf dem ihre Großmutter gesessen hatte – aber zumindest konnte sie das übertünchen, indem sie ihn heranzog und sich setzte.
» Sie haben mir Ihren Namen aber auch noch nicht gesagt « , murmelte sie, obwohl ein Name das Letzte war, das sie im Moment beschäftigte.
Der Mann nahm ihr gegenüber an dem kleinen Tisch Platz. Im Kontrast zu seiner teuren Kleidung und seiner mächtigen Statur wirkte alles um ihn herum windig, das Laminat, das sie trennte, die Stühle, die Küche.
Das ganze Haus.
Er streckte ihr die Hand über die Tischplatte entgegen. Mit dieser tiefen, himmlisch akzentuierten Stimme sagte er: » Ich bin Assail. «
» Assail? « Vorsichtig griff sie nach seiner Hand. » Ein merkwürdiger Name … «
Als sie sich berührten, fuhr ein Blitz in ihren Arm und traf sie mitten ins Herz, sodass es schneller schlug und sie errötete.
» Gefällt er Ihnen nicht? « , flüsterte er, als wüsste er genau um ihre Reaktion.
Dabei redete er doch von seinem Namen, oder? Ja, das war es. » Er ist … ungewöhnlich. «
» Sagen Sie mir Ihren « , befahl er, ohne sie dabei loszulassen. » Bitte. «
Während er wartete und ihre Hand hielt, während sie gemeinsam atmeten, erkannte sie, dass es Dinge gab, die intimer waren als Sex.
» Marisol. Aber die Leute nennen mich Sola. «
Er schnurrte. Schnurrte. » Für mich sind Sie Marisol. «
Und wie das passte. Mit seinem Akzent verwandelte er den Namen, bei dem man sie ihr Leben lang gerufen hatte, in ein Gedicht.
Sola zog ihre Hand zurück und legte sie in ihren Schoß. Aber ihre Augen blieben weiterhin auf ihn geheftet: Sein Ausdruck war arrogant, doch sie hatte den Eindruck, dass es ihm nicht bewusst war und nichts mit ihr zu tun hatte. Sein Haar war unglaublich kräftig und zweifellos mit irgendetwas gestylt – kein menschliches Haar würde so eine perfekte Welle über der Stirn bilden. Und sein Rasierwasser? Unglaublich. Was es auch war, sie wurde ganz high von dem Duft.
Einem intelligenten Mann wie ihm, der so gut aussah und so gebaut war wie er, lag ganz bestimmt die Welt zu Füßen.
» Also, erzählen Sie mir von Ihrem Besuch « , forderte er sie auf.
Er senkte das Kinn und sah sie unter halb geschlossenen Lidern hervor an.
Es überraschte wirklich nicht, dass er jemanden umgebracht hatte.
Sie zuckte die Schultern. » Keine Ahnung. Meine Großmutter hat nur gesagt, dass er dunkelhaarig war und tiefliegende Augen hatte … « Irritiert stellte sie fest, dass seine Augen wie immer die Farbe von Mondlicht hatten – diese Farbe schien in der Natur einfach nicht möglich, und sie fragte sich, ob er Kontaktlinsen trug. » Sie … äh, sie hat keinen Namen erwähnt, aber er war wohl sehr
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