Soulmates: Ruf der Freiheit ([Soulmates]) (German Edition)
dass Chay ihn auslachen würde. Das wäre genau das gewesen, was er verdient gehabt hätte, wenn man die ganze Scheiße bedachte, die er Chay wegen Keaton zugemutet hatte, aber Chay lachte nicht.
»Du suchst deinen Gefährten nicht aus. Alles an ihm oder ihr spricht dich an, verlangt nach dir.«
Also war es eine instinktive Reaktion? So wie die, die er Jake gegenüber hatte? »Du meinst, du verlierst die Kontrolle über deine Augen und Zähne.«
Mit einem Nicken nahm Chay einen weiteren Schluck Bier. »Erregung und das Ganze… genau. Aber es hängt noch mehr daran. Dein Gefährte ist deine andere Hälfte. Nimm zum Beispiel Keaton und mich. Er weiß, was ich denke, bevor ich es selbst weiß. Er versteht alle meine Witze. Wir haben gegensätzliche Stärken und Schwächen. Das hört sich kitschig an, ich weiß, aber es ist, als wäre er ein Teil von mir. Manchmal glaube ich, er kennt mich besser als ich mich selbst. Und ich weiß immer, was er fühlt und denkt. Ich kann dir ganz genau sagen, wie er auf jede mögliche Situation reagieren wird.«
Für einen Moment schwieg er und nippte an seinem Bier. »Und dann gibt es da noch die körperliche Reaktion. Wenn du Keaton danach fragst, wird er dir sagen, dass es an unseren verkorksten Pheromonen liegt.«
»Man mag, wie sie riechen.«
Chay nickte. »Ja. Das meint Keaton damit, wenn er von Pheromonen spricht.«
Verdammt, verdammt, verdammt . »Aber stört es dich nicht, dass er ein Kerl ist?«
»Es ist nicht das, was ich erwartet habe. Aber ich wollte schon so lange meinen Gefährten finden, dass ich ihn ganz sicher nicht weggeschickt hätte, als ich ihn gefunden habe. Also habe ich mich damit arrangiert. Was nicht gerade leicht war bei Bits schillernder Persönlichkeit.« Chay schnaubte. »Die kleinste Andeutung, dass es mir unangenehm war, und er hat sofort wieder getönt, dass wir vergessen sollten, dass wir Gefährten sind.«
Wow . Keaton war gegen die Beziehung gewesen? Remi hatte gedacht, dass Keaton sich Chay sofort und ohne jede Nachfrage gekrallt hatte. Bedeutete das, dass die Anziehungskraft ignoriert werden konnte? Remi wünschte, er wüsste, wie er ignorieren könnte, was Jake ihn fühlen ließ.
»Warum hast du es nicht einfach vergessen?«
Chay neigte den Kopf zur Seite. Er sah nachdenklich aus. »Weil er der einzige Gefährte ist, den ich jemals haben werde. Manche Wölfe finden ihren Gefährten nie.« Sein Blick glitt in die Ferne, ohne wirklich etwas zu sehen, dann schüttelte er den Kopf und trank noch einen Schluck Bier. »Außerdem ist die Verbindung zu stark. Das ist nicht wirklich leicht zu ignorieren.«
Remi starrte die Keramikfliesen an und setzte die Puzzleteile für sich zusammen. Das konnte einfach nicht passieren. Er steckte in großen Schwierigkeiten. Nicht nur sein Körper reagierte auf Jake, sondern sein Verstand ebenfalls. Was zur Hölle sollte er da tun?
Etwas Nasses tropfte auf sein Handgelenk. Er sah nach unten und bemerkte, dass seine Hände so stark zitterten, dass das Bier überschäumte. Er versuchte, das Bier auf den Tisch zu stellen, aber Chay packte sein Handgelenk.
Chay schenkte ihm ein trauriges Lächeln. »Wie fühlst du dich damit?«
»Ich weiß nicht… Und wenn Dirk herausfindet –«
»Ich hab nicht gefragt, was Dirk darüber denkt oder was die Gesellschaft im Allgemeinen davon hält. Du musst für dich entscheiden, was du darüber denkst. Was du fühlst.«
Das war der Knackpunkt. Remi wusste nicht, was er fühlte. Er mochte Jake… sehr. Er entzog Chay seine Hand und stellte die Dose weg. Er konnte sich nicht vorstellen, Jake niemals wiederzusehen. Sein Atem geriet ins Stocken. Der Gedanke daran, Jake niemals wiederzusehen, ließ seine Brust schmerzen.
Er verbarg das Gesicht in seinen Händen. »Ich hab in dem Moment nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, dass er ein Mann ist. Es hat sich wie die natürlichste Sache der Welt angefühlt. Als wäre ich in Trance oder so, irgendwo, wo nichts anderes wichtig ist außer uns beiden. Alles, woran ich denken konnte, war, dass ich ihn wollte und…« …ihm gefallen wollte. »Fuck!« Stöhnend richtete Remi sich auf und zog an seinen Haaren. »Was zum Teufel soll ich denn jetzt machen?«
»Was kannst du tun?« Chay zuckte mit den Schultern. »Du musst dich selbst fragen, was wichtig ist. Wenn du kein Problem damit hast, kommst du auch mit dem Rest klar. Vertrau mir, es ist nicht unmöglich, das weiß ich aus eigener Erfahrung.«
Remi fühlte sich unwohl, wie ein
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