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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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Sommerrot
     
    Autorin: Leah Moorfeld
     
    Erotischer Liebesroman mit viel Gefühl. So nah können Hass, Liebe und Leidenschaft beieinander liegen!
    Inhalt:
    Lena kann nicht verstehen, weshalb ihr neuer Chef plötzlich so hasserfüllt auf sie reagiert, wo doch das erste Zusammentreffen mit ihm ganz anders verlief.
     
    Wutausbruch
    Obwohl ich fr üh dran bin, fahre ich schnell und trete heftiger in die Pedale meines Rades als notwendig. Durch das kräftige Strampeln entlädt sich mein innerer Zorn. Wie Blitze tauchen die Szenen des Vortags in mir auf und ich dränge sie mit aller Gewalt wieder zurück. Ich will nicht mehr daran denken, ich muss weiter durchhalten. Die halbe Nacht habe ich wach in die Finsternis gestarrt, unfähig, die Gedankenmühle in meinem Kopf zu stoppen. So bin ich dann schließlich frustriert aufgestanden und habe mich auf mein Fahrrad geschwungen. Wuttränen quellen aus meinen Augen hervor und laufen mir übers Gesicht. Ich achte kaum auf den Verkehr. Plötzlich saust ein Auto hupend aus der Seitenstraße auf mich zu. Für mich kommt jede Reaktion zu spät und ich rolle starr vor Schreck einfach weiter. Der Fahrer des Autos bremst, stellt sich mit quietschenden Reifen vor mir quer. In diesem Moment habe ich die andere Straßenseite erreicht und fahre langsam weiter, als wäre nichts geschehen. Aber das sieht nur so aus, denn mein Herz rast vor Schreck und pumpt das Blut fast hörbar durch meine Adern. Der Fahrer des Wagens öffnet die Tür und flucht laut hinter mir her. Ich bin zu sehr in meinen Gefühlen der nun in den Hintergrund getretenen Wut und des Schreckens gefangen, um darauf zu reagieren. So geht es nicht weiter, ich bringe mich noch um, wenn ich nicht aufpasse! Zitternd bewege ich mein Fahrrad langsam vorwärts, um es dann vorsichtig nach links in den Park hinein zu lenken. Ein Auto braust laut hupend hinter mir vorüber. Ich zucke erschrocken zusammen und blicke zur Hauptstraße zurück. Der Wagen, der mich beinahe überrollt hätte, rauscht vorbei. In den Fensterscheiben spiegelt sich der blaue Himmel, so dass ich den Fahrer nicht erkennen kann. Meine Knie zittern noch immer von dem Schreck. Sicherheitshalber steige ich vom Rad und schiebe es auf die Uferpromenade der Donau zu. Ich fixiere eine verlassene Bank zwischen alten Kastanienbäumen und Pappeln. Hier lehne ich mein Rad an und lasse mich erschöpft nieder. Die leichte Brise kräuselt das Donauwasser zu kleinen Wellen und lässt mich frösteln, so dass ich meine Arme fest um mich schlinge. Ich starre aufs Wasser hinaus, auf die Entenpärchen, die pfeifend darüber hinwegfliegen und noch im Fluge ihre Füße durchs Wasser ziehen, bevor sie landen. Ein Radfahrer saust für diese beschauliche Szene viel zu schnell vorüber. Dann nähert sich eine zerknitterte Frau mit weißen Haaren. In einer Hand trägt sie eine durchsichtige Plastiktüte, angefüllt mit Brotresten. In hohem Bogen wirft sie ein paar Krumen ins Wasser und sofort stürzen sich dutzende Enten gierig auf das wässrige Brot, das mit der Strömung davon treibt. Langsam setzt sich meine Gedankenmühle wieder in Gang. Noch ist es nicht zu spät für die Arbeit. Weshalb tue ich mir das überhaupt an? Ja, ich weiß ganz genau, weshalb! Dabei hatte es vor einem Jahr ganz anders ausgesehen. Wir waren noch so verliebt und so voller Pläne und Tatendrang. Im Überschwang der Gefühle hatten Marcus und ich das viel zu große Haus gekauft. Aber wir wünschten uns eine ganze Pfeifenorgel an Kindern. Oder im Nachhinein denke ich, dass es viel mehr mein Wunsch gewesen war als seiner, obwohl er mir immer wieder bestätigte, dass auch er mit mir eine große Familie gründen wollte. Damals war er so anders, so warmherzig gewesen und ich fühlte mich geliebt. Hatte ich mich so in ihm getäuscht?
    « Lena, mein Schatz!», sagte er oft zu mir, «weißt du, dass du das Wertvollste bist, das ich je in meinem Leben besessen habe?»
    « Ja, das weiß ich. Es vergeht kaum ein Tag, an dem du mir das nicht zeigst und sagst», antwortete ich meistens.
    « Und ich hoffe, das das auch so bleiben wird. Ich kann mir ein Leben ohne dich nämlich nicht mehr vorstellen.»
    Dann zog er mich in seine Arme und k üsste mich zärtlich. Ich weiß nicht mehr genau, wann sich das alles geändert hat. Aber ich glaube, es hing mit mehreren Dingen zusammen. Es kommt mir vor, als wären seither Urzeiten vergangen, derweil ist gerade mal ein Jahr verstrichen. Wir hatten uns dieses gemeinsame Haus am Stadtrand

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