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SOS am Gipfelkreuz

SOS am Gipfelkreuz

Titel: SOS am Gipfelkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Lilienthal
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»hält er das Ganze für ein Spiel.«
    Beppis Bellen war nun schon ziemlich weit entfernt. Angestrengt blickten die beiden in die Richtung, aus der es zu kommen schien.
    »Siehst du das?« Benny ergriff Annas Arm.
    »Was denn?«
    »Da ganz hinten rechts, etwas höher. Da sind   …«
    »Lampen! Du hast recht!«
    Auch Dorian war jetzt auf allen vieren am Eingang der Höhle erschienen. Wild durcheinander riefen sie, so laut sie konnten: »Hierher! Hier sind wir! Hallo! Weiter unten!«
    Eine tiefe Männerstimme antwortete ihnen: »Bleibt, wo ihr seid, wir sind gleich da!«
    Der Hüttenwirt! Gefolgt von zwei Männern der Bergwacht, die mit starken Scheinwerfern ausgerüstet waren, kam er zwischen den nass glänzenden Felsen rasch näher, während Beppi laut kläffend vor ihm herlief.
    »Das kleine Kerlchen hat es also doch geschafft. Mann, bin ich froh«, seufzte Anna erleichtert. Sie strahlte mit den Jungen um die Wette, auch wenn sie dabei alle drei vor Kälte schnatterten.
    Zum Glück waren die Retter auf alles vorbereitet. Im Nu hatten sie drei dicke Wolldecken aus ihren Rucksäcken geholt und die Kinder damit eingehüllt. Auch der heiße Tee aus der Thermoskanne tat richtig gut.
    Während der Hüttenwirt mit seinem Funkgerätdie beiden anderen Suchtrupps informierte, besahen sich die Männer von der Bergwacht Dorians verletztes Bein.
    »Sieht nach einer Prellung aus. Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist!«
    Dorian war erleichtert, zuckte aber im nächsten Moment vor Schmerz zusammen, als einer der beiden einen Druckverband anzulegen begann.
    »Ist gleich vorbei, Junge!«
    Dann war es Zeit aufzubrechen. Der Hüttenwirt ging voraus. Anna und Benny folgten. Am Ende liefen die beiden Bergwachtmänner, die Dorian abwechselnd auf ihrem Rücken trugen. Selbst im Licht der starken Strahler war der regennasse Hang nicht leicht zu begehen, vor allem für die in ihre Decken eingewickelten Kinder.
    Nach einem mühsamen Aufstieg hatte die kleine Gruppe endlich einen ausgebauten Weg unter den Füßen.
    Sie waren noch keine hundert Meter darauf unterwegs, als plötzlich gleichzeitig zwei laute Frauenstimmen erklangen.
    »Anna!«
    »Benny!«
    Offensichtlich hatten ihre Mütter hier oben gewartet, während der Hüttenwirt und die Bergwacht Beppi ins unwegsame Gelände gefolgt waren. Jetzt stürzten sie auf Anna und Benny zu, drückten sie an sich, schluchzten und lachten gleichzeitig und überschütteten sie mit Fragen.
    Als es Benny zu viel wurde, ließ er ein ersticktes »Wo sind denn eigentlich die Männer?« hören.
    »Genau!«
    Auch Anna schob ihre Mutter weg. »Sind sie etwa auch in das Gewitter gekommen?«
    »Nein. Der erfahrene Alois Gegenbauer hat rechtzeitig reagiert und ist umgedreht. Bis auf ein paar Tropfen haben sie nichts abbekommen. Sind die anderen Suchtrupps informiert?«
    Annas Mutter hatte sich an den Hüttenwirt gewandt, der ihr bestätigend zunickte.
    »Die Männer sind mit den anderen Bergwachtleuten losgezogen. Sie haben euch weiter oben vermutet«, erklärte sie dann den Kindern.
    »Und wir haben die Stellung in der Hütte gehalten«, ergänzte Bennys Mutter, »als dann aber Beppimit deinem Brustbeutel kam und den Hüttenwirt hier heruntergeführt hat, sind wir mitgekommen. Den Rest kennt ihr ja.«

Der Freundschaftskristall
    Die kleine Prozession war noch nicht ganz bei der Berghütte, als auch schon die Tür aufgerissen wurde und Max Weißhaupt mit langen Sätzen auf sie zustürzte.
    »Was ist passiert? Dorian? Geht’s dir gut?« Ohne sich weiter um die anderen zu kümmern, schüttelte er Dorian an den Schultern, während es ohne Unterbrechung aus ihm heraussprudelte: »Du bist verletzt? Was ist passiert? Wieso seid ihr bei dem Gewitter nicht in der Hütte geblieben?«
    »Papa!«
    Dorian versuchte den Redeschwall seines Vaters zu stoppen, kam aber kaum dazwischen.
    »Papa. Es war   … Benny hat einen Bergkristall gefunden und uns zu der Stelle geführt   …«
    »Was?
Du
hast meinen Jungen in Gefahr gebracht? Wegen so einem blöden Stein? Wie
konntest
du nur so verantwortungslos sein?«
    Inzwischen stand ein ganzer Kreis Neugieriger um sie herum und verfolgte betreten, wie sich der Architekt ereiferte.
    »Papa, schimpf nicht mit Benny. Es war meine Schuld. Benny hat uns die ganze Zeit vor dem herannahenden Gewitter gewarnt, aber wir haben ihn nicht ernst genommen. Und als ich mir das Bein eingeklemmt hatte, haben Anna und er mich von den Steinen befreit. Ohne Benny wäre alles noch viel

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