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Sonnenfinsternis

Sonnenfinsternis

Titel: Sonnenfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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nichts ändern”, sagte er und richtete den Blick wieder auf die verregnete Straße. “Du wirst die letzten zwei Jahre auf der Elias verbringen. Ende der Diskussion.”
Wütend verschränkte ich die Arme vor der Brust und sah hinaus in den Regen, der je weiter wir fuhren langsam nachzulassen schien. Ich achtete nicht auf die Schilder, die an uns vorbei zischten, ich konnte sie ohnehin nicht lesen oder zuordnen, wo wir waren.
Ich wusste, ich benahm mich kindisch, doch ich war so wütend auf meine Eltern, dass sie mich wirklich hierher geschickt hatten. Nur weil ich mich ein paar Mal aus dem Haus geschlichen hatte. So einen Aufstand war es nicht wert.
Mir war klar, Joe würde mir nicht lange nachtrauern, dennoch, ich vermisste ihn schon ein wenig. Genauso wie meine Freunde. Auch wenn ich nicht viel davon hatte, sie werden mir sehr fehlen. Vor allem Camile. Sie war meine beste Freundin. Es wird schwer sein, die Sache ohne sie durchzustehen. Ich konnte ihr nicht einmal schreiben. Dad hatte mir mein Handy abgenommen. Ich würde es erst bei der Ankunft wieder erhalten.
Dad und ich sprachen den Rest der Fahrt kein Wort miteinander. Ich schmollte immer noch. Aber ich musste mich mit dem Gedanken anfreunden, die nächsten zwei Jahre meines Lebens auf einem Internat im Nirgendwo zu versauern. Ich hatte keine andere Wahl.
Wir fuhren an einigen Bauernhöfen und vereinzelten Häusern vorbei, aber an nichts, das nach Leben aussah.
Nach einer geschlagenen Stunde waren wir endlich da. Die Gegend war vom Wald, der in allen möglichen Farben den Herbst, umzäunt. Wir fuhren durch das riesige Tor der Schule. Die Gebäude waren groß und die Meisten stammten aus einer anderen Zeit. Der riesige Turm, der über einem der Gebäude ragte, wirkte irgendwie beängstigend. Als würde er mich beobachten und all meine Geheimnisse kennen. Das Elias-Internat gab es seit 1716. Ich hoffte, die Schlafräume waren nicht aus dieser Zeit. Vielleicht hatten sie es so belassen, um uns noch mehr zu bestrafen.
Dad stieg aus und holte meine Koffer aus dem Kofferraum, während ich jede Sekunde nutzte, um nicht den Wagen verlassen zu müssen. Der Unterricht hatte schon vor zwei Wochen begonnen. Was gab es Schlimmeres, als die Neue zu sein. Alle würden mich anstarren. Mir graute es davor. Wer behauptete, es würde ihm nichts ausmachen, von einer Horde voreingenommener Jugendlicher, deren Eltern zu viel Geld besitzen, angestarrt und beurteilt zu werden, log. Zwei Jahre können lange werden, wenn man ausgeschlossen wird.
Dad öffnete mir die Tür. “Hast du vor heute noch auszusteigen?”, fragte er mich und streckte mir seine Hand entgegen.
“Ähm … ja natürlich”, sagte ich unsicher und griff nach seiner Hand.
Ich trug mein übliches Outfit, das meistens aus Jeans, T-Shirt, Turnschuhen und meiner schwarzen Lederjacke bestand. Heute war es ein grünes T-Shirt und grüne Turnschuhe. Ich hatte sie in allen möglichen Farben.
Uns kam eine Frau entgegen, die aussah als hätte sie einen Stock verschluckt. Sie trug einen blauen Hosenanzug, an dem sie herumzupfte, als würde er nicht richtig sitzen. Ihre Haltung war steif und die Haare waren streng nach hinten gebunden.
“Guten Tag, Sie müssen Mr. Moor sein”, sagte sie und streckte Dad die Hand entgegen.
“Ja, so ist es”, bestätigte er. Freundlich ergriff er ihre Hand.
“Ich bin Miss Frost, die Direktorin der Elias.”
Genauso sah sie auch aus. Super, dachte ich mir, dabei verdrehte ich die Augen. Ihrem Akzent zu urteilen war sie Engländerin.
“Es freut mich sehr Sie kennenzulernen, Miss Frost. Wir möchten ja sicher sein, dass unsere Tochter in guten Händen ist”, sagte Dad mit einem Lächeln, welches meine neue Direktorin oder sollte ich sagen Diktatorin, ein wenig erröten ließ.
Mein Vater war ein gutaussehender Mann, soweit ich das als Tochter beurteilen konnte. Groß, mit schwarzen Haaren, dunklen Augen, charmant. Dazu auch noch erfolgreich. Mir war schon klar, warum Mom ihn nicht gerne alleine ließ.
“Ja natürlich, Mr. Moor. Sie müssen sich keine Sorgen machen, wir werden gut auf ihre Tochter achten”, sagte sie und drehte sich zu mir um. “Und Sie sind bestimmt Olivia? Wir freuen uns sehr, Sie an der Elias Schule zu begrüßen”, während sie das sagte, war ihr Lächeln so steif wie der Rest ihres Auftretens.
“Guten Tag, Miss Frost, mich freut es auch hier zu sein”, log ich munter vor mich hin und zwang mich zu einem Lächeln. Im Gegensatz zu meinem Vater schien die Direktorin

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