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SOS am Gipfelkreuz

SOS am Gipfelkreuz

Titel: SOS am Gipfelkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Lilienthal
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riechen dich sogar noch durch ein paar Meter Schnee.«
    »Stimmt, das hab ich im Fernsehen gesehen. Aber riechen die uns auch noch nach dem Regen?«
    »Natürlich, die sind besonders trainiert.«
    Benny war froh, dass Dorian durch das Regenwasser, das ihm in Rinnsalen vom Kopf floss, kaum etwas sehen konnte, denn er war alles andere alssicher, dass die Hunde sie auf dem steinigen und frisch gewaschenen Boden finden würden. Außerdem würden sie vielleicht nicht die Einzigen in der Gegend sein, die heute die Hilfe der Bergwacht brauchten.
    »Bestimmt finden sie uns. Ganz bestimmt! Nicht wahr, Benny?«
    Als Benny gerade antworten wollte, hörten sie aus der Ferne Rufe.
    »Da! Ich glaube, das ist Anna«, rief Dorian hoffnungsvoll.
    Benny richtete sich auf und hielt Ausschau nach ihrer Freundin. Bald schon wurde ihr Rufen deutlicher.
    »…ian, ich habe einen Unterschlupf gefunden!«
    »Hast du das gehört? Benny! Hast du’s auch gehört?« Dorian war aufgesprungen und hatte einen Schritt auf Benny zu gemacht. Aber schon im nächsten Moment schrie er laut auf und fiel Benny in die Arme. »Aua, mein Bein, ich kann gar nicht auftreten.«
    »Halte dich an mir fest. Langsam und vorsichtig. Warte, bis Anna da ist!«, sagte Benny.
    Als Anna bei ihnen war und sie anstrahlte, richtete sich auch Dorian wieder auf. Beide Jungen sahen Anna erwartungsvoll an.
    »Ich wollte gerade umkehren, da hab ich sie gesehen. Das ist so ein langer, diagonaler Spalt zwischen zwei Felsen. Im unteren Teil hat sich eine Art Höhle gebildet! Eine ganz kleine, aber es ist trocken und windgeschützt. Jedenfalls viel besser als hier draußen!«
    »Worauf warten wir noch? Helft mir!« Dorians Willenskraft war erwacht.
    »Wir müssen Dorian zwischen uns nehmen und ganz langsam Schritt für Schritt weitergehen. Sein Bein tut wohl furchtbar weh!«, warnte Benny.
    Dorian legte seine Arme über die Schultern der beiden anderen und humpelte los.
    Obwohl die Blitze jetzt in kurzen Abständen den Himmel grell erleuchteten und immer wieder ganz in der Nähe mit schrecklichem Getöse einschlugen, waren alle von der Aussicht auf eine trockene, sichere Zuflucht beflügelt und hatten im Moment überhaupt keine Angst mehr.
    Dabei war der Weg über die unterschiedlich großen,glitschigen Brocken beschwerlich. Mehr als einmal wären sie fast hingefallen, weil einer von ihnen ins Rutschen kam. Aber immer waren es die beiden anderen, die den Stürzenden noch einmal auffangen konnten. Vor allem Dorian war jetzt voll da. Er hatte zwar ein verletztes Bein, dafür aber umso stärkere Arme.
    »Der Regen lässt nach!«
    Dorians Ausruf klang fast wie ein Jubelschrei und Benny freute sich darüber, auch wenn er eher skeptisch blieb.
    »Wie weit noch, Anna?«, wollte Benny wissen.
    »Ich weiß nicht, aber eigentlich müssten wir schon längst da sein! Hier sieht alles irgendwie gleich aus.«
    Sie sah sich aufmerksam nach allen Seiten um und zeigte dann plötzlich auf eine Felskante knapp vor ihnen: »Da, diese komische Kante, die wie eine Nase aussieht! Jetzt können es höchstens noch vierzig Meter sein.«
    Noch einmal beschleunigten sie ihre Schritte. Während sie voller Spannung in den Regen starrten und das Auftauchen der Felsnische erwarteten, wurdedas Tal plötzlich vom hellsten Blitz erleuchtet, den sie bis dahin gesehen hatten.
    »Da!«, schrien alle drei gleichzeitig, als der Riss in der Wand sichtbar wurde.

Ein kleiner Bote
    Endlich saßen sie im Trockenen! Anna hatte recht gehabt. Sie hatte tatsächlich eine kleine Höhle entdeckt. Die war vielleicht zwei mal zwei Meter groß und gerade so hoch, dass die Kinder aufrecht sitzen konnten, ohne sich den Kopf zu stoßen.
    »Keine Gefahr von Übersprungsspannung   – das Wasser läuft weit von uns entfernt die Wand herunter.« Benny hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen, damit sie auf andere Gedanken kommen konnten.
    »Wenn wir doch nur Licht hätten!«, murmelte Anna.
    »Mensch, kein Problem, das GPS von meinem Vater hat ein total helles Display.   – O Mist, das hab ich ganz vergessen, als ich mir das Bein eingeklemmt habe.« In Dorians Augen spiegelte sich die wachsende Verzweiflung.
    »Schau mal hier!«, rief Benny da plötzlich.
    Er freute sich wie ein Schneekönig, als er das teureTeil jetzt aus seiner Hosentasche zog und Dorian damit vor der Nase herumwedelte.
    »Nein! Benny, das ist ja   … Wahnsinn! Super. Danke. Schlimm genug, dass ich das Ding so zerkratzt hab. Zum Glück ist es nicht verloren

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