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PR TB 206 Die Energiefalle

PR TB 206 Die Energiefalle

Titel: PR TB 206 Die Energiefalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Als die freundliche Stimme vom Band verkündete, der
Zielplanet komme in Sicht, hielt Ganclar Kaarleen den Zeitpunkt für
gekommen, sich wieder um sein Gepäck zu kümmern. Viel war
es nicht, was der junge Mann mit sich herumtrug - ein wenig Kleidung,
noch weniger Geld, Waschzeug und eine erstaunlich umfangreiche
Fotoausrüstung. Ganclar Kaarleen gehörte nicht zu jener
Gruppe von Weltraumbummlern, die nachts senkrecht schlafen mußten,
weil ihre dicke Brieftasche unter dem Kopfkissen keine andere Haltung
zuließ. Im Gegenteil, Ganclar hätte gerne noch einige
Solar mehr mitgenommen auf diese Fahrt, aber das hatte sich nicht
bewerkstelligen lassen. Infolgedessen war Ganclar so schmal wie seine
Brieftasche, an der er sehr wenig zu schleppen hatte.
    Die Kabine, in der Ganclar die Reise von Wega nach Salita IV
verbracht hatte, konnte als Wohnraum nur mit sehr viel Wohlwollen
bezeichnet werden. Hätte der Eigner des Schiffes versucht, in
diesen Verschlag Tiere zu sperren, hätte er sofort den
Tierschutzverband auf dem Hals gehabt. Die sogenannte Kabine war vier
Meter lang und knapp zwei Meter breit; es gab ein Bett, eine
Waschgelegenheit und einen Bildschirm, den man nicht abstellen
konnte. Auf ihm liefen ununterbrochen billige
Unterhaltungsproduktionen, wie sie auf gewissen Planeten des
Vereinigten Imperiums in riesigen Mengen fabriziert wurden. Alles was
Ganclar gegen diese Unterhaltung hatte unternehmen können, war
gewesen, Ton und Bild möglichst schwach und leise einzustellen.
Auf diese Weise hatte er wenigstens schlafen können.
    Ganclar schnürte sein Bündel und kontrollierte noch
einmal seine Kameraausrüstung, sein kostbarstes Besitztum.
Danach suchte er zum letzten Mal die Messe auf.
    Die Messe der Happy Star war ein langgestreckter Speiseraum mit
Tischen und Bänken, auf denen die Passagiere abgefüttert
wurden. Die Kost kam in doppelter Hinsicht aus der Maschine - zum
einen handelte es sich meist um synthetische Nahrung, zum anderen
wurde das Zeug nicht eigens zubereitet, sondern lediglich in einem
Durchlauferhitzer auf Eßtemperatur erwärmt. Das Verfahren
war sehr sparsam und überaus effektiv - wer nicht gerade einen
gußeisernen Magen hatte und darauf angewiesen war, das Zeug
herunterzuschlingen, sah sich genötigt, seinen
Lebensmittelbedarf am bordeigenen Kiosk zu decken - und dessen Preise
hätten abgebrühte Springerkapitäne schamrot werden
lassen.
    „Sie wünschen?“ fragte die Stewardeß, als
Ganclar sich vor der Essensausgabe aufbaute.
    Die Stewardeß war noch der erfreulichste Anblick an Bord der
Happy Star, eine attraktive Frau von knapp fünfzig Jahren, die
vor einigen Jahren auf den unglückseligen Einfall gekommen war,
den Kapitän und Eigner der Happy Star zu ehelichen.
    Ganclar produzierte sein freundlichstes Lächeln.
    „Ich hätte gerne mein Mittagessen zu mir genommen“,
sagte er liebenswürdig. Genaugenommen verspürte er
keinerlei Hunger, was bei der Qualität der Mahlzeit mehr als
berechtigt war; andererseits war die Mahlzeit im Flugpreis
Inbegriffen, und Ganclar wußte nicht, wann er die nächste
warme Mahlzeit zu sich nehmen würde.
    „Aber...“, stotterte die Stewardeß. „Wir
landen gleich.“
    „Ich weiß“, erwiderte Ganclar freundlich. „Eben
darum möchte ich jetzt gerne essen. Nach der Landung werde ich
wohl nichts mehr bekommen.“
    „Es gibt nichts mehr“, sagte die Frau. „Auf
Salita bekommen Sie etwas zu essen.“
    „Auch das weiß ich“, sagte Ganclar. Er war noch
immer freundlich. Er war dafür bekannt, sehr freundlich zu sein.
„Es ist aber so, daß diese Mahlzeit im Preis inbegriffen
ist, und darum möchte ich diese Mahlzeit nun gerne einnehmen.
Sollte sich das aus irgendwelchen Gründen, die Sie als Betreiber
dieser Fluglinie zu verantworten haben, nicht ermöglichen
lassen, sehe ich mich gezwungen, Sie und Ihre Gesellschaft auf
Schadenersatz und Schmerzensgeld zu verklagen.“
    „Schmerzensgeld?“ fragte die Frau entgeistert.
    Daß jemand die Gesellschaft auf Schmerzensgeld verklagte,
weil er sein Essen nicht bekam, stellte den Gipfel der Absurdität
dar. Die Frau wußte schließlich, was da an die Passagiere
verteilt wurde - ihr Mann hatte die Nahrungsmittel eingekauft.
    „Nun“, sagte sie schließlich, „wenn Sie
soviel Wert darauf legen...“
    Das Essen kam nach vier Minuten und schmeckte bemerkenswert
synthetisch, aber Ganclar brachte die seltsame Mahlzeit ohne
Schwierigkeiten hinunter. Es gab für ihn größere
Probleme als den

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