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Sonea 3 -

Sonea 3 -

Titel: Sonea 3 - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Canavan
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folgte hinter Lorkin. Lorkin wusste nur, dass der Mann ein Ashaki war, weil ein Wachposten ihn so angeredet hatte.
    Sie erreichten einen Flur, der Lorkin genau in Erinnerung geblieben war, weil er schräg hinunter in den Gefängnisbereich führte. Einmal mehr fragte er sich, warum es hier keine Treppen gab, aber jetzt wurde die Antwort klar: Ein Gefängniswärter schob einen Rollwagen auf sie zu. Auf dem Wagen lag ein sehr dünner, sehr alter Mann, der nichts am Leib hatte als ein weißes Tuch, das ihn von der Taille bis zu den Knien bedeckte. Als sie ihn passierten, warf Lorkin einen verstohlenen Blick auf das Gesicht des alten Mannes. Dann schaute er genauer hin.
    Ist er tot? Die Brust hob und senkte sich nicht. Die Lippen des Alten waren bläulich. Sieht so aus. Er hielt hastig Ausschau nach Wunden, entdeckte jedoch keine. Nicht einmal Male, wo Fesseln um die Handgelenke gelegen haben mochten. Vielleicht ist er an Altersschwäche gestorben. Oder an einer Krankheit. Oder er ist verhungert. Oder es war schwarze Magie … Er widerstand dem Drang, die Hand auszustrecken und den Leichnam zu berühren und seine heilenden Sinne zu benutzen, um nach der Todesursache zu suchen.
    Am Ende des schräg abfallenden Flures gelangten sie in einen großen Raum. Fesseln hingen von den Wänden, rot von Rost. Ein Stapel ähnlich angelaufener Metallgegenstände lag in einer Ecke – Gegenstände, die einer verängstigten Phantasie wie Folterwerkzeuge erscheinen mochten. Im Gegensatz dazu waren die gekreuzten Gitterstäbe vor den nischenförmigen Zellen zu beiden Seiten des Raums ohne jede Spur von Alter oder Schwäche.
    Drei größere Zellen erstreckten sich über die längere Wand des Raumes und fünf kleine über die kürzere. Nur zwei der Zellen waren bewohnt: In einer saßen zwei Männer in mittleren Jahren, in der anderen ein junges Pärchen. Zwei Wachen hockten in der Nähe des Eingangs zum Hauptraum, zusammen mit einem weiteren Mann, der eine nüchternere Version der üblichen Gewandung männlicher Ashaki trug. Letzterer nickte dem Vernehmer zu, der die Geste erwiderte.
    Gefangene blieben selten länger als einige Wochen, das hatte man Lorkin erzählt. Selbst wenn sie für schuldig befunden wurden. Magier auf Dauer einzusperren war zu schwierig, und Nichtmagier wurden einfach in die Sklaverei verkauft. Der Vernehmer hatte nicht gesagt, ob die Magier befreit oder hingerichtet wurden.
    Das ist Teil des Spiels, dachte Lorkin. Ständige Andeutungen auf ernste Konsequenzen, wenn ich nicht mit ihnen zusammenarbeite, aber keine direkten Drohungen. Noch nicht.
    Der Mann hatte sich ausgiebig laut gefragt, ob Lorkin als Magier in sachakanischem Sinne galt, da sein magisches Wissen unvollständig war. Machte der Umstand, dass er keine höhere Magie kannte, Lorkin zu einem Halbmagier? Einen Halbmagier gefangen zu halten mochte trotzdem mehr Ärger bedeuten, als die Sache wert war. Wie dem auch sei, es war schon früher getan worden, wenn auch nicht hier. Mit Lorkins eigenem Vater.
    Wenn er versucht hat, mich zu beleidigen, war es ein schwacher Versuch. Gewiss weiß er, dass Gildemagier unseren Mangel an höherer Magie nicht als einen Nachteil ansehen – tatsächlich ist es eher ein ehrenwerter Zustand. Ich nehme an, der Hinweis darauf, dass mein Vater einmal ein Sklave war, war sein eigentliches Ziel.
    Trotzdem, diese Tatsache war nicht die Quelle der Demütigung für Lorkin, die sie für einen sachakanischen Edelmann gewesen wäre. Akkarin war von einem Ichani versklavt worden; Ichani waren Ausgestoßene, die für den Rest von Sachaka eine Peinlichkeit und ein Ärgernis waren – und ein Hinweis auf Schwäche in ihrer Gesellschaft. Lorkin sprach den Gedanken jedoch nicht laut aus.
    Abgesehen von einigen anderen versuchten Seitenhieben hatte der Vernehmer den Tag damit verbracht, Fragen zu stellen und darauf hinzuweisen, wie schlimm es für Lorkin, die Gilde und den Frieden zwischen Sachaka und den Verbündeten Ländern wäre, wenn Lorkin ihm nicht alles über die Verräterinnen erzählte. Es gab nur eine begrenzte Anzahl an Fragen, die gestellt werden konnten, und an Versionen der gleichen Warnung, daher hatte der Mann sich oft wiederholt.
    Und Lorkin hatte entschuldigend, aber entschieden seine Weigerung zu antworten wiederholt. Er wollte nicht ins Plaudern geraten und riskieren, dass er unbeabsichtigt irgendwelche Informationen lieferte, die gegen die Verräterinnen benutzt werden konnten. Irgendwann kam er zu dem Schluss, dass seine

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