Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sohn der Dunkelheit

Sohn der Dunkelheit

Titel: Sohn der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. Ward
Vom Netzwerk:
höflich. Sonst hätte ich etwas zu hören bekommen. Und er hat Spanisch mit ihr gesprochen. «
    » Wer könnte nach Ihnen suchen? «
    Sola schüttelte den Kopf. » Ich weiß es nicht. Ich erzähle niemandem von diesem Haus – nie. Die meisten Leute kennen nicht einmal meinen richtigen Namen. Deshalb dachte ich auch gleich an Sie. Niemand außer Ihnen war jemals hier. «
    » Gibt es jemanden in Ihrer Vergangenheit? «
    Sie stieß die Luft aus und sah sich in der Küche um, dann zog sie die Servietten aus dem Halter und steckte sie ordentlich wieder hinein. » Ich weiß nicht … «
    Durch ihren Beruf schaffte sie sich jede Menge Feinde.
    » Haben Sie eine Alarmanlage? « , erkundigte er sich.
    » Ja. «
    » Sie sollten davon ausgehen, dass er gefährlich ist, bis Sie etwas Gegenteiliges wissen. «
    » Ich stimme zu. « Als der Mann – Assail – in seinen Mantel griff, schüttelte sie den Kopf. » Keine Zigarren. Ich sagte Ihnen … «
    Demonstrativ zog er einen goldenen Füllfederhalter aus der Tasche und hielt ihn hoch. Dann nahm er eine der Servietten, an denen sie gerade herumgefummelt hatte, und schrieb eine siebenstellige Telefonnummer darauf.
    » Wenn er noch einmal aufkreuzt, rufen Sie an. « Er schob ihr das Papiertuch zu, behielt aber den Zeigefinger darauf. » Und ich werde mich der Sache annehmen. «
    Sola stand zu schnell auf, sodass der Stuhl quietschte. Augenblicklich erstarrte sie und sah zur Decke. Doch es blieb still, und sie ermahnte sich, cool zu bleiben.
    Leise lief sie zum Herd. Kam zurück. Machte einen Abstecher zur Hintertür. Kehrte wieder zurück. » Hören Sie, ich brauche Ihre Hilfe nicht. Ich danke Ihnen … «
    Sie drehte sich um und wollte noch einmal die Route zum Herd einschlagen, als er plötzlich direkt vor ihr stand. Erschrocken zuckte sie zusammen – sie hatte gar nicht gehört, wie er sich erhoben hatte …
    Und sein Stuhl stand noch genau wie vorher.
    Nicht wie ihrer, den sie beim Aufstehen zur Seite geschoben hatte.
    » Was … « Sie verstummte, und in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Aber sie würde ihn ganz bestimmt nicht fragen, was er war …
    Als er die Hand an ihre Wange legte, wusste sie, dass es ihr schwerfallen würde, ihm irgendetwas auszuschlagen.
    » Sie rufen an « , befahl er. » Und ich komme zu Ihnen. «
    Er sprach so langsam, dass die Worte sich beinahe verformten, und seine Stimme war tief … so unglaublich tief.
    Ihr Stolz verlangte, dass sie protestierte, aber ihr Mund weigerte sich, zu sprechen. » In Ordnung « , sagte sie schließlich.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Himmel, seine Zähne waren wirklich scharf und länger, als sie es in Erinnerung hatte.
    » Marisol « , schnurrte er. » Was für ein schöner Name. «
    Er beugte sich zu ihr herab und schob ihr Kinn mit sanftem Druck nach oben. Oh, nein, bitte nicht, sie durfte das nicht zulassen. Nicht in diesem Haus. Nicht bei einem Mann wie ihm …
    Verdammt. Mit einem Seufzer ergab sie sich, schloss die Augen und hob ihm die Lippen entgegen …
    » Sola! Sola, was machst du da unten? «
    Sie erstarrten – und Sola war sofort wieder dreizehn.
    » Nichts! « , rief sie.
    » Wer ist bei dir? «
    » Niemand – das ist nur der Fernseher! «
    Drei … zwei …eins. » Das nicht klingt wie Fernsehen! «
    » Gehen Sie « , flüsterte sie und presste die Hand gegen seine breite Brust. » Sie müssen gehen. «
    Assail senkte die Lider. » Ich glaube, ich möchte Ihre Großmutter gern kennenlernen. «
    » Das wollen Sie nicht. «
    » Doch … «
    » Sola! Ich komme runter! «
    » Gehen Sie « , zischte sie. » Bitte. «
    Assail fuhr mit dem Daumen über ihre Unterlippe und beugte sich zu ihrem Ohr. » Ich habe vor, an dem Punkt weiterzumachen, wo wir unterbrochen wurden « , flüsterte er. » Nur, damit Sie das wissen. «
    Er wandte sich ab und ging mit unerträglicher Gemächlichkeit zur Tür. Selbst als die leichten Tritte der Slipper ihrer Großmutter sich auf der Treppe näherten, nahm er sich noch die Zeit, einen Blick über die Schulter zu werfen, während er die Tür öffnete.
    Seine glühenden Augen verschlangen sie. » Wir sehen uns wieder. «
    Und dann war er weg, dem Himmel sei Dank.
    Eine Sekunde, nachdem sich die Fliegengittertür mit einem Klicken geschlossen hatte, kam ihre Großmutter um die Ecke gebogen. » Was ist los? « , fragte sie.
    Sola schielte zum Fenster hinter dem Tisch und vergewisserte sich, dass draußen immer noch kein Licht brannte. Alles war

Weitere Kostenlose Bücher