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Spiele am Nachmittag!?

Spiele am Nachmittag!?

Titel: Spiele am Nachmittag!? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
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wurden, je länger man sie hatte. “Was soll das heißen, es war schwierig? Du meinst, er ist nicht über dich hergefallen?”
    “Oh nein. Ich bin über ihn hergefallen.”
    Mavis schnaubte missbilligend. Ihre grünen Augen, die hervorragend zu ihrem roten Haar passten, sprühten Feuer. Sie glich einem Leuchtfeuer in der Nacht, das alle verirrten Männerseelen anzuziehen vermochte – was schließlich auch der Sinn der Sache war, früher, als sie noch ihren Beruf ausübte. Sie behielt das leuchtend rote Haar aus Sentimentalität, aber auch weil ältere Herren sie nach wie vor umschwärmten wie Bienen den Honig. Sie hatte diese spezielle Ausstrahlung – ob man es nun Sex-Appeal oder Charisma nennen wollte –, die die Männer zuverlässig anzieht.
    Mavis behauptete, sie vermisse das Leben als Prostituierte manchmal. Händchen halten und sich wie eine Dame benehmen gefiel ihr überhaupt nicht.
    “Was ist das für ein Mann”, wollte Mavis wissen, “über den eine Frau erst herfallen muss?”
    “Er ist ein guter Mann.”
    “Liebling, so was gibt es nicht.”
    Bea versetzte Carmilla einen Klaps. “Erzähl ihr nicht so einen Unsinn! Natürlich gibt es auch gute Männer.”
    “Gut für gewisse Dinge, aber Maddie ist noch nicht bereit für immerwährende Liebe.”
    “Carmilla, wer spricht denn hier von immerwährender Liebe?”
    “Du brauchst dir bloß ihre Augen anzusehen, Bea. Das Mädchen ist verliebt.”
    Alle starrten Maddie plötzlich in die Augen. Sie bewegte sich unbehaglich und ging prompt in die Defensive. “So ist es überhaupt nicht! Ihr wisst, dass ich diesen Traum längst aufgegeben habe.”
    “Nach dem, was dein mieser Verlobter dir angetan hat? Ja, da hast du aufgegeben. Ich finde immer noch, du solltest uns mit ein paar alten Freunden Verbindung aufnehmen lassen. Ich sage dir, Tiny würde sich deinen Exverlobten mit Vergnügen einmal vorknöpfen!”
    Bea schüttelte missbilligend den Kopf. “Du bist so schrecklich blutrünstig, Carmilla.”
    “Ich bin ganz ihrer Meinung”, warf Mavis ein. “ Wir alle sollten uns diesen elenden Mistkerl mal vorknöpfen.”
    Lachend umarmte Maddie die drei Frauen. Sie hatte schon immer sehr viel Trost aus ihren warmen, von Herzen kommenden Umarmungen bezogen.
    Sie arbeitete nun schon seit sieben Jahren als psychologische Beraterin und hatte einige gute Freundinnen gewonnen in dieser Zeit. Sie hatte mit Teenagern angefangen und erst nach und nach begonnen, sich mit den Problemen älterer Frauen zu befassen. Viele dieser Frauen hatten heute eine Familie und einen Job oder leisteten irgendwo freiwillige Arbeit. Aber Mavis, Carmilla und Bea waren viel zu rebellisch, um sich den gesellschaftlichen Strukturen anzupassen. Sie waren trotz ihrer Zerbrechlichkeit sehr vital und abenteuerlustig und erheblich schwungvoller, als von Damen ihres Alters zu erwarten war.
    Sie benötigten Maddies fachmännischen Rat nicht mehr, aber sie trafen sich dennoch sehr gern hin und wieder mit ihr. Und das Zusammensein mit ihnen war für Maddie sehr erholsam nach den stressigen Sitzungen mit misshandelten Frauen oder Alkoholikerinnen, die trocken werden wollten.
    Maddie liebte Carmilla, Bea und Mavis sehr. Für sie waren sie wie Ersatzmütter, Tanten, Freundinnen und Vertraute. Sie bewunderte sie für das, was sie alles durchgemacht hatten, sorgte sich um sie und verließ sich weitaus mehr auf sie, als die alten Damen sich auf sie verließen.
    Sie lächelte sie an. “Max ist ein guter Mann, das könnt ihr mir glauben. Klar, er ist natürlich auch ein Casanova – aber eben das macht ihn geradezu perfekt für mein Debüt. Er ist aber auch sehr anständig.”
    “Alle Männer”, warf Carmilla ein, “sind Casanovas, einige bloß mehr als andere.”
    Mavis zog eine schmale, sorgfältig gezupfte rote Augenbraue hoch. “Dieser junge Mann ist also nett?”
    Maddie nickte so heftig, dass die Frauen lachten. “Ja!” Flüsternd gestand sie: “Er hat gesagt, ich sei sehr sexy.” Sie senkte ihre Stimme noch mehr. “Und er scheint über alle möglichen ausgefallenen Praktiken Bescheid zu wissen.”
    Carmilla schluckte. “Sexuelle Praktiken?”
    Bea schüttelte den Kopf. “Natürlich redet sie von sexuellen Praktiken. Was dachtest du denn? Dass er seine Schuhe verkehrt herum trägt?” Dann sagte sie zu Maddie: “Nun sag schon, was habt ihr denn nun gemacht?”
    “Nichts Abartiges”, versicherte Maddie eilig. “Er hat gewissermaßen die Kontrolle verloren. Aber auch auf die gute alte

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