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Sonne über Wahi-Koura

Sonne über Wahi-Koura

Titel: Sonne über Wahi-Koura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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bei einem bedauerlichen Unfall ums Leben gekommen sind. Herrenlos wie das Gut dann ist, wird es der Allgemeinheit zum Kauf angeboten ...«
    Helena starrte Manson fassungslos an. Hatte sie richtig gehört? Hatte er ihr gerade ganz unverhohlen angedroht, sie zu ermorden? Allmählich sickerte diese Ungeheuerlichkeit in ihren Verstand, und Angst und Verzweiflung überwältigten sie. Sie war verloren! Helena schlug die Hände vors Gesicht und brach in Schluchzen aus.
    Auf Wahi-Koura vermisste man Helena mittlerweile. Abby, die Nanny, kam Zane entgegengelaufen, als er sein Pferd zum Stehen brachte.
    »Wo ist Mistress de Villiers?«
    »Entführt worden«, antwortete Newman knapp, während er absprang und Didier aus dem Sattel half. »Kümmern Sie sich um ihn! Ich reite in die Stadt.«
    »Sie sollten ein paar Ihrer Leute mitnehmen!«, rief die junge Frau, doch Newman lehnte ab.
    »Das ist meine Sache!«
    Damit rannte er in sein Quartier. Leduc und Walker hatten den Tumult draußen mitbekommen.
    »Was ist passiert?«, fragte der Franzose, worauf Newman ihm kurz die Lage schilderte.
    »Wir kommen mit Ihnen!«, sagte er daraufhin.
    »Nein, durchkämmen Sie mit unseren Leuten lieber die Gegend. Ich werde mich in der Stadt umsehen. Wenn Manson dahintersteckt, hat er sie sicher an einen Ort gebracht, an dem wir sie nicht so leicht finden können.«
    Zane klopfte Leduc auf die Schulter und schwang sich wieder auf sein Pferd.
    Als sei der Teufel hinter ihm her, trieb er das Tier den Hang hinunter und ein Stück am Flussufer entlang, bis er schließlich die Straße erreichte. Verzweiflung überkam ihn. Nur zwei Gedanken wirbelten wieder und wieder durch seinen Kopf: Ich hätte sie zum Trauerritual begleiten sollen. Ich hätte sie beschützen müssen.
    Nach knapp einer Stunde erreichte er Napier. Hundegebell hallte durch die einsamen Straßen. Vorbei am Pub, dem einzigen Gebäude, das zu dieser späten Stunde noch voller Leben war, ritt Zane zu Mansons Wohnhaus.
    Obwohl kein Licht in den Fenstern brannte, stürmte Zane die Treppe zum Eingang hinauf und klopfte wie ein Besessener gegen die Tür. Verdammter Mistkerl!, dachte er. Wenn ich dich in die Finger kriege, werde ich dir sämtliche Knochen brechen.
    Doch alles blieb still.
    Ich würde auch nicht öffnen, wenn ich eine Frau entführt hätte, dachte Zane grimmig und umrundete das Haus.
    Im Stillen verfluchte er sich dafür, dass er so kopflos losgeritten war und nicht mal eine Waffe mitgenommen hatte. Ich Narr! Er könnte mich einfach so über den Haufen schießen. Ich hätte meine Leute zusammentrommeln und sein verdammtes Haus stürmen sollen. Aber ich habe keine Zeit, um mir Vorwürfe zu machen, sagte er sich. Ich muss mir etwas einfallen lassen. Vielleicht kann ich einen von Mansons Gehilfen überwältigen und ihm eine Waffe abnehmen.
    Da die Tür zum Hof abgesperrt war, kletterte er kurzerhand über den Zaun. Auch der hintere Teil des Hauses war unbeleuchtet. Da die Hintertür ebenfalls abgeschlossen war, versuchte er es bei den Fenstern.
    Er drückte gegen sämtliche Rahmen, zunächst erfolglos, aber dann entdeckte er ein Fenster, das leicht gekippt war.
    Zane schob einen Arm durch den Spalt und suchte nach dem Griff.
    Schweiß trat ihm auf die Stirn, und nach einer Weile wurden seine Fingerspitzen taub. Doch aufgeben würde er nicht. Das Fenster knackte, als Zane den Arm noch ein Stück weiter schob. Abblätternde Farbe schnitt ihm in die Haut. Die Zähne zusammenbeißend, tastete Zane auf der Innenseite des Rahmens nach unten und spürte schließlich Metall. Er drückte gegen den Griff, der plötzlich nachgab. Knarrend löste sich die untere Verriegelung. Das Fenster schwang mit einem hässlichen Knacken zur Seite. Es hing nur noch an einem Scharnier.
    Zane lauschte konzentriert, bevor er ins Haus einstieg. Er landete in einer Küche. Wohnte Mansons Köchin hier? Oder sein Hausdiener? Vorsichtig schlich Zane durch den Raum.
    Im Gang, der sich an die Küche anschloss, war alles still. Nichts deutete darauf hin, dass Helena hier war.
    Lautlos tastete Zane sich vor. Er schlüpfte durch eine Tür, die offensichtlich in Mansons Arbeitszimmer führte. Auf dem Schreibtisch herrschte Chaos. Als Newman die Papiere, die von Mondschein beleuchtet wurden, überflog, entdeckte er einen Entwurf des Kaufangebots an Helena. Im Briefhalter steckte ein Umschlag, den ein gewisser H. R. Silverstone an Manson geschickt hatte.
    Kein Hinweis darauf, wo Helena sein könnte. Als Newman die Treppe

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