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Sonne über Wahi-Koura

Sonne über Wahi-Koura

Titel: Sonne über Wahi-Koura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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suchen.«
    Während er sich wieder auf sein Pferd schwang, wirbelten die schrecklichsten Gedanken durch Zanes Kopf. Was, wenn der Kerl Helena und Laura getötet hat? Oder hat er sie verschleppt und ihr was Schlimmes angetan? Allmählich dämmerte ihm, dass Manson hinter der Sache steckte und er Helena nicht finden würde.
    Die Dunkelheit verfluchend, trieb er das Pferd dennoch weiter. »Helena?«
    Sein Ruf echote durch den Busch und scheuchte die Vögel auf. Doch eine Antwort erhielt er nicht. Während er weiterritt, musterte er gründlich den Boden. Sie ist nicht tot, redete er sich ein. Ich würde es spüren. Vielleicht hat sie sich nur irgendwo versteckt.
    »Helena!«
    Auch dieser Ruf verhallte ohne eine Antwort.
    Ich sollte meine Leute auf die Suche nach ihr schicken. Bestimmt hat Manson sie entführen lassen. Ein anderer Schuldiger wollte ihm nicht einfallen.
    Er kehrte zu Didier zurück, der sich inzwischen aufgerappelt hatte.
    »Kommen Sie!« Zane streckte ihm die Hand entgegen. Als Didier hinter ihm saß, ritt er zum Gut zurück.
    Obwohl Helena sich fest vorgenommen hatte, wach zu bleiben, fielen ihr nach einer Weile die Augen zu.
    Flackerndes Licht weckte sie.
    Benommen tastete Helena neben sich, wo sie Laura auf das Tragetuch gebettet hatte.
    Der Platz war leer. Von Panik erfasst, sprang sie auf. »Laura! Laura, wo bist du?«
    »Ihre Tochter ist in Sicherheit.«
    Mansons Stimme war so eisig, dass Helena beinahe das Blut in den Adern gefror.
    »Wo ist mein Kind?« Vor Angst krampfte sich ihr Innerstes zusammen. Warum habe ich nicht bemerkt, dass sie jemand weggeholt hat? Helena zitterte am ganzen Körper.
    »Das sagte ich bereits: Es ist in Sicherheit. Und solange Sie Vernunft zeigen, wird ihm auch nichts geschehen.«
    Erst jetzt bemerkte Helena, dass ein kleiner Tisch im Raum stand. Eine rußende Petroleumlampe beleuchtete ein Tintenfass und einige Bögen Papier.
    »Was wollen Sie, Manson?« Helena versuchte, sich ihre Furcht nicht anmerken zu lassen.
    »Das wissen Sie genau. Ich will das Land von Wahi-Koura.«
    »Glauben Sie wirklich, dass ich es Ihnen unter diesen Umständen verkaufen werde?«
    »Ich denke schon. Bestimmt wollen Sie Ihre Tochter wiederhaben. Das einzige Andenken an Ihren geliebten Gatten.«
    Helena wurde so wütend, dass sie sich vergaß. Mit geballten Fäusten ging sie auf Manson los.
    Aber der versetzte ihr geistesgegenwärtig einen so heftigen Stoß, dass sie nach hinten taumelte und sich nur mühsam auf den Beinen halten konnte.
    »Eine schwache Frau will sich mit mir anlegen. Wie amüsant!«
    »Dafür werden Sie bezahlen, Manson! Damit werden Sie nicht durchkommen.«
    »Ich glaube schon.« Der Bankier schob ihr einen Stuhl zu. »Setzen Sie sich!«, bellte er. »Und wagen Sie ja nicht noch mal, mich anzugreifen, Madam! Ein zweites Mal bin ich nicht so nachsichtig.«
    Während Helena ihn wütend anstarrte, ließ sie sich auf dem Stuhl nieder.
    »Es tut mir aufrichtig leid, dass Sie für den Starrsinn Ihrer Schwiegermutter büßen müssen. Alles hätte so schön werden können, wenn sie mir das Land verkauft hätte.«
    Mansons schmeichelnde Stimme widerte Helena an.
    »Von diesem Land hat sie gelebt. Sie und all ihre Angestellten. Sie hätten es auch nicht verkauft, wenn Sie an ihrer Stelle gewesen wären«, rief sie empört.
    Manson sah sie ungerührt an. »Ich bin kein Unmensch, Mistress de Villiers. Mein Angebot an Ihre Schwiegermutter umfasste doch nur das Hinterland. Wer will schon einen unwegsamen Hügel mit Weinstöcken!«
    »Und warum haben Sie dann versucht, meiner Schwiegermutter das Geschäft zu verderben?«
    »Weil Ihre Schwiegermutter so furchtbar stur war und nicht verkaufen wollte. Einen Flecken Erde, den sie nicht mal selbst genutzt hat!«
    »Auf diesem Flecken Erde leben Maori! Es bestehen Verträge zwischen ihnen und den Weißen.«
    Manson schnaubte verächtlich. »Was sind schon Verträge! Die meisten dieser Wilden können ja nicht mal lesen! Allerdings verstehe ich mittlerweile, warum Louise so besorgt um sie war. Sie gehörte ja selbst zu ihnen.«
    Helena schnappte nach Luft. Woher wusste er das?
    Hatte dieser falsche Pflücker etwa gelauscht?
    »Also, Sie haben die Wahl: Unterzeichnen Sie zu meinen Bedingungen, bin ich gewillt, Ihnen den Hang mit dem Wein zu lassen, und Sie bleiben auch von den Abstinenzlern verschont. Stellen Sie sich ebenso stur wie Ihre Schwiegermutter, wird auf Wahi-Koura schon bald wieder Trauer herrschen, weil die neue Herrin und ihre Tochter

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