Sommergeheimnisse (German Edition)
sie seit Prestons Verschwinden zu sich genommen hatte.
Langsam begann sie zu essen. Plötzlich schien ihr der frische knackigeSalat das Beste, was sie je gekostet hatte. Sie genoss jeden Bissen, und der Eistee kühlte sie angenehm von innen. Schließlich räumte Cord den Tisch ab und stellte das Geschirr in die Spüle, bevor er Susan Tee nachschenkte und sich wieder setzte.
„Nun siehst du wenigstens nicht mehr so aus, als würdest du gleich vom Stuhl kippen. Also, warum bist du hier?“
Susan hielt das angenehm kalte Glas mit beiden Händen fest. „Ich will mit dir über die Hügel sprechen“, sagte sie, aber sie konnte sich nicht auf ihr Anliegen konzentrieren. Stattdessen starrte sie Cord an, als wollte sie sich seine Züge für immer in ihr Gedächtnis einprägen.
„Was ist damit?“ Er verschränkte die Arme und legte die Beine hoch.
Nervös nippte sie an ihrem Tee und stellte das Glas wieder auf dem Tisch ab. „Wenn du sie immer noch willst, dann pachte sie jetzt. Ich habe beschlossen, nicht auf die Gutachten zu warten. Wenn du sie nicht willst, werde ich sie einer anderen Gesellschaft anbieten.“
„Oh, ich will sie immer noch“, meinte er sanft, „aber ich werde dir das Geld dafür nicht sofort geben. Du würdest damit nur gleich zu Preston rennen, und ich will verdammt sein, wenn ich dir auch nur einen Dollar gebe, bevor das hier alles vorbei ist. Das Geld aus den Hü-geln ist für dich, damit du dein gewohntes Leben weiterführen kannst, wenn Preston keinen Cent mehr besitzt.“ Er lächelte zynisch.
Susan sprang auf, ihre Wangen waren gerötet. „Dann werde ich sie jemand anderem verpachten!“
„Das glaube ich nicht.“ Er nahm die Füße vom Stuhl und stand auf. „Wenn du denkst, ich habe meine Mittel gegen Preston ausgeschöpft, täuschst du dich. Solltest du das Land jemand anderem überlassen, werde ich ihn zermalmen, darauf kannst du wetten.“
Susan prallte zurück. Sie war so erschöpft, dass sie unfähig war, sich zu wehren, als er ihre Taille umfasste.
Er zog die Brauen zusammen. „Wie viel hast du abgenommen?“
Susan hielt sich aufrecht, obwohl sie innerlich zitterte. „Das geht dich nichts an.“ Sie versuchte Cord wegzuschieben, aber er stand da, unbeweglich wie ein Felsblock.
Ohne sie loszulassen, strich er mit einer Hand über ihre ausgezehrte Figur. Seine Augen blitzten vor Wut. „Was hat er dir angetan?“
Sie zuckte zusammen und schaffte es irgendwie, sich aus CordsGriff zu befreien und ihn wegzustoßen. In ihrer Verzweiflung konnte sie Cord nur noch anschreien.
„Er hat überhaupt nichts getan! Du hast es getan! Du zermalmst nicht ihn, sondern mich! Er ist fort …“ Entsetzt über ihren Ausbruch schlug Susan sich die Hände vor den Mund.
Cord schlug mit der Faust auf den Tisch. „Was soll das heißen, er ist fort? Diese verdammte Ratte!“
„Er ist keine Ratte! Er ist weg, weil er hoffte, dass du endlich aufhörst, wenn du siehst, dass du ihm nicht länger schaden kannst! Er versucht die Gesellschaft zu retten, er versucht Hunderte von Arbeitsplät-zen zu erhalten …“
„Du meinst, er dachte, du kommst zu mir gelaufen, um mir das zu erzählen, und dass ich dann einen Rückzieher mache? Verdammt, Susan, warum hast du das getan? Warum hast du dich so ruiniert?“
„Du hast unrecht! Preston benutzt mich nicht als Opferlamm! Wenn du mal eine Minute genau hinsehen würdest, würdest du begreifen, dass er nicht mehr der ist, der er vielleicht mal vor Jahren war! Du kannst deine Rachegelüste befriedigen, indem du ihn bezahlen lässt, aber du liegst falsch!“
„Hast du dich nur deswegen so ruiniert, um mir zu zeigen, wie falsch ich liege?“
Mit Vernunft war ihm nicht beizukommen. Die Wucht dieser Erkenntnis war wie ein Schlag ins Gesicht. „Nein“, flüsterte Susan. „Ich habe mich ruiniert, um die Gesellschaft zu erhalten. Ich schlafe nicht mehr, weil ich die ganze Zeit überlege, wie ich das Geld aufbringen könnte, und ich esse nichts, weil ich keine Zeit dafür habe.“ Sie blitzte ihn an. „Ich habe alles verkauft, was ich besitze, außer meinem Haus und den Hügeln. Willst du das auch noch? Oder vielleicht meine Autoschlüssel?“
„Halt den Mund!“, donnerte er und fasste nach ihrer Hand.
Susan konnte seine Berührung nicht ertragen. Sie riss sich los. „Lass mich“, sagte sie schroff, lief die Stufen hinunter zu ihrem Wagen und startete den Motor. Als sie einen Gang einlegte, machte er einen Ruck und blieb dann stehen.
„Nein,
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