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SOS am Gipfelkreuz

SOS am Gipfelkreuz

Titel: SOS am Gipfelkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Lilienthal
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sorgen, dass man sich um ihn kümmert!«

Die Rettung
    Eine Weile herrschte wieder Schweigen in der Höhle. Jetzt, wo der quirlige Beppi sie nicht mehr ablenkte, hing jeder der drei seinen eigenen, trüben Gedanken nach. Inzwischen war es beinahe stockfinster, nicht nur drinnen unter dem Felsen, auch draußen. Der Regen hatte zwar beinahe gänzlich nachgelassen, aber der Himmel hing noch immer voller schwerer Wolken und kein Stern war zu sehen.
    »Es ist so dunkel. Versuch doch noch mal, das Gerät einzuschalten!«, wandte sich Anna an Dorian. Ihre Stimme war fast nur noch ein Flüstern und sie zitterte am ganzen Körper.
    Dorian antwortete nicht, stattdessen hörten Anna und Benny die klickenden Geräusche, die aus seiner Richtung kamen. Tatsächlich, im nächsten Moment leuchtete das Display des GP S-Geräts noch einmal sekundenlang auf, um im nächsten Moment endgültig zu verlöschen.
    Anna stöhnte laut auf und Benny überlegte wieder mal krampfhaft, wie er sie alle auf andere Gedanken bringen konnte.
    »Sag mal, Dorian   … das macht bestimmt Spaß, mit dem Teil durchs Gelände zu gehen. Ist schon ’ne irre Technik, oder?«
    Dorian holte tief Luft, bevor er antwortete.
    »Ich war ein totaler Idiot!«
    »Äh   … was?« Benny hätte wohl mit allem gerechnet, nur damit nicht.
    »Ich hab mich die ganze Zeit über dich lustig gemacht. Über deine Wetterkenntnisse. Und deine Vorsicht. Ich hätte auf dich hören sollen!«
    »Echt, Dorian! Ich kann dich auch verstehen! Ich lag doch mit meiner Regenvorhersage wirklich falsch. Außerdem   – wenn ich von meinem eigenen Wissen überzeugt gewesen wäre, säßen wir jetzt nicht hier. Oder glaubst du, ihr wärt ohne mich weitergegangen?«
    Jetzt mischte sich auch Anna ein: »Nein, es war meine Schuld! Ich wollte unbedingt einen Kristall finden. Deshalb haben wir uns doch immer mehr von der Hütte entfernt.«
    Benny war drauf und dran, noch einmal loszulachen. Da saßen sie nun im Dunkeln in einer Höhle, tropfnass, eiskalt, mit der Aussicht auf eine lange, unbequeme Nacht, und jeder von ihnen bezichtigte sich selber, Schuld an dem ganzen Schlamassel zu haben.
    Aber Benny lachte nicht. Stattdessen sprach er in Dorians Richtung: »Sag mal, wo wohnst du eigentlich?«
    »Im Süden. Direkt am Mönchswald. Wieso?«
    »Anna und ich wohnen gar nicht so weit weg. Mit der S-Bahn sind das höchstens drei oder vier Stationen. Vielleicht hast du ja Lust und besuchst uns mal   …«
    »Oder umgekehrt!«
    »Oder beides!« Auch Anna klang auf einmal eine ganze Spur zuversichtlicher.
    »Meinst du«, sagte Dorian zögerlich, »du könntest uns dann auch ein paar Wettersachen erklären?«
    Benny strahlte: »Wirklich? Klar   … so viel weiß ich ja eigentlich auch noch nicht. Aber zusammen kriegen wir bestimmt was auf die Reihe. Vielleicht können wir ein Wetterhäuschen bauen   … oder so.«
    »Super!« Dorians Antwort verhallte. Danach hing jeder von ihnen wieder seinen eigenen Gedanken nach.
     
    Es mussten drei oder vier Stunden verstrichen sein, während der sie abwechselnd schwiegen und erzählten.
    Gelegentlich gingen Benny oder Anna vor den Eingang der Höhle und versuchten, durch das Gluckern und Plitschen des ablaufenden und versickernden Regenwassers, irgendwelche Anzeichen nahender Retter zu erlauschen. Immer wieder riefen sie laut ›Hallo‹ oder ›Hört uns jemand‹, aber das klang recht zaghaft und wenig überzeugt.
    Bis   …!
    Dieses Mal hörten sie ihn schon von Weitem!
    »Beppi!«, riefen alle drei gleichzeitig.
    Das bekannte Kläffen des kleinen Mischlings kam sehr schnell näher und im nächsten Moment stürmte er auch schon bellend durch den Höhleneingang. Im Dunkeln flitzte er schwanzwedelnd von einem zum anderen und sprang immer wieder aufgeregt an ihnen hoch.
    »Wo ist er? Hat er seinen Brustbeutel noch?«, fragte Benny und in seiner Stimme lag ebenso viel Furcht wie Hoffnung.
    »Er ist bei mir   … warte   – ja, der Brustbeutel ist noch dran!«, verkündete Dorian traurig.
    »O Mist. Er hat den Weg nicht zurückgefunden. Was machen wir denn jetzt? Ich halte die Kälte bald nicht mehr aus.«
    So wie Anna ging es auch den anderen beiden. Sie hatten so fest mit Hilfe gerechnet. Und jetzt?
    »Hey, wo willst du denn schon wieder hin?«, rief Dorian.
    Der Hund bellte erneut laut und aufgeregt und schoss wieder nach draußen. Benny richtete sich mühsam auf und ging noch einmal zum Höhlenausgang. Anna folgte ihm.
    »Wahrscheinlich«, meinte sie,

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