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SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT

Titel: SOLO mit PINK LADY - MIT 16 DIE WELT EROBERT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Watson
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Mike und ich wollten die Küste zusammen absegeln und dabei immer ein wenig hin- und hertauschen. Es war etwas merkwürdig, wieder an Bord von ELLA’S PINK LADY zu sein. Ich musste mich wieder an ihre Bewegungen und die Geräusche gewöhnen. Noch länger dauerte es, mich daran zu gewöhnen, dass ich nun mit einer Crew unterwegs war. ELLA’S PINK LADY hat nicht gerade ein großes Cockpit. Also bekam man während der Manöver ab und zu einen Ellbogen ins Gesicht, bis wir die Abläufe besser im Griff hatten. Vor der Ostküste lauerte ein Tiefdrucksystem. Es ging für ein paar Tage etwas nass und wild zu, aber das Schlimmste war bereits an uns vorübergezogen. Während wir unterwegs waren, wurde Lennox Head von einem Tornado heimgesucht. Er hat in einem kleinen Teil der Stadt großen Schaden angerichtet und ein Dutzend Menschen verletzt. Deswegen hatten auch wir ein paar Anrufer, die sich nach unserem Befinden erkundigten und wissen wollten, ob wir in der Gegend seien.
    Wir legten kurze Stopps in Port Stephens, Trial Bay, Yamba, Peel Island und Tangalooma auf Moreton Island ein. Wo immer wir anhielten, winkten oder nickten mir die Menschen zu. In Tangalooma empfingen sie uns in einer Ferienanlage sogar fast königlich (Dinner, heiße Dusche, Delfine füttern). In Yamba machten wir zum Tanken und zum Essen fest. Das war perfektes Timing, denn Kay Cottee war gerade dort, um an ihrem Boot zu arbeiten. Ich war wie elektrisiert, sie endlich persönlich zu treffen.
     
    Es machte riesigen Spaß, in den Nächten dieser letzten Etappe Gesellschaft zu haben, denn wir gingen am Abend immer längsseits der BIG WAVE RIDER . Als wir Queensland erreicht hatten und wieder in heimatlichen Gewässern segelten, kam die Sonne heraus, und wir verbrachten eine tolle Zeit, als wir durch die Moreton-Bucht motorten. Es war das Revier, auf dem ich Segeln gelernt hatte. Ich konnte gar nicht fassen, wie klein die Mündung wirkte. In meiner Erinnerung war sie riesig! Damals erschien sie mir wie eine beängstigend große offene See. Jetzt konnte ich kaum mehr glauben, dass sie mich je nervös gemacht hatte.
    Die ganze Zeit über hatte ich gedacht, dass meine Heimkehr nach Mooloolaba keine große emotionale Sache mehr sein würde. Okay, ich war schon begeistert, als ich die Umrisse der Glass House Mountains im brillanten rosafarbenen Sonnenaufgang entdeckte. Und, ja, ich war sehr aufgeregt, als uns eine Flotte Boote entgegenkam. Da waren so viele bekannte Gesichter an Bord der Boote zu entdecken, die sich langsam um uns herum versammelten. Doch das überwältigende Gefühl der Heimkehr übermannte mich erst, als wir in die kleine Bucht direkt vor dem Hafen in Mooloolaba einbogen. Ich war wirklich und wahrhaftig zu Hause! Bis dahin hatte ich vor allem viel gelacht und den Jungs dabei zugeschaut, wie sie mir von Bord der BIG WAVE RIDER Muffins und Pfannkuchen zuwarfen. Ich glaube, dass weder die Polizei noch unsere Eskorte von ihrem kindischen Verhalten besonders beeindruckt waren. Ich jedoch war definitiv nicht glücklich mit dem Chaos an Bord von ELLA’S PINK LADY !
     
    Im Gegensatz zu unserer etwas verspäteten Ankunft in Sydney waren wir dieses Mal zu früh dran. Wir segelten den Strand nur unter einem winzigen Vorsegel entlang, um etwas langsamer zu werden. Von Land aus winkten uns die Leute zu. Dann nahmen wir Kurs auf die Hafeneinfahrt. Es war ein umwerfender Augenblick. In Sydney hatte ich mich vor allem mit der Tatsache beschäftigt, dass ich es wirklich geschafft hatte. Dass ich wirklich einmal um die Welt gesegelt war. Seitdem hatte ich erst ganz langsam begonnen zu realisieren, wie viele Menschen meine Reise bewegt hat. Erst hier in meiner Heimatstadt wurde mir das ganze Ausmaß klar. Dass so viele Menschen gekommen waren, um ELLA’S PINK LADY und mich zu begrüßen, haute mich um. Ich saß an Deck. Tom hatte seinen Arm um mich gelegt. Ich weinte ein wenig, während die Ereignisse auf mich einprasselten. Ich konnte nicht glauben, dass ich endlich wieder in der wunderschönen Bucht war, von der ich so lange geträumt hatte. Es war noch viel besser als in meinen Träumen.
    Nach dem Festmachen am Steg fand eine offizielle Begrüßungszeremonie statt. Es wurden Reden gehalten, und ich hatte auch dieGelegenheit, einigen Freunden und Helfern Hallo zu sagen, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Haus machten. Wir waren dort erst kurz vor meiner Abreise eingezogen. Also hatte ich zu dem Haus kaum eine persönliche Bindung. Es kam mir

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