Spiele am Nachmittag!?
Nachmittagshimmel, und Donner grollte.
Die Lichter im Laden flackerten, und Max, Maddie und Cleo schauten auf, um zu sehen, ob sie ausgehen würden. Doch sie blieben an. Cleo machte es sich neben Max bequem und legte ihren Kopf auf seinen Fuß.
Max streichelte zerstreut die Hündin, während er Maddie beobachtete. Sie war wirklich niedlich, obwohl er das anfangs nicht gedacht hatte. Und er plauderte sehr gern mit ihr. Die Dinge, die sie sagte, überraschten ihn – obwohl er das natürlich nie zugegeben hätte.
Es war alles sehr gemütlich und behaglich, bis sie sagte: “Annie sprach mit mir über befriedigende Alternativen zum Geschlechtsverkehr.”
Max wäre fast von seinem Stuhl gefallen. Er sprang aber auf und starrte Maddie empört an, weil er nicht glauben konnte, was er hörte, und weil er so etwas nicht in Verbindung mit seiner kleinen Schwester hören wollte, auch wenn Annie kurz vor der Hochzeit stand. Seine Reaktion erschreckte Cleo, die plötzlich heulte wie ein Wolf.
“Jetzt verstehe ich, wie sie darauf gekommen ist”, murmelte Maddie mit einem Blick auf Max’ feindselige Haltung.
Max fragte sich verblüfft, ob sie vielleicht recht hatte, aber er entspannte sich kein bisschen.
Maddie schüttelte den Kopf und seufzte. “Nun, ich sehe schon, dass Sie nichts darüber wissen.”
Max erstickte fast. “Ha! Ich weiß sogar sehr viel darüber!” Hätte er flüchtigen sexuellen Affären nicht abgeschworen, dann hätte er ihr gezeigt, wie viel er wusste.
“Nein.” Maddie schüttelte den Kopf. “Sie haben keine Ahnung.”
Max spürte, wie das Blut in seinen Nacken stieg. Er fühlte sich in seiner Männlichkeit herausgefordert. In einem Ton, der irgendwo zwischen Drohung und sinnlichem Versprechen lag, sagte er: “Ich kann Ihnen jede Menge Alternativen nennen. Was allerdings die Frage angeht, wie befriedigend sie sind, kommt es vermutlich darauf an …”
Sie lachte ihn tatsächlich aus. “Setz dich, Junge.”
Cleo setzte sich.
Wieder lachte Maddie. “Wenigstens die Hündin gehorcht.”
Max hätte sie erwürgen können. “Nur wenn sie es will, was nicht sehr oft vorkommt.” Dann fügte er hinzu: “Und bei Frauen nie. Cleo hasst Frauen.”
“Mich scheint sie aber nicht zu hassen.”
“Ich weiß. Das ist wirklich seltsam.”
Maddie beugte sich vor, und ihre blauen Augen funkelten vor Belustigung, als sie flüsterte: “Es ist ein Buch, Max.”
“Was ist ein Buch?”
Maddie duftete sehr angenehm, registrierte er. So feminin. Seine Muskeln zogen sich zusammen. Sie war frech und amüsant und witzig … und sie mochte Cleo. Er begehrte Maddie, aber er hatte seiner bockbeinigen Hündin etwas geschworen, und daran musste er sich halten.
“Ich arbeite als psychologische Beraterin in einem Frauenhaus”, erklärte Maddie. “Eins unserer größten Probleme waren bisher ungewollte Schwangerschaften. Aber das ist noch nicht alles. Als ich es Annie gegenüber erwähnte, versprach sie, ein Buch für mich zu bestellen, von dem sie gehört hatte.”
Eine Psychologin, dachte Max bewundernd. Kein Wunder also, dass sie so gut mit Cleo zurechtkam und die Animosität der Hündin so mühelos zu überwinden wusste. Eine erstaunliche Frau, diese Maddie.
Und erstaunlich war auch seine Reaktion auf sie. Er konnte sich nicht entsinnen, je spontan so viel Sympathie und Achtung für eine Frau empfunden zu haben.
Und da dämmerte ihm auch endlich, was sie meinte, und er setzte sich wieder. “Befriedigende Alternativen zum Geschlechtsverkehr”, wiederholte er.
“Ja, das ist der Titel des Buchs.” Maddie biss sich auf die Lippe, und Max dachte, dass sie sich Mühe gab, ihn nicht schon wieder auszulachen. Er war ihr dankbar für ihre Zurückhaltung. Obwohl er natürlich auch gern ihr Lachen hörte.
“Annie hinterließ mir letzte Woche eine Nachricht, das Buch sei da, aber ich hatte bis heute noch keine Zeit, es abzuholen.”
Max fuhr fort, sie interessiert zu beobachten, und fragte sich, warum eine attraktive, intelligente Frau ein Buch benötigte, das sich mit so einem Thema befasste. Sie musste etwa Mitte zwanzig sein. Alt genug also, um sich mit dem Thema auszukennen. Einige solcher Alternativen hatte er sogar selbst erfunden, und das, als er noch ein Teenager gewesen war.
“Sie brauchen dieses Buch also für Ihre Recherchen?”
“Eigentlich mehr als Referenz. Es ist gut, wenn ich meine Informationen und Empfehlungen mit dokumentierten Fakten untermauern kann. Außerdem werden die
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