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Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition)

Titel: Soul Beach 1 - Frostiges Paradies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Harrison
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sein?«
    Ich lache ein bisschen in mich hinein. Das klingt ja wie aus einem schwülstigen Liebesfilm.
    »Nein.«
    »Warst du außer dir vor Eifersucht, wenn du beobachtet hast, dass ein anderes Mädchen mit ihm redet?«
    »Na ja, ein bisschen genervt vielleicht.«
    »Wolltest du ihr nicht die Augen auskratzen oder eine reinhauen?«
    Ich muss schmunzeln. »Nein.« Aber ein Teil von mir ist tatsächlich ein bisschen eifersüchtig, dass das Leben für Stacie so schön schwarz-weiß ist.
    Sie legt mir die Hand auf die Schulter. »Dann okay. Wenn er nicht der Richtige war, ist es egal, wie süß er ist.«
    »Glaubst du wirklich, dass jeder Mensch einen Seelenverwandten hat? Nur den einen, ohne Kompromisse?«
    »Klar.«
    »Aber Leute verändern sich doch, oder? Ich weiß zumindest, dass ich eine völlig andere Alice bin als vor Meggies Tod.«
    »Der Richtige wird dich trotzdem lieben, auch wenn du dich veränderst.«
    »Es kommt mir einfach ein bisschen willkürlich vor, zu glauben, dass es nur den Einen gibt. Was, wenn wir uns nie begegnen?«
    »Jetzt klingst du schon wie meine Mum. Sei nicht so zynisch, Alice, das können Jungs gar nicht leiden. Wenn du ihn findest, wirst du schon verstehen, was ich meine. Versprochen. Dann sagst du: Verdammte Kacke, Stacie hatte total recht.« Und sie lächelt mich so weise an, als wäre sie zehn Jahre älter als ich und nicht bloß dreizehn Monate.
    »Danke.« Ich sage ihr nicht, was ich denke: dass ich den Richtigen überhaupt nicht mehr finden will, weil einem alles so sinnlos vorkommt, wenn man weiß, dass außer dem Strand nichts für immer ist. Und dass diese Ewigkeit etwas ist, das ich noch nicht mal meinem ärgsten Feind wünschen würde.
    Manchmal will ich es den Leuten einfach erzählen, sie vor dem warnen, was vor ihnen liegt, damit sie das Beste aus dem Augenblick machen.
    »Nur, Alice, sei mir nicht böse, aber ich glaube, du würdest ihn früher finden, wenn du mal was mit deinen Haaren anstellen würdest und zusiehst, dass du ein bisschen Farbe ins Gesicht kriegst. Ich meine, wir wissen alle, was du durchgemacht hast, und wir machen uns auch echt Sorgen, aber du bist so was von blass.«
    »Wir haben Ende Oktober, Stacie. Natürlich bin ich blass.«
    »Na und? Schon mal was von Selbstbräuner gehört? Mein Gott, ich wette, du willst im Winter auch von Wachs nichts wissen, oder?« Sie wirft einen entsetzten Blick auf meine Jeans, als fürchte sie, dass sich darunter ein regelrechter Dschungel aus Haaren verbirgt. »Es ist halt nur so, man kann nie wissen, wann man dem Richtigen begegnet. Oder wo. Also muss man immer super aussehen, nur für den Fall. Du wirst mir noch dankbar für diesen Rat sein, Alice.« Und mit diesen Worten vollführt Stacie eine elegante Drehung, die sie selbst bei Let’s Dance eine Runde weiter gebracht hätte, und stürmt gerade noch rechtzeitig auf die Bühne, um ihre große Schwester vor einem Sturz auf die darunterliegende Tanzfläche zu bewahren.

40
    Nach all dem Kitsch der Geburtstagsparty kann ich am Strand regelrecht aufatmen. Irgendwie wirken sogar die Gäste natürlicher und außerdem macht mich hier keiner blöd an, weil ich nicht orange oder enthaart genug bin.
    »Hey, Alice, schön dich zu sehen.« Danny sitzt unter unserer Palme und spielt Solitär. Sein Lächeln ist so breit, dass es sogar für einen Moment die schreckliche Sehnsucht in seinen Augen überstrahlt. Aber nur für einen Moment.
    »Na, schwer beschäftigt?« Ich setze mich hin, mit dem Rücken zum Wasser.
    »Klar, ist der reinste Stress hier.« Sein Lächeln versiegt und eine Sekunde lang sehe ich nichts als Verzweiflung. Geht es allen hier so, hinter ihrem Grinsen und den Witzen?
    Ich drehe mich nun doch zum Strand um, wo die hübschen Mädchen und Jungs einander im flachen Wasser nass spritzen. Es ist ein wunderschöner Tag. Ich meine, hier ist natürlich jeder Tag wunderschön, aber heute leuchtet der Himmel ganz besonders unerträglich blau und die Meeresbrise bietet genau die richtige Menge Linderung angesichts der Hitze.
    Die Meeresbrise? Wie in aller Welt kann ich die spüren, wenn ich doch hier in meinem stickigen, beheizten Zimmer meilenweit entfernt von der See sitze?
    »Kann ich dich was fragen, Danny?«
    »Klar.«
    »Es geht um Triti.« Er nickt mir aufmunternd zu, also rede ich weiter. »Am Wochenende habe ich mich mit ihr unterhalten, bevor ich euch andere gefunden habe. Sie wirkte so … hoffnungslos.« Er sammelt die Karten auf, die ausgebreitet auf dem

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