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Solo: Ein James-Bond-Roman (German Edition)

Solo: Ein James-Bond-Roman (German Edition)

Titel: Solo: Ein James-Bond-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Boyd
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Gedanken weiter: Linck hatte Gabriel Adeka also ausfindig gemacht und ihn überredet, die Luftbrücke nach Dahum zu unterstützen. Vielleicht war das nur eine List gewesen, um Gabriels Vertrauen zu gewinnen. Möglicherweise war er bereits tot, als die letzte Constellation in Janjaville zwischenlandete.
    »Für Linck und Solomon Adeka war das Vordringlichste, Gabriel Adeka aus dem Weg zu räumen«, fuhr Bond fort und fügte hinzu: »Er sollte nicht nur sterben, sondern komplett verschwinden. Es durfte keine Leiche geben. In London ging man davon aus, dass Gabriel nach Amerika gegangen war, um dort seine neue Hilfsorganisation aufzuziehen.« Bond dachte an seine Begegnung mit Peter Kunle vor dem Laden in Bayswater zurück. Kunle war so befremdet gewesen, weil der sonst überaus rücksichtsvolle Gabriel sich keinen Deut um die geliehene Schreibmaschine geschert hatte – ein klarer Verstoß gegen das Höflichkeitsgebot, das für Gabriel stets bindend war.
    »Du meinst also, Adeka und Linck haben den Plan gemeinsam ausgeheckt«, sagte Felix und runzelte die Stirn.
    »Ich fürchte, ja. Es ging um unermessliche Summen. Und der Brudermord hat eine lange Tradition – sie reicht bis Kain und Abel zurück.« Bond füllte sein Glas mit Eiswürfeln auf. »Solomon Adeka täuschte eine schwere Krankheit und seinen Tod vor. Da fällt mir ein – hierzu befragst du am besten einen indischen Arzt namens Dr. Masind. Er war auch in Rowanoak Hall zugange. Masind muss Solomon die nötigen Mittel verabreicht und den Totenschein ausgestellt haben. Die Rechnung ist zunächst aufgegangen. Solomon ›stirbt‹, der Krieg endet, und dann tritt die CIA auf den Plan. Unterdessen hat man Gabriel Adeka eingeladen, Africa KIN in Washington, D.C., neu zu etablieren.« Bond lächelte. »Das Timing war perfekt. Gabriel Adeka bricht in London scheinbar die Zelte ab – auf einmal ist er nicht mehr da – und ein anderer kommt an seiner statt in Washington an, während Solomon Adeka mit allen militärischen Ehren in Port Dunbar bestattet wird.«
    Felix schüttelte fassungslos den Kopf. »Das konnten wir doch nicht wissen. Da lernt man einen Mann kennen, der sich als Gabriel Adeka vorstellt. Woher sollten wir wissen, dass es sein kleiner Bruder Solomon war? Er hatte einen kahlrasierten Schädel und einen kleinen Spitzbart, genau wie Gabriel. Solomon war tot und begraben – wer würde da Verdacht schöpfen?« Felix nickte, als wollte er sich selbst von der Raffinesse dieses Täuschungsmanövers überzeugen.
    »Ich wette, Ihr habt ihn kaum zu Gesicht bekommen«, sagte Bond.
    »Da hast du recht. Wir hatten am Anfang ein paar Besprechungen – da hieß es immer, Gabriel sei unpässlich. Oberst Denga hat seinen Part übernommen. Sehr tüchtig. Sehr genau.«
    »Er gehörte zum Team.« Bond steckte sich eine Zigarette an. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Dinge sich so abgespielt haben. Gabriel Adeka wurde zu einer Art Kooperation mit Linck und dessen Hilfsplänen für Dahum verleitet. Dann hat man den ahnungslosen Gabriel getötet – den Job hat vermutlich ein Kumpel von Kobus Breed erledigt – und die Leiche unter frischem Beton im Bayswater-Büro verschwinden lassen. Breed war Lincks Mann fürs Grobe – er dürfte das alles arrangiert haben. Vielleicht waren die beiden sogar Geschäftspartner. Es war garantiert Breeds Idee, die barmherzigen Hilfsflüge von Africa KIN für andere Zwecke zu nutzen. Linck hat sich möglicherweise darauf eingelassen.« Bond zuckte mit den Schultern. »Linck war einem hübschen Profit ja nicht abgeneigt. Aber jetzt werden wir nie Gewissheit haben, und das verdanken wir Agent Massinette.«
    Felix war offensichtlich nicht bereit, diesen Aspekt aufzugreifen. Er ließ die Eiswürfel in seinem Glas wirbeln.
    »Und um ganz sicherzugehen, haben sie den neuen Gabriel Adeka unter Drogen gesetzt – um alle Zügel in der Hand zu behalten«, ergänzte Felix und nickte wieder nachdenklich.
    »Die totale Kontrolle.« Bond goss in beide Gläser Gin nach. Sie hatten die Flasche schon zur Hälfte geleert. »Linck und Breed hatten alles im Griff. Sie wollten nicht, dass Adeka ihnen auf irgendeine Weise dazwischenfunkt.«
    »Du glaubst also nicht, dass Linck von Breed gefangen gehalten wurde?«, fragte Felix.
    »Nein. Warum hätte er sich dann die Haare gefärbt und einen Bart wachsen lassen? Linck hat das nur behauptet, um aus der Sache rauszukommen. Kobus Breed war der große Strippenzieher. Das wollte Linck uns glauben

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